Weihnachten 2021 - La Montanara für das Portemonnaie?



Mehr als 3 / 4 des Jahres 2021 sind jetzt an uns vorüber gerauscht. Wenn ein Durchschnittsmichel hierzu ein Zwischenfazit ziehen dürfte, könnte das Ergebnis lauten: " Es war ein gebrauchtes Jahr "!

Neben " Corona ", irgendwelchen Umweltkatastrophen ( allesamt von Menschenhand verursacht ), gab es hier und da noch einen kleinen Lichtblick. Für die Fußballfans zum Beispiel, dass der großartige FC Bayern nur zwei von vier Titeln gewann. Für mich als Grün - Weißer war es indes das Jahr des Super - Gaus: Wir sind abgestiegen, hallelujah! Und: Wir steigen vorerst nicht wieder auf, hallelujah!

Neben kleineren Katastrophen dieser Art, wird sich 2021 auch auf das eigene Portemonnaie auswirken. Die Lebenshaltungskosten, unter anderen an der aktuellen Inflationsrate gemessen, sind rasant gestiegen. Die Gaspreise dabei explodiert, die Kraftstoffpreise auch, die übrigen Rohstoffpreise ebenfalls. Nur bei den unzähligen Lebensmitteln scheint dieses so nicht der Fall zu sein. Doch der Schein trügt. 

Bei unserem wöchentlichen Einkauf im nahe gelegenen Supermarkt habe ich mir mal so ganz nebenbei die Inhalts - und Verpackungsgewichte angesehen. Und: Siehe da, es gab partiell wenig Ware für das gleiche Geld. Ergo: Es handelte sich um eine verdeckte, versteckte, raffiniert ausgeklügelte, aber dafür erhebliche Preissteigerung. Der angewandte und längst gesetzlich erlaubte Kniff ist simpel:

Wenn 100 Gramm einer Ware ( verpackte ) zunächst 1,99 € kosteten. standen auf dem Beutel, Karton, Glas, jetzt nur noch 80 Gramm Inhalt. Ohne ein großartiger Mathematiker sein zu müssen, sticht die Veränderung sofort ins Auge. 100 Gramm kosten nunmehr? Ja, richtig, ( aufgerundet ) 2,49 €. Macht nach Adam Ries eine Preissteigerung von? Richtig: 25 % ( abgerundet ) aus!

Beim Beschnüffeln anderer Waren fiel mir auch auf, dass deren Verpackungen leicht verändert wurden, um so einen ablenkenden Eindruck auf den Kunden zu erzeugen. Nach dem Grundsatz: Alter Wein in neuen Schläuchen, produziert die Lebensmittelindustrie immer weitere Beschiss - Varianten, die dem Kunden nicht sofort bewusst werden, sich jedoch in der Summe auf den eigenen Geldbeutel nieder schlagen.

Wenn in genau 79 Tagen das Fest der Liebe, Hiebe und Geschenke ansteht, wird jener Trend, weniger Ware für mehr Geld ungebremst fort gesetzt. Die mehr oder weniger unsinnigen Dinge des Konsumlebens sind dann nicht mehr für jenen Preis zu erhalten, der im vergangenen Jahr noch galt.Das mag vielleicht kein Beinbruch sein, doch in der Vielzahl jener offenen und versteckten Preiserhöhungen schlägt es sich sehr wohl auf das eigene Haushaltsbudget nieder.

Da las ich in dem Heft 2 / 20 des " SPIEGEL " - Magazins " Geld ", dass zum Heiligen Fest 2020 die Verkaufspreise für den heiß geliebten Weihnachtsbaum von durchschnittlich 18 bis 23 € ( für eine der begehrten Nordmanntannen ) voraussichtlich auf durchschnittlich 20 bis 27 € steigen werden. Gut, ja, gut, ich sach´ma´: Wie im übrigen Leben auch, ist dieses eben relativ zu betrachten. Tatsächlich wurden / werden für jene, sehr beliebte Weihnachtsbaumsorte von 12 bis 78 € verlangt. Wer sich eher eine Zwerg von nur 40 bis 60 cm Höhe ins Zimmer stellen möchte, zahlt dafür nur 12 €; bei einem 3 Meter - Prügel kostet es dann tatsächlich 78 € je Baum. 

  https://weihnachtsbaum-platen.de/tannenbaeume/1-bis-6-meter.html

Von den zirka 29,8 Millionen Christbäumen, die beinahe jedes Jahr verhökert werden, stammen 90 % aus einheimischen Anbaugebieten; wovon das Sauerland mit etwa 15.000 Hektar Fläche den größten Produzenten abgibt. Obwohl die Anzahl der angebotenen Christbäume von Jahr zu Jahr steigt, es zudem - allerdings für nicht gerade wenig Geld - die Plastevariante gibt - ist es nicht unwahrscheinlich, dass auch in 2021 ein Weihnachtsbaum mehr als im vergangenen Jahr kosten wird.

Doch diese Preisentwicklung dürfte aktuell nur ein kleineres Übel für den Verbraucher darstellen. Viel gravierende werden sich die explodierenden Gaspreise, die Energiekosten insgesamt und der teurer werdende, heiß ersehnte Urlaub in 2022 zu Buche schlagen. Da wird in nicht gerade wenigen Haushalten der Sparzwang vorherrschen. Schließlich möchte an Weihnachten jeder friedvoll gestimmte Bürger seinen Baum, sein Geschenk und seine warme Bude haben. 

Wer bereits in Feierstimmung bleiben oder wer vorweihnachtliche Gefühle entwickeln möchte, für den stehen seit Ende August die Regale mit Weihnachtsgebäck, Schokoladenzeugs und anderem, dick machenden Gedöns in den Supermärkten bereit. Na,bitte, wer´s mag?

 


HYPNOS 69  -  The Timeline Traveller  -  2002:




    


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