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Nektar und die surrealistischen Plattencover
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Als vorgestern in meinem Leib - und Magensender " Krautrockworld.com ", der sich aus Überlebensgründen dem Portal " laut.fm " eingegliedert hat, den Titel " Cast Your Fade " der einstig Prog - Rockgruppe " Nektar " spielte, kamen mir Erinnerungen an die " wilden " Zeiten von vor 50 Jahren.
Einst, also für mich ab 1974 ff , wurden Teile des riesigen Musikmarktes von Rockbands bestimmt, die nicht nur zu ihren Auftritten Tausende in die Hallen und auf die Plätze strömen ließen, sondern dabei die aktuellen Lieder aus den kurz zuvor in die Plattengeschäfte eingebrachten LPs spielten.
Kommerz war auch dort angesagt. Schließlich wollten die vielen Plattenlabel und die dazu gehörigen Konzerne ihre gezahlten Gagen wieder eingespielt bekommen. Da das Radio und mit großen Abstrichen das Fernsehen die einzigen Medien waren, die auch jene Musik von Minderheiten in der Minderheit spielen ließen, war der Kampf um die dort sehr sparsam verteilten Sendeplätze groß.
Als 1969 die vier Musiker :
Roye Albrighton, Gitarre, Gesang
Allan „Taff“ Freeman, Keyboard
Ron Howden, Schlagzeug
Derek „Mo“ Moore, Bass
die Gruppe mit dem Namen " Nektar " gründeten, ließen sich die vier jungen Männer in einem Haus im in dem hessischen Ober - Beerbacher Tal am Rande des Ortes " Seeheim - Jugendheim nieder.
Hier wurde dann fleißig geprobt und experimentiert, ehe dann im November 1971 das Debütalbum " Journey To The Centre Of Eyes " auf den Markt kam. Die LP war dem " Bacillus " - Label, einer Tochterfirma von " Bellaphon " - Records zuzuordnen ( https://en.wikipedia.org/wiki/Bellaphon_Records ).
Das Konzeptalbum erhielt durchaus positive Kritiken:
Zirka 1 Jahr später erschien unter diesem Label das Album " A Tap In The Ocean ". Auf dieser LP finden sich " nur " 5 Stücke. Neben dem Titelsong sind die vier Engländer in:
- Desaltion Valley
- Waves
- Crying In The Dark
- King Of Twilight
Wie schon das erste Album hat die Band dieses im Studio von Dieter Dirks in Hamburg aufgenommen.
Ein Jahr später erschien das obligatorische Doppelalbum. Es trägt den Titel " Sounds Like This ".
Die eingespielten Stücke unterscheiden sich dabei erheblich von dem zuvor dargebotenen Lieder der vier " Exilbriten ". Sie klingen insgesamt rockiger. " Case Your Fade " bleibt indes hier eine Ausnahme:
Aber das Plattencover hat wiederum jene surrealistischen Züge, die bereits denen der beiden Vorgänger zugrunde liegt.
Ähnliches ist von dem weiteren, noch im gleichen Jahr veröffentlichten Konzeptalbum mit dem Titel " Remember The Future " zu sagen. Das Stück mit einer epischen Länge von 35:33 Minuten wurde dieses Mal nicht in Dierk´s Studio im Köln - Pullheim produziert, sondern in den " Chipping Norton Studios ", Shipping Norton, Oxfordshire, England.
Gut, ja, gut, ich sach´ma´, selbst in Radiosendung wie " Rock In " beim WDR, dem " Fünf Uhr Club " von NDR 2 oder dem " Pop Karton " bei Radio Bremen´s " Hansa Welle " wurden Stücke mit dieser Länge eher selten bis gar nicht gespielt.
Das vierte Album von " Nektar " nennt sich " Sunday Night At The London Roundhouse ". Die Live - Stücke wurden am 25. 11. 1973 bzw. am 27. 03. 1974 aufgenommen sowie auch in den " Chipping Norton Studios ". Die Platte selbst erschien im Mai ´74 in den Geschäften.
Die LP weist 5 Songs der Band auf. Die A - Seite besteht dabei aus zwei live eingespielten Stücke, die aus dem Repertoire der Gruppe stammen ( A Tab In The Ocean, Sounds Like This.. ); auf der B - Seite sind drei Lieder zu hören.
Im gleichen Jahr legte die Gruppe das Album " Down To Earth " vor. Das Quartett spielte hierzu 9, für die Radiostationen eher mundgerecht abgemischte Stücke ein.
Auch das Plattencover sieht eher sehr real aus, Die Band um den Gitarristen Roye Albrighton kommt dabei zum Teil sehr irdisch daher. Was sich anhand der Lieder festmachen lässt:
1."Astral Man"3:15
2."Nelly the Elephant"4:57
3."Early Morning Clown"3:22
4."That's Life"6:52
5.
"Fidgety Queen"
4:05
6.
"Oh Willy"
4:02
7.
"Little Boy"
3:04
8.
"Show Me the Way"
5:55
9.
