Ergiebige Regenfälle


 


Die zweite Septemberwoche geht zu Ende. Auch sie hatte es so in sich. War der 01. 09. 2024 wegen der Wahlen in Sachsen und Thüringen eine fast historische Zäsur in Sachen Demokratieverständnis, so begann die Zeit danach mit dem großen Wunden lecken bei den drei Koalitionären. Damit ist wohl jetzt erst mal vorbei, denn die nächsten krisenhaften Ereignisse stehen auf der Agenda der " Ampel " in Berlin.

Schon lange stand fest, dass es bei der " Meyer Werft " im emsländischen Papenburg, dort, wo viele Straßen nicht nur gerade und in Richtung Niederlande oder in das Moor verlaufen, sondern die Menschen streng katholisch, bodenständig denken sowie schwarz wählen, kriselt. Einige Tausend direkte sowie weitere Zehntausend Arbeitsplätze könnten bedroht sein, wenn der Hauptarbeitgeber die Hufe hoch machen sollte. 

Das rief die die Landespolitik sowie die Bundesregierung sowie den Kanzler auf den Plan. In einer konzertierten Rettungsaktion traten diese in Aktion und beschlossen - nahezu einvernehmlich - die " systemrelevante " Werft im schwarzen Emsland durch Übernahme von Aktienmehrheitsanteilen und Bürgschaften aus der schweren See zu ziehen. Dabei ist das Unternehmen dort selbst hinein geraten. Es wird wohl Missmanagement gewesen sein, dass den Traditionsbetrieb in eine extreme Schieflage gebracht hat.

Sind die dort gebauten, schwimmendenden Kleinstädte überhaupt noch zeitgemäß?

Ein noch größeres Unternehmen, ein Konzern, ein Gigant in der Automobilherstellung, die Wolfsburger Volkswagen Aktiengesellschaft geriet zum Wochenanfang erneut in den Nachrichten - Strudel. Der VW - Konzern möchte Mitarbeiter entlassen, eventuell Werke schließen und begibt sich auf die Suche nach einem Konzept, um die angeblich zu hohen Produktionskosten zu senken. 

Warum eigentlich?

Immerhin konnte der Konzern an die Aktionäre gut 4 Milliarden ( ! ) Euro ausschütten. Davon allein 2 Milliarden Euro an die Familien Piech und Porsche.

VW in Not? Das ist kaum zu verstehen und wohl doch Realität. Denn wenn die Entwicklung des Konzerns  in den letzten zwei Dekaden etwas genauer unter die Lupe genommen wird, muss konstatiert werden, dass es sich im eine , vor allem auch von der Merkel - Politik mit verursachte, hausgemachte Krise handelt-

Als die in den ersten Nullerjahren die deutsche Automobilindustrie schwächelte, ließ sich " Mutti " Merkel von den Konzernbossen beeinflussen und legte ein Gesetz vor, dass eine so genannte Abwrackprämie vorsah, durch die der Verkauf neuer PKW mit Verbrenne Technik gefördert wurde, wenn gleichzeitig ein altes Modell abgemeldet und verschrottet wird. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Umweltprämie

Statt die dadurch erhaltenen finanziellen Wohltaten und die indirekten Staatssubventionen für die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien zu verwenden, wurden die Gewinne den Aktionären in den Rachen geworfen und bei dem " Bosch " - Konzern wegen der technischen Möglichkeiten zu einem Einbau einer illegalen Abschaltautomatik angefragt (   https://de.wikipedia.org/wiki/Abgasskandal ).

Die kam dann auch tatsächlich einige Jahre später zum Einsatz, führte zu einem Riesenskandal, infolgedessen VW einige Milliarden an Schadenersatz zu zahlen hatte. Der Ruf war dadurch ramponiert. Der einst größte Automobilkonzern der Welt schoss nicht nur damit ein klassisches Eigentor. Von diesem wirtschaftlichen Desaster konnte sich VW nur langsam erholen.

Dazu kamen eklatante Fehlentscheidungen in dem Teilsegment der Elektromobilität. Die VW - Modelle waren zu teuer, weil wohl auch zu groß und die Batterieleistungen zu schwach, um zunächst mit den konventionellen Fahrzeugen mithalten zu können. Dazu kam die ewig währende Arroganz in den Führungsetagen des Wolfsburger Konzerns, in denen alte Männer und Kerle im noch Hormon gesteuerten Alter das Sagen haben. Diese, von sich selbst überzeugten Pinsel, wollten auch im IT - Bereich ausreichende Kenntnisse vorgaukeln und lehnten eine Zusammenarbeit mit " Microsoft " auf dem Sektor der Steuerung Software kategorisch ab. Es musste eine eigens dafür gegründete Firma aus dem Boden gestampft werden, die indes mit Unfähigen besetzt, den Aufgaben nicht gewachsen war. Sie wurde von der Führungsetage von bestimmten Aufgaben entbunden, weil die enormen Softwareprobleme jetzt doch extern gelöst werden sollen (  https://www.nzz.ch/wirtschaft/volkswagen-konzern-steigt-beim-e-auto-pionier-rivian-ein-und-will-damit-auch-die-probleme-mit-der-eigenen-software-loesen-ld.1836848 ).

Spät, aber wohl noch nicht zu spät, hat die Herrenriege aus der Retortenstadt in Niedersachsen eingesehen, dass es dann doch nicht so weiter gehen kann. Ob damit auch Entscheidungen im Bereich der Marken - und Modelldiversifikation einhergehen werden erscheint eher fraglich. Aber auch die Tatsache, dass die angebotenen Modelle um mehr als 5.000 Euro über den tatsächlichen Marktpreis angeboten werden und der Kunde damit ein zu teures Fahrzeug erwirbt, dass er nach der Nutzungszeit mit einem entsprechend hohen Verlust wieder veräußern muss, sollte erwähnt bleiben.

VW? Eigentlich der Garant des Konzepts einer ewig währenden Wohlfühloase für überwiegend durch Vitamin B in die große Familie aufgenommene Mitarbeiter, kriselt? Nein, es kracht gewaltig in den Produktionshallen der Werke.

Nun soll´s der Papa Staat, der ja auch als Aktienanteilseigner im großen Boot sitzt, wieder richten.

Die Steuergelder werden also bei VW, bei der " Meyer Werft " in Papenburg fließen, so, wie es davor schon bei den Banken, insbesondere der " Commerzbank " in Frankfurt der Fall war. Papa Staat als Kapitalist wider Willen? Eher nicht, denn der wird sich sein Engagement bezahlen lassen. Wenngleich es dann doch gewaltig nach der zu Unrecht negierten " Stamokap " - Theorie stinkt!

 wikipedia.org/wiki/Staatsmonopolistischer_Kapitalismus

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/staatsmonopolkapitalismus-43080

Draußen regnet es immer noch.

In den Nachrichten wird nahezu stündlich von drohenden Überschwemmungen in unseren Nachbarstaaten Tschechien, Polen sowie Österreich berichtet.

Derartige Extremwetter sind seit Jahren nichts außergewöhnliches. Sie werden zunehmen und die überbevölkerte Erde vor neuen Problemen stellen. Deren Ursachen sind vom Menschen hervorgerufen. Die zu späte Abkehr von schädlichen Verbrennerfahrzeugen, das exzessive Frönen von Reisen / Kreuzfahrten und der sinnfreie Konsum sind dabei nur einige Beispiele.


TOAD  -  Life Goes On  -  1971:


 


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