Jetzt kommen die " Schweine - Spiele "?




So langsam, aber nur sehr langsam, haben sich der SV Werder Bremen und seine Fans an die völlig neue Umgebung im 2. Haus des bundesdeutschen Profi - Fußballs gewöhnt. Was sich mittlerweile dort in der " Verlierer - Liga " ( Bazi - Jargon! ) so alles tummelt, ist ja längst bekannt. Sogenannte Traditionsklubs: Von einstigen deutschen Budesligameistern bis hin zu Fahrstuhl - Mannschaften von DDR - meistern über Pokalsiegern aus dem zweiten deutschen Staat, hier ist die Fußballgeschichte ausreichend vertretend. 

Doch es gibt in der Zweiten auch die " Nobodies ", jene Vereine, denen der Fußballfreund eine Existenz in der Unterklasse des Zirkusses nicht zugetraut hätte. Das wären - für mich - Teams, wie der 1. FC Heidenheim, der SV Sandhausen der SSV Jahn Regensburg, aber auch Holstein Kiele oder der VFL Osnabrück, sind keine " typischen " Zweitliga - Klubs.

Nun, ja, als Fan des Bundesligaabsteigers SV Werder Bremen kann man sich ( ich mir ) die Gegner ebenso wenig aussuchen, wie es eine Etage höher der Fall war. 

Deshalb schaue ich mir bei " SKY " auch jene Begegnungen an, die von den Namen der Vereine her, eher als unattraktiv gelten könnten. Denn auch in der " Verlierer - Liga " gilt die alte Herberger´sche Fußballweisheit, dass der " nächste Gegner immer der schwerste " sein sollte. Wie wahr, wie wahr.

Und wenn ich dann zu Unzeiten die Glotze anmache, um über den großen Flat screen das öde Gebolze, Gegrätsche und Ballabgelaufe mit müden Augen betrachte, kommt mir in schöner Regelmäßigkeit eine auf den damaligen Zuschauer arrogant wirkende, wohl aber dem täglichen " Veltins " - und Konsum von Hochprozentigem geschuldete, Bemerkung des einstigen Managers des ruhmreichen FC Schalke 04, wieder in den Sinn, der einst bei vom Namen her eher unbedeutenden Gegner auch von " Schweine - Spielen " fabulierte.

" Veltins " - Rudi sagte dieses in der Spielzeit der Jahre 2007 / 2008, als sein FC Schalke 04 aufgrund der damaligen Tabellenkonstellation über Wochen unter den ersten Drei mit mischte und dabei erneut am Meistertitel schnuppern durfte. Gemeint waren Ansetzungen, wie gegen den FC Energie Cottbus, den VFL Bochum, den MSV Duisburg oder auch die Arminia aus Bielefeld. Es waren Klubs, deren Mannschaften eher eine Kampf betonte Spielweise pflegten und nicht so sehr auf das berühmt, berüchtigte " Hacke - Spitze - Eins - Zwei - Drei " achteten.

Tja, " Veltins " - Rudi wird da noch die " Meister des Herzens " - Saison 2000 / 2001 in Erinnerung gehabt haben, als sein Verein lange Zeit den schwächelnden Bayern aus München ordentlich Paroli bieten konnte, aber am letzten Spieltag trotz eines 5:3 gegen den " Schweine " - Verein aus Unterhaching wegen des in der Nachspielzeit erzielten Bayern - Ausgleichs im tobenden Hamburger Volkspark Stadion, die Meisterschale aus den Händen gerissen bekam. Ein Trauma, ein Drama, ein Super - Gau, also!

Aber die heutigen " Schweine - Spiele " in der hochklassigen Zweiten Klasse, der " Unterliga " somit, sind für mich nicht jene Pflichtaufgaben gegen unattraktive Mannschaften aus Heidenheim, Sandhausen oder Regenburg, sonder wegen ihre Anhänger und deren braunes Gedankengut, martialischen Auftretens und der anerzogenen Aggressivität, die Klubs aus dem Osten. Als da zu nennen sind der FC Hansa Rostock, aber auch - leider, leider - Dynamo Dresden. Aber auch das bevor stehende Nordderby, dass nun vorerst nicht mehr in der Beletage statt finden muss, zählt dazu. Wenngleich es hier um eine andere Art der Rivalität geht. Hier sind es nicht primär rechtsradikale Kohorten, die der Polizei sehr viel Arbeit bereiten, die " Normal - Bürger " auf den Bahnhöfen, in den Zügen oder in Stadionnähe in Angst und Schrecken versetzten, sondern es sich Testosteron gesteuerte, mit Alkohol und anderen Drogen zu gedröhnte Vereins - Vandalen, die durch ihr aggressives Auftreten sowie dem latenten Hang dabei Straftaten zu begehen, der Allgemeinheit jeden Spieltag Kosten in Millionenhöhe zumuten.

Ja, das sind die " Schweine - Spiele ". die ich darunter verstehe. Das Sportliche lässt sich dabei eher sehr schnell erklären: Wenn die Rivalität zwischen Fußballklubs von äußeren Vorgängen auf den Rasen transformiert wird, muss die Mannschaft zügig dagegen halten. Will heißen: Laufen - Grätschen - Körperlichkeit zeigen. Aber, vor allem Tore gegen den Verein in einem solchen " Schweine - Spiel " schießen. Dann ist zumeist Ruhe im Schiff. So, wie es meine Grün - Weißen gegen die " Kogge " gezeigt hat.


BLODWYN PIG  -  Send Your Son To Die  -  Getting To This  -  1970:



  

  

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