Mit Katzen im Auto gelebt


Die so genannte „ Corona- Krise „ hat ja bekanntlich viele Facetten des menschlichen Zusammenlebens offenbart, deren Sinnhaftigkeit erhebliche Zweifel am Vorhandensein der erforderlichen Intelligenz aufkommen lässt. Da werden zum Teil Abgründe erkennbar, die den Menschen zum Tier werden lassen, aber auch umgekehrt. Wenn ein Tier zum Mittelpunkt des menschlichen Seins aufsteigt, ist es durchaus möglich, dass dessen Halter ein nicht selten gestörtes Verhältnis zu seiner eigenen Spezies entwickelt hat.

In jenem Fall, von dem ich heute in den Frühnachrichten des Gemeinschaftsprogramm " Die ARD Info - Nacht ", erfuhr, hat es jedoch nur bedingt etwas mit einem sonderbaren Verhältnis eines Menschen mit seinem gehaltenen Haustier zu tun. Es waren wohl eher die negativen Auswirkungen der " Corona " - Seuche auf die wirtschaftliche Situation jener jungen Frau, die diese dann dazu zwangen zusammen mit zwei Katzen in einem Auto zu leben. Die Tierhalterin wurde obdachlos und somit ihre beiden Lieblinge gleich mit.

Eine für unseren angeblichen Sozialstaat zunächst als beschämend zu bezeichnender Fall. Ein Fall, wie wir ihn eigentlich eher aus den großartigen Vereinigten Staaten von Amerika kennen, in denen einige Millionen Wohnungslose in Fahrzeugen vegetieren ( müssen ), weil sie entweder obdachlos geworden sind oder keinen Job haben oder gar beides, denn das eine Ereignis bedingt das andere.

Irgendwann und irgendwie wurden dann die beiden  " Auto - Katzen " dem Tierheim in München - Riem übergeben. Vielleicht sind  Passanten oder Bekannte der Katzenhalterin auf jenen unhaltbaren Zustand aufmerksam geworden? Jedenfalls konnten beide Schnurrer alsbald wieder vermittelt werden.

 Dieses Privileg können die meistens der in der Post - " Corona " - Phase, in der sich so manches eher wieder normalisiert und der Hype auf Haustiere als Seelentröster oder als Alibi, um für ein paar Stunden trotz " Corona " - Beschränkungen an die frische Luft gelangen zu dürfen, wird wohl längst wieder abgeklungen sein. Nun heißt es. " Entsorgung " der angeschafften Vierbeiner. Da ist der Mensch dank seiner kognitiven Fähigkeiten äußerst kreativ.

In England beispielsweise - so las ich es heute im " ARD Teletext - wird standardisiert die Notlüge angewandt, man / frau habe einen " Streuner " - natürlich rein zufällig und aus lauter Tierliebe - aufgegriffen und diesen - wegen selbstverständlich fehlender Unterbringungs - und Versorgungsmöglichkeiten - nun abzugeben.

Aus solchen oder ähnlichen Gründen geraten die Tierheime als Auffangstationen für die armen Geschöpfe jener Vollpfosten, die meinten, ein Haustier sei ein Gebrauchsgegenstand, der je nach Bedarf auch wieder abgelegt werden kann, an ihre Kapazitätsgrenzen. Wer je das Elend in solchen Einrichtungen selbst gesehen hat, weiß auch, dass demnächst das heilige Fest des sinnlosen Schenkens vor der Tür steht. Da werden auch in 2021 wieder lebendige Präsente unter den künstlichen Weihnachtsbaum gelegt. Die nächste Welle rollt bereits jetzt auf die Tierasyle zu. Und " Corona " ist längst noch nicht besiegt. Arme Tiere!


CRESSIDA  -  Munich  - Asylum 1971:





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