Der angebliche Schutz vor den Folgen der späten Jahre


Wenn in der eigenen Biografie statt der  3, 4 oder 5 bald eine 6 steht, wird es langsam Zeit, sich Gedanken zu und vor allem über das Älter werden zu machen. Bei diesen Überlegungen könnten manche Empfehlungen, die einem älter Gewordenen durch die Medien tagtäglich über gekübelt werden, hilfreich sein.

Könnten? Ja, könnten! Nicht mehr und nicht weniger, denn all jene Informationen, die zumeist in der damit verbundenen Produkt - Reklame enthalten, taugen nichts. Sie sind wenig hilfreich, denn sie helfen nur dem Anbieter irgendwelcher Waren und Dienstleistungen, das eigene Portemonnaie erheblich zu erleichtern, ohne dabei entsprechenden Gegenleistungen zu erhalten.

Da las ich kürzlich in einem Beiheft aus irgendeiner älteren " SPIEGEL " - Ausgabe, das da " SPIEGEL - Geld - " heißt, einen Artikel über Sinn, vor allem aber Unsinn von privaten Pflegeversicherungen. Derer gibt es ja bekanntlich nicht wenige.

https://www.check24.de/pflegeversicherung/

Ob der Abschluss einer solchen Zusatzversicherung überhaupt sinnvoll sein kann, lässt sich zwar pauschal nicht beurteilen, denn auch hier kommt es auf den Einzelfall an. Fakt ist allerdings, wer bereits im gesetzten Alter eine private Pflegezusatzversicherung abschließen möchte, für den werden die monatlichen Beiträge mit mehr als 100 Euro nicht gerade günstig sein. Zudem sind die so genannten Zuzahlungen bis zur Höhe des hierbei gewählten Versicherungstarifs gedeckelt. Da stellt sich sofort die Frage, ob es nicht kostengünstiger sein könnte, eine andere Art der Vorsorge zu treffen. Wer solche finanziellen Möglichkeiten hat, sollte sie hierzu nutzen. Eine private Pflegeversicherung ist nämlich nur als Ersatz für die gesetzliche Pflichtversicherung zu verstehen. Wer unisono nur eine eher " schmale " Rente bezieht, kann mit einer solchen dennoch nur einen Bruchteil der anfallenden Pflege - und Heimkosten abfedern. 

https://www.finanztip.de/pflegezusatzversicherung/

Diese können je nach Bundesland und Einrichtung von 3.500 bis zu 4.500 Euro pro Monat ( partiell noch darüber hinaus gehend ) betragen. Wer beispielsweise eine Rente von 1.000 Euro monatlich erhält, die Pflegestufe 3 anerkannt bekommen hat ( aktuell beträgt hier der Leistungssatz 1.262 Euro monatlich )  muss für einen Heimplatz die Differenz tragen, die zwischen dem einzusetzenden Einkommen und dem monatlichen Heimkosten entsteht ( Einkommen in dem Beispielsfall 2.262 Euro monatlich, Differenz bei 3.500 Euro Heimkosten = 1.238 Euro  ). 

https://www.pflege.de/altenpflege/pflegeheim-altenheim/kosten/#magazin-so-setzen-sich-pflegeheimkosten-zusammen

Diese Differenz könnte von der möglicherweise abgeschlossenen privaten Pflegezusatzversicherung übernommen werden. Aber nur dann, wenn der zuvor abgeschlossene Versicherungsvertrag dieses von der Höhe der zu erbringenden Leistungen vorsieht. Andernfalls müssen die Angehörigen bzw. das Sozialamt eintreten.

Eine absolute finanzielle Altersabsicherung erbringt somit die private Pflegeversicherung nicht. 

So lässt sich denn die vollmundige Werbung der vielen Anbieter auf ein einen Satz reduzieren:

" Es kommt immer darauf an! "

Einen vollständigen finanziellen Schutz gegen die möglichen Nachteile des Älterwerdens gibt es nämlich nicht. 



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