Dunkeldeutschland



Nachdem die ersten Monate der " Wiedervereinigungseuphorie " verflogen waren, die " Wessi " - Kohorten ihre Autos - sofern nicht längst an den DDRler verkloppt - packten, um für einige Zeit, manchmal sogar Jahre, ihre oft nur mäßigen Berufskenntnisse im Dienste der Schaffung der vom " Bimbes " - Kanzler versprochenen " blühenden Landschaften " zu verwenden, kursierte dort, aber insbesondere bei den vielen Daheimgebliebenen das abschätzige Wort von " Dunkeldeutschland ".

" Dunkeldeutschland " deswegen, weil nach Sonnenuntergang und zum Anbruch der Nacht in vielen Orten der späteren Neuen Bundesländer mangels ausreichender Beleuchtung viele Dörfer, Städte, Straßen derart dunkel blieben, so dass die Fahrt dort hin zu einem reinen Abenteuer werden konnte.
" Dunkeldeutschland " aber auch deshalb, weil vom arroganten " Wessi " - selbst dem mit allenfalls durchschnittlicher Intelligenz " angenommen wurde, dass der gemeine " Ossi " eben auch dumm sei und vom aufzubauenden BRD - Kapitalismus nahezu null Ahnung habe.

Das begann so vor 30 Jahren und findet leider immer noch kein Ende.

Dieses, obwohl sich das einstige " Dunkeldeutschland " infrastrukturell längst den Okkupanten aus dem " reichen " Westen angeglichen hat. Dunkle, weil unzureichend beleuchtete Dörfer gibt es ab und an immer noch, aber das dürfte allenfalls in den entlegenen Teilen Brandenburgs, Sachsen - Anhalts oder vielleicht noch in Mecklenburg - Vorpommern der Fall sein. Die Mehrzahl der Kommunen ist auch nachts hell genug, um zu garantieren, das auch der letzte Säufer sicher nach hause findet.

Doch am vorgestrigen Montagmorgen kamen mir erhebliche Zweifel, ob dieses auch für meine ehemalige Heimatstadt Dresden zutraf. Über den Nachrichtenkanal des MDR hörte ich, dass in der sächsischen Landeshauptstadt ein großflächige Stromausfall für Probleme gesorgt hatte.

Was war denn da los?

Tja, ein richtiger Knalleffekt in einem Umspannungswerk in Dresden sorgte für jene missliche Situation. 


Die Ursache wurde denn auch sehr schnell befunden und deren Folgen genauso fix beseitigt.
Geklärt werden konnte wohl auch, dass es sich nicht um eine gezielte Aktion gehandelt hat. 

Wenn Sabotage ausgeschlossen werden kann, bleibt eventuell nur noch ein Irrflug jenes Mini - Ballons. Es könnte ja sein, dass ein Spassvogel das Flugobjekt versehentlich von der Leine gelassen hat? 


Aber die Dresdner, die ehemaligen " Dunkeldeutschen ", können sich trösten, denn im verarmten, einst reicheren Westen, geschehen solche Dinge ebenfalls. So, in Bremen. Dort meldeten die regionalen Stromversorger ebenfalls einen kurzzeitigen Stromausfall. Ursache hierfür war jedoch ein Arbeitsunfall.


Die Freie und Hansestadt Bremen gehört aber nicht zu den ehemaligen Gebieten " Dunkeldeutschlands ", auch wenn seit Mai 2021 im Weserstadion die Lichter in der 1. Fußballbundesliga zunächst ausgegangen sind. So trifft sich " Dunkeldeutschland " am Wahlsonntag, den 26. September 2021, ab 13.30 Uhr zu der ersten Zweitliga - Begegnung im Dresdener Stadion. Immerhin haben die beiden Großstädte auch damit etwas Gemeinsames vorzuweisen.

Wenn dann noch die darauf folgenden Wahlergebnisse darauf hinweisen, dass die SPD zusammen mit den " GRÜNEN " und der Linkspartei eine neue Bundesregierung bilden könnten, müsste sodann nach CDU / CSU - Lesart der Strom aus sozialisierten Kraftwerken stammen, womit die Versorgung äußerst unsicher wird. Wer möchte aber schon in die Zukunft auf " roten Socken " gehen oder seine Freiheit mit dem Sozialismus eintauschen?

Schließlich haben es die großartigen Vereinigten Staaten von Amerika vorgemacht, was es heißt, sämtliche menschliche Grundbedürfnisse und beinahe alle Lebensbereiche zu privatisieren. Dort fällt der Strom mehrmals im Jahr aus!


AUNT MARY  -  Candles To Heaven  /  What A Lovely Day  -  Janus  -  1973:
 

  


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?