Der Eine - Millionen - Mann





Seit 08. 09.2021 mäanderte eine Meldung durch den Medien, die für den durchschnittlichen Rezipienten eher als Randnotiz zu bewerten ist. Sie beinhaltete einen kurzen, sehr knapp gehaltenen Hinweis auf einen Strafprozess, der sich gegen den einstigen Fußballnationalspieler Jerome Boateng richtete.

Gestern Abend nun verurteilte ihn das Amtsgericht München wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 30.000 Euro. Auch wenn der eherne Grundsatz für uns Juristen da lautet : " iuris non calculat ", lässt sich daraus sofort die Gesamtstrafe errechnen. Sie beläuft sich auf satte 1, 8 Millionen ( ! ) Euro. Hinzu kommen die Verteidigerkoste, die Kosten der beauftragten Sachverständigen ( in jedem Fall, liegen diese im vierstelligen Bereich ) sowie die Gerichtskosten von " lumpigen " 140 Euro.

In Relation zu der ausgeworfenen Geldstrafe fallen diese für den Verurteilten B. dann eher marginal ins Gewicht.

Dass das Gericht dem Berufsfußballer keine zeitige Freiheitsstrafe auf Bewährung ( ? ) " aufgebrummt hat, dürfte wohl an den  besonderen Umständen der Tat sowie des Verhaltens von B. liegenden. Es ist hier eher von einer Beziehungstat zu sehen. So, wie der " SPIEGEL " in seinem Artikel, der immerhin satte 10 Seiten umfasst, ausführt, steuerte die Liebesbeziehung zwischen dem Ex - Nationalspieler und der Geschädigten, von " toxischer " Art. Toxisch deshalb, weil bestimmte Abläufe in den Jahren des Zusammenseins schon bald die unterschiedlichen Charaktere zu Tage treten lässt.

B. wird denn auch eher als launisch, unkontrolliert handelnd und wohl auch jähzornig beschrieben. Einige Charakterzüge dürften sodann als weniger vorbildhaft zu sehen sein. Doch Geld amcht auch im Fußballzirkus äußerst sexy.

B. soll in 2018 seine damalige Lebensabschnittsgefährtin während eines Urlaubes in der Karibik misshandelt und beleidigt haben. Auch eine weitere Lebenspartnerin behauptet, dass B. ihr gegenüber handgreiflich gewesen soll. Daraufhin folgte eine nahezu widerliche, weil medial ausgebreitete, Schlammschlacht zwischen der vorletzten Partnerin des Fußballers und ihm. Wie nicht anders zu erwarten, stieg der Boulevard, respektive die Zeitung mit den vier Buchstaben, hierbei durch eine intensive Berichterstattung ein. Die weiteren Nutznießer dieses Beziehungsdramas waren die Rechtsanwälte auf beiden Seiten.

Über beinahe 9 Seiten berichtet jetzt das Hamburger Nachrichtenmagazin " DER SPIEGEL " ( Ausgabe 34, S. 56 ff ) über die " toxische " Beziehung von B. zu dem einstigen Model und späteren Lebenskünstlerin Kasia L., die nach ihrer Beendigung in dem Suizid der Frau ihren Abschluss findet.

B. wurde aber nicht dafür zur Verantwortung gezogen, denn sein Verhalten der einstigen Lebensgefährtin gegenüber, dürfte diesbezüglich nicht justiziabel sein. Dennoch ist B. jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil er die Mutter seiner beiden, aus dieser Beziehung stammenden Kinder, geschlagen haben soll. Soll, weil das Urteil noch nicht rechtskräftig ist. Solange aber gilt die Unschuldsvermutung. Auch im Fall des Millionen - Mannes Jerome´B.


THE KINKS  -  Till The End Of The Day  -  1965:


  


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