Es rammelte in der Arschtasche

 



Als heute um Punkt 11.00 Uhr vormittags nicht nur mein Smartphone einen nervigen Brummton in einer nahezu ohrenbetäubenden Lautstärke von sich gab, war mir sofort klar, was dieses auf sich hatte. Es wurde der so genannte bundesweite Warntag ( BBK ) mit dieser Probewarnung umgesetzt.  

Wegen des ausgelösten Probealarms wird es Millionen Nutzern und Eigentümern / Besitzern dieser neuzeitlichen Kommunikationswunderwaffe so gegangen sein wie mir. Sie werden wohl dann sofort das irgendwo und irgendwie am am Körper getragene Gerät herausgeholt und auf das Display geschaut haben. Vielleicht steckte dieses in der Gesäßtasche?

Beim Brunch unterhielten wir uns noch kurz über jenes Ereignis und erinnerten uns dabei an eine Schilderung meines Schwagers.

Er hatte vor einigen Jahren einen Magendurchbruch, bei dem er dem Sensemann noch gerade eben von der Schippe gesprungen ist. Als er von der Arbeit kam, wurde ihm plötzlich schwindelig. Er fiel zwischen der geöffneten Haustür und dem Flur hin. Trotzdem gelang es ihm, über sein Handy den Hausarzt anzurufen, der sofort die notärztliche Versorgung benachrichtigte. Als der Krankenwagen vorfuhr, war er beinahe ohne Bewusstsein. Mein Schwager musste notoperiert werden. Dabei wurden Teile des Magens entfernt.

Nach der Reha ging es ihm wesentlich besser. Vermutlich auch deshalb, weil er keinen Alkohol mehr trinken durfte.

Einige Monate später vereinbarte er mit einem Bekannten sowie zwei weiteren Begleitern einen Segeltörn in die Karibik. Die Fahrt führte auch an die bekannte Insel " Mustique " vorbei, wo unter anderen auch Mick Jagger ein Anwesen gekauft hat ( https://de.wikipedia.org/wiki/Mustique ).

Die Segler trieb es denn auch zu dessen Haus, wo sie sich mit dem Sicherheitsmitarbeiter unterhielten. Leider war Mick nicht anwesend, wohl aber seine Kinder.

Auf der Weiterfahrt in Richtung St. Lucia machte plötzlich die Schiffsbatterie schlapp. So mussten das Quartett einen kleineren Umweg in Richtung St. Lucia segeln, um dort in der Hauptstadt Castries eine neue Batterie zu kaufen. Die war nicht gerade billig. Deshalb beschlossen die vier Seereisenden, sich den Spaß zu teilen.

Mein Schwager musste deshalb von dem örtlichen Bankautomaten seinen Anteil in Dollar abheben. So begab er sich zu einer Bank. Dort hob er den Betrag ab. Und dazu erzählte er uns folgendes: 

" Ich hatte kaum die Karte aus den Schlitz gezogen, da rammelte es in meiner Arschtasche. " Meine Schwester rief ihn aus dem mehr als 7.400 Kilometer entfernten Minden in Westfalen von ihrem Arbeitsplatz bei der dortigen " Sparda Bank " an und fragte sofort: " Reicht denn das Geld nicht? "

Wir lachten laut los, nachdem er uns diese Geschichte schilderte. Auch deshalb, weil wir beiden wissen, dass meine Schwester als Bankerin ein notorischer " Geizknüppel " ist, die noch zu Berufszeiten die ungenießbare " Aldi " - Schokolade fraß, dort die " Haribo " - Gummibärchen und das Weingummi in Massen kaufte und zuhause hortete, weil es einst 20 Pfenning billiger war und Samstags nur Spaghetti Bolognese, mit Hackfleisch, Nudeln und Parmesankäse vom " Aldi " zubereitete.

Sie buchte " All inclusive " - Urlaubsreisen günstigen Hotels und echauffierte sich darüber, dass diese eher Absteigen waren, die Strände sich als Schmutz und überfüllt erwiesen und ein lausiger Einheitsfraß beim Buffett kredenzt wurde.

Beim Erzählen dieser Geschichte mussten wir auch heute laut lachen.

Es rammelte wieder. Nur dieses Mal nicht in der Arschtasche, sondern in der Ladeschale. 


LOUNDELIC  -  Waiting  -  Horse Riding To Jupiter  -  2017:




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