"Finale"
1:41
Auf der ab Oktober 1974 in den Geschäften kaufbaren Platte sind neben der Band auch eine Reihe von Gastmusikern zu hören; darunter auch Bläser. Gleichwohl die Stücke keineswegs einen jazzigen Einfluss bekommen haben.
Ein Jahr später legt die Band ein weiteres Konzeptalbum mit dem Namen " Recycled " vor.
Hierauf sind wiederum " nur " zwei Titel ( besser eigentlich: der Titelsong ) zu hören. Das Epos hat eine Spielzeit von satten 36:49 Minuten und splittet sich in sieben / vier Untertiteln auf.
1.
"Recycled, Part One"
a. "Recycle"
b. "Cybernetic Consumption"
c. "Recycle Countdown"
d. "Automaton Horrorscope"
e. "Recycling"
f. "Flight to Reality"
g "Unendless Imagination?"
1.
"Recycled, Part Two"
a. "São Paulo Sunrise"
b. "Costa del Sol"
c. "Marvellous Moses"
d. "It's All Over"
19:10
3:05
4:03
6:35
5:27
17:39
2:45
2:10
1:52
3:03
1:51
1:19
4:39
Die Band kehrt damit eher zu ihren Ursprüngen zurück, ohne allerdings beim Hören gähnende Langeweile aufkommen zu lassen. Das Album wurde dieses Mal in zwei Studios aufgenommen, nämlich in Château d'Hérouville, Val-d'Oise, France und den Air Studios, London. Als Gastmusiker ist unter anderen der Engländer Larry Fast an seinem Synthesizer zu hören.
Das Cover dieses Albums entspricht dem einiger Vorgängen; es sieht nicht nur sehr bunt, sondern auch unreal aus
1977 erschien das siebte Album der Band mit dem Titel " Magic Is A Child ". Dieses wurde nicht mehr von Peter Hauke, sondern von Jeffrey Kawalek. Das bei der " Polydor " - Plattenfirma verlegte Album weist noch weitere Besonderheiten auf. Auf dem Stück " Train From Nowhere " ist unter dem Pseudonym Walt Nekroid der " King Crimson " Gitarrist Robert Fripp zu hören.
Im selben Jahr erschien ein Live - Doppelalbum, das während einiger Auftritte in New York. Ein Jahr später ein weiteres Doppelalbum, dass folgerichtig " More Live In New York " benannt wurde.
Diese vier LPs enthalt insgesamt einen großen Teil des " Nektar " - Repertoires aus den vorherigen Veröffentlichungen.
Im Jahr 1980 brachte die Band das Studioalbum " Man In The Moon " heraus, ehe die Gruppe mehr als 20 Jahre keine neuen Tonträger auf den Markt brachte. Die Formation hatte sich jetzt verändert. Der Schlagzeuger Ron Howden sowie der Bassist Derek " Mo " Moore stiegen aus und wurden durch David Prater bzw. Carmine Rojas ersetzt.
Auf der LP befinden sich neun Stücke, die allesamt als eher unzeitgemäßen Prog - Rock / Hard Rock einzustufen sind. Längst war " Punk ", " New Wave " oder in Westdeutschland eine Mixture dieser Stilrichtungen als " NDW " kommerzialisiert, im Vormarsch.
Damit fand " Nektar " keinen Platz mehr im immer breiter werdenden Portfolio der westdeutschen Platenfirmen.
Das Projekt, was 11 Jahre zuvor in einem Kaff im Hessischen seinen Ursprung fand, war damit beendet.
Daran ändert die 2001 herausgegebene CD " The Prodigal Son ", auf der die beiden Musiker Albrighton und Freeman, unterstützt von von Ray Hartwick am Schlagzeug, diese neun Stücke einspielten:
Allerdings bekam das Werk selbst bei eingefleischten Fans kaum gute Kritiken. Von " saft - und kraftlos " bis hin zu " nett, aber unauffällig " beurteilten die Rezensenten den Silberling.
Von den vier Gründungsmusikern lebt inzwischen nur noch Derek " Mo " Moore. Der tourt allerdings mit einer anderen Besetzung immer noch. Allerdings sind die Zeiten, in denen die Band große Hallen füllen konnte, jedoch längst vorbei.
Mein Interesse an der Gruppe, die ich Mitte der 1970er auf irgendeinem Festival live erleben durfte, verflachte danach. Seinerzeit gab es viele exzellente Prog - Rockbands, deren LPs ich mir nach und nach zulegte. Um der Gefahr aus dem Weg zu gehen, dass dann die gehörten Titel sich irgendwie gleich anhörten, variierte ich meinen Musikgeschmack immer wieder. Vor allem erwarb ich keine - dann doch teuren - LPs, nur weil das Cover besonders bunt und surrealistisch aussah, so, wie es einst der Bekannte Wolfgang T. aus Stadthagen handhabte, der dann - eher ungewollt - zu Platten von " Genesis ", " Eloy " und natürlich " Nektar " gelangte, ohne dabei musikalisch ins berühmte Klo gegriffen zu haben.
NEKTAR - Too Young To Die - Man In The Moon - 1980:
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