Remmler rammelte

Gestern durfte ein Mann mit dem eher unverdächtigen Namen Stephan Remmler seinen 75. Geburtstag begehen. Für Bedauernswerte aus den Nullerjahren dürfte der Name nichtssagenden sein. Schon allein deshalb, weil Stefan Remmler ein Musiker war, der nahezu nahtlos ein Volte von der Popmusik zum deutschen Schlager vollzog und damit - zumindest eine Zeit lang - durchaus erfolgreich war.

Wer als Teilnehmer im Show - Biz so alt wird, kann auf ein abwechselungsreiches Leben zurück blicken. Bei dem Musiker und mehr Stephan Remmler dürfte dieses durchaus zutreffen.

In den 1960ern, als der Rock´N´Roll als favorisierter Stil von der Beat - Musik noch nicht vollständig abgelöst worden war, startete der von seiner Geburtsstadt Witten in Nordrhein - Westfalen nach Bremerhaven gezogenen Stephan Remmler seine ersten Versuche im Unterhaltungsgenre. Sie gestalteten sich vielversprechend, wenn auch eher erfolglos. 

In den 1970ern, als die experimentelle Rockmusik das Sagen hatte oder auch der Glam - Rock sowie biederer Pop den Ton angaben, verzog sich Remmler in das Schlager - Milieu. Ebenfalls eher erfolglos.

 Die große Zeit kam dann zu Beginn der 80er und mit der so genannten NDW. Mit der Mischung aus minimalistischen Pop - Melodien, deuschsprachigen Nonsens - Texten und einem auf Klamauk basierenden Bühnenauftritten, hatte Remmler zusammen mit seinen beiden Musikkollegen Gerd Franz Alexander " Kralle " Krawinkel sowie Peter Behrend, unter dem Gruppennamen " Trio " ab 1982 bis 1986 den größten Erfolg; insbesondere mit deren Titel " Da da da .... ".

Seine in jener Dekade gestartete Solo - Karriere knüpfte beinahe an jene " Trio " - Jahre an. Wenngleich die von ihm gesungenen und größtenteils getexteten Lieder dabei nicht unbedingt anspruchsvoller wurden.

In den 90ern verlegte sich der Musiker auf einige wenige Projekte; ehe er sich ab 1997 für beinahe 10 Jahre in das Privatleben zurückzog.

 Ab 2007 komponierte und textete er dann einige Lieder, so unter anderem auch für seine drei Söhne und nahm weitere Alben auf. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_Remmler

Nun ist er 75 geworden und hat dabei die beiden Weggefährten aus den 70ern und 80ern überlebt, denn sowohl " Kralle " Krawinkel ( 2014 ) als auch Peter Behrend ( 2016 ) sind längst verstorben; sie hatten die magische Marke von 70 nicht erreicht.

Doch für einen Krautrock - Anhänger verbleiben und verbinden sich die Erinnerung an die beiden Ex - " Trio " - Musiker, denn eher mit den Bands " Cravinkel " und " Silberbart ".


https://de.wikipedia.org/wiki/Cravinkel

https://de.wikipedia.org/wiki/Silberbart

Selbst dann noch, wenn die kommerziellen sehr erfolgreichen Klänge des von Remmler gespielten "  Casio " Mini - Keyboards dann und wann bei dem Hören und Lesen im Kopf herum geistern:


CRAVINKEL  -  If I Sing A Song For You  -  1970:




SILBERBART  -  Head Tear Of The Drunken Sun  - 4 Times Sound Razing  -  1971:



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?