Der Tortenwurf


 


Es war dem Zufall geschuldet, dass ich erst jetzt von  einem Vorfall erfuhr, der sich am 29. August 2023 an der Universität Jena zutrug und von den Medien begehrlich aufgenommen, sodann ausgeschlachtet wurde.

An diesem Tag hielt der Mitarbeiter der ARD - " Tagesschau " mit Namen Constantin Schreiber eine Lesung zu seinem Buch " Die Kandidatin ", das als Roman bei dem Hamburger Verlag " Hoffmann & Campe " erschienen ist und satte 22 Euro kostet. 

Was der 45jährige hier als Fiktion beschreibt, mag nicht jeden gefallen. Weshalb er seine Geschichte als Roman und nicht als Sachbuch, wie der SPDler Thilo Sarrazin es regelmäßig zelebriert, anbietet. Es geht um das immer aktuelle Thema Islam, Islamisierung, Angst für Überfremdung etc.. pp.

Der Autor gibt bereits in seinen davor herausgegebenen Werken vor, sich in dieser, nicht gerade unkomplizierten Materie auszukennen. So zielen seine Bücher "  Inside Islam " ( 2017 ), " Moscheereport " ( 2107 ) sowie " Kinder des Koran " darauf ab, dem Rezipienten seine Sichtweise der real gelebten Dogmen dieser Weltreligion in Deutschland, Europa und den muslimischen geprägten Staaten näher zu bringen.

Er erhielt dafür nicht nur wohlwollende Kritiken.

https://de.wikipedia.org/wiki/Constantin_Schreiber#Kritik_und_Kontroversen

Als er dann 2021 den oben genannten Roman veröffentlichte, rezensierte der Journalist Stefan Buchen das Buch und stellte dazu unter anderen fest: 

Darf ein prominentes Fernsehgesicht im eigenen Sender für sein Buch werben? Wie ist eine notdürftig als Roman verkleidete Hetzschrift mit den Neutralitätsansprüchen an einen Nachrichtensprecher in Einklang zu bringen? Auf Anfrage teilt der NDR mit, in Talkrunden, in denen ein Gast auf sein Buch hinweist, werde streng darauf geachtet, dass das Gespräch „keinen werblichen Charakter“ hat. Seine schriftstellerische Tätigkeit sei „getrennt von seiner Tätigkeit im NDR zu betrachten und fällt unter die Kunstfreiheit“. ..... "

- Zitatende - aus:

https://taz.de/Roman-Die-Kandidatin/!5773429/

So wurde aus der Schreiber´schen Fiktion, dass in 30 Jahre eine Muslimin dieses, unser, so geschichtsträchtige, von politisch - und gesellschaftlichen Verwerfungen gebeutelte " Heimatland " als Kanzlerin führen könnte und dieses Szenario erst von einer rechtsradikalen, völkisch verwirrten Polizist durch Schüsse auf diese Kandidatin, beendet werden konnte, eine öffentliche Auseinandersetzung. Innerhalb derer zwar nicht scharf geschossen, wohl aber geworfen wurde.

Der von der " Friedrich - Schiller - Universität " in Jena ( https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich-Schiller-Universität_Jena ) zu einer Lesung seines nicht unumstrittenen Romans " Die Kandidatin " eingeladene " Tagesschau " - Sprecher und Buchautor Schreiber bekam am eigenen Leibe zu spüren, warum es eben nicht ganz so einfach ist, ein provozierendes Machwerk. das sahen vorgebliche Linksaktivisten aus so und haben dem guten Constantin eine schlagsahnende Torte als Dankeschön für sein Engangement zu intensivierenden Völkerverständigung.

Nun, die Universitätsleitung, geführt von einem weiteren Wessi - Präsidenten mit dem unverfänglichen Nachnamen  Marx (https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Marx ) entschuldigte sich bei Schreiber und gab hierzu eilfertig eine Erklärung ab: 

https://www.spiegel.de/kultur/universitaet-jena-entschuldigt-sich-bei-constantin-schreiber-und-laedt-ihn-zu-gespraech-ein-a-67ec15eb-f58f-4511-bb3d-ce34180b92f3

https://www.uni-jena.de/205227/erklaerung-der-universitaet-jena

Tja, die gleichzeitig gestellte Strafanzeige ( in Betracht kämen dafür allenfalls die Tatbestände der Körperverletzung, Sachbeschädigung oder Beleidigung ) müsste Herr Schreiber dann schon selber stellen. 

Zudem dürfte der Vorfall eine Steilvorlage für die Faschisten und diejenigen,  die es mit den an der Universität aktiven 14 Burschenschaften ( die Mehrzahl davon sind als schlagende Verbindungen eingetragen ) halten, gewesen sein. So ganz nebenbei war jener unsinnige Akt des Protestes gegen den Schreiberling eine ideale Verkaufsförderung für dieses Buch.

Dass dabei die Frage nach der beruflichen Stellung des Buchautors als " Tagesschau " - Sprecher und Mitarbeiter des Norddeutschen Rundfunks gestellt werden muss, ergibt sich von selbst. Dabei geht es vornehmlich nicht um die Honorare, die Schreiber mit seinen Büchern, Auftritten und eventuellen Lesungen hier einsackt, um seine eigentliche Haupttätigkeit als Mitarbeiter der ARD / des NDR aufzubessern (  259,89 Euro je Ausgabe ) . Es steht hierbei eher die vertraglich vereinbarte und qua Arbeitsvertrag festgelegte Neutralitätspflicht und das hierin eingebettete Gebot des loyalen Handels gegenüber dem Arbeitgeber.

Hieran ist die einstige Kollegin Eva Herman ( https://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Herman ) krachend gescheitert. Auch der Kollege Jens Riwa wurde wegen seines Verhaltens bei einem Eishockey - Bundesligaspiel von seinem Arbeitgeber gerüffelt.

https://www.spiegel.de/spiegel/a-284447.html

Das dieses nicht auch bei der Nebentätigkeit des Herrn Schreiber erfolgt, lässt einen neutralen Betrachter nur verwundern. Ebenso die Tatsache, dass dieser stattdessen in Talksendungen zu seinem Buch publicityträchtige Reklame machen darf.

Übrigens: Der " Tagesschau " - Mann ist in Sachen Tortenwurf in bester Gesellschaft. Vor einigen Jahren traf es den niederländischen Rassisten und Nationalisten Wilders. Allerdings war diese Torte wenig schmackhaft, denn sie wurde mit Erbrochenem gefüllt.

Auch  Sarah Wagenknecht traf es in ähnlicher Weise:

https://www.spiegel.de/panorama/sahra-wagenknecht-torte-landet-im-gesicht-der-linken-politikerin-a-00000000-0003-0001-0000-000000593321


MICKIE D´s UNICORN  -  The Searcher  -  Unicorn  -  1979:




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