Hermenau und die AfD: " Rechts schwenk(t), marsch! "



Nun haben es drei von fünf ostdeutschen ( Neuen ) Bundesländer ( auch als Teile des Beitrittsgebietes bezeichnet ) geschafft aus der medialen Schusslinie zu kommen. Hierfür sollten die, wohl auch im kommenden Jahr noch nicht ernannten Ministerpräsidenten und ihre  Landeskabinette, den jeweils unterschiedlich hart Fall auf den Boden der Realität eventuell verarbeitet haben.

Das lässt sich von der Partei " Bündnis 90 / Die GRÜNEN " nicht behaupten, denn deren Landesparteien wurden bei den drei Wahlen im September 2024 nahezu pulverisiert.

Das " GRÜNEN - Bashing " durch die Schwarzen, die ihr wohl gesonnenen Medien und das faschistoide Herumgelaber über Migration von Seiten der Braunen trug dabei reichlich Früchte.

Während am Wahlabend in den Parteizentralen dieser eins - auch im Osten - durchaus wichtigen Partei Tränen flossen, gingen ihre Vertreter einige Tage später mit ihnen, aber vor allem mit sich selbst gnadenlos ins Gericht. Hieraus folgte der Rücktritt der beiden Bundesvorsitzenden und die Abspaltung der Jugendorganisation.

Diese Partei schafft sich selbst ab?

Ein gefundenes Fressen für die rechtsgewirkten Medien und alles was sonst an Dummschwätzer sich dazu noch zu Wort meldet. Dazu zählt auch eine ehemalige Mitstreiterin dieser Partei mit dem Namen Hermenau, Antje (   https://de.wikipedia.org/wiki/Antje_Hermenau ).

Sie durfte erneut ihre Sichtweise zum Niedergang der Partei, die sie immerhin 25 Jahre lang angehörte, in dem Nachrichtensender " MDR aktuell " am heutigen tage schildern. Dieses wurde ihr zuvor, insbesondere seit ihrem Rücktritt von sämtlichen politischen Ämtern sowie dem Parteiaustritt im Januar 2015, des Öfteren gestattet.

Hermenau, die nach dem Zusammenschluss der " GRÜNEN " mit dem ostdeutschen " Bündnis90 " dem Realo - Flügel zuzuordnen war, hat spätestens seit 2015 eine politische Metamorphose durchlaufen, die sie über die Station als Kandidatin der " Freie Wähler " im Freistaat Sachsen, schließlich zu einer Art Dialog - Versuch mit der als gesichert rechtsextrem qualifizierten AfD (  https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/vg-dresden-afd-sachsen-einstufung-gesichert-rechtsextrem ) diesem Bundesland brachte. 

Wer, so wie Hermenau die öffentliche Auffassung vertritt, dass diese Partei in einem demokratischen Staat dauerhaft nicht ausgegrenzt werden dar, der irrt.

Und wer sich, so wie sie, von dieser Partei zu einer Lesung ihres Buches mit dem Titel "  Die Zukunft wird anders... " bitten lässt, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie mit den Braunen sympathisiert. Selbst dann noch, wenn sie sich als Politikerin der Mitte gefallen möchte.

Während ich den, auf einen Ansatz zu einer Generalabrechnung mit der einstigen politischen Heimat hinauslaufenden Ausführungen der inzwischen als selbständige Beraterin auftretenden Frau aus Sachsen zuhörte, ertappte ich mich dabei, ihr bei der Feststellung, dass die " GRÜNEN " aus einem anderen Zeitgeist heraus ihre Existenz herleiten, leider beipflichten musste.

Ja, da lag sie ausnahmsweise richtig. Denn die Partei gründete sich aus einer gesellschaftskritischen, sozialen Bewegung zum Ende der 1970er Jahre heraus, aus der 1980 ihre Gründung entsprang. Zu jener Zeit war Umweltschutz auch für die BRD ein Fremdwort, weshalb - aber nicht nur deswegen - sie von den CDU / CSU - Politikern und Teilen der rechten SPD als " kommunistisch unterwandert " bezeichnet und mit billiger Polemik und Hass konfrontiert, zunächst keine große Rolle im Polit - Zirkus spielen durften.

Nach der so genannten Wende wäre die kleine Partei ganz und gar von der politischen Bühne verschwunden, wenn sie nicht mit der ostdeutschen Bewegung " Bündnis 90 " fusioniert hätte. Und das dieses Parteibündnis dann ab 1998 unter Kanzler Schröder ( SPD ) an die Regierung kam, ist auch einer Form des Zeitgeistes zu verdanken. Die Westdeutschen hatten von Kohl die Nase gestrichen voll und die Ostdeutschen noch mehr. 

Die Koalition von SPD und  Bündnis90 / Die GRÜNEN hielt immerhin 7 Jahre. Auch in diese Amtszeit fielen eine Reihe von Kriegen oder bewaffnete Auseinandersetzung ( Afghanistan, Irak, Jemen ) sowie die Ereignisse rund um " 9/ 11. Allerdings war es Bundesaußenminister Fischer von den " GRÜNEN ", der verhinderte, dass deutsche Bundeswehrsoldaten sich daran beteiligten.

Nun hatte " Joschka " Fischer ein anderes Format als Annalena Baerbock; Jürgen Trettin oder Reante Künast waren aus einem anderen Holz geschnitzt als Cem Özdemir und Robert Habeck.  

Und, ja, der zeitgeist war auch in jenen Jahren ein anderer. Die " GRÜNEN " konnten ihre politische Ausrichtung nach mehr Umwelt - und Naturschutz besser umsetzen, weil andere bürgerliche Parteien diesen in ihren Programmen noch nicht so fest verankert hatten, womit eine Umsetzung durch entsprechende normative Vorgaben längst nicht jenes Ausmaß angenommen hatte, wie es heutzutage der Fall ist.

Mittlerweile hat sich der Wind der Veränderungen gedreht, er bläst dem Bürger nicht nur vom Osten her kommend ins Gesicht, sondern trägt die Gefahr in sich, dass mit den Brauen ( Blauen ) das Rad der Geschichte mindestens um 90 Jahre zurückgedreht wird.  

 Faschisten vom Schlage Höckes, Rassisten aus den Reihen der rechtsradikalen Jugendorganisation " Junge Alternative " oder Berufskriminelle wie der medial maßlos überschätzte Bachmann bestimmen den öffentlichen Diskurs. Dieser vollzieht sich zunehmend im immer noch rechtsfreien Raum der virtuellen Welt und hat mehr als bedenkliche Formen angenommen.

Wer sich, so wie die ehemalige Bundestags - und Landtagsabgeordnete Hermenau auf dieses Niveau herab gibt und sein eigenes Handeln mit Argumenten, wie die AfD darf nicht ausgegrenzt werden, öffentlich legitimieren möchte, befindet sich auf einem Irrweg.

Auf Frau Hermenau scheint die nicht unübliche und zu erwartende Gesinnungswandlung von Grün nach Schwarz und danach auf Braun unaufhaltsam fortzuschreiten.

Angeblich soll der englische Halunke Churchill hierzu ein  - eventuell - geflügeltes Wort für jene nicht seltenen Fälle der menschlichen Verwirrung kreiert haben: 

Wer als 20-Jähriger kein Linker ist, hat kein Herz. Wer mit 40 immer noch ein Linker ist, hat keinen Verstand. "

- Zitat aus: 

https://www.infosperber.ch/freiheit-recht/buergerrechte/wer-als-20-jaehriger-kein-linker-ist/

Für die wohl proportionierte 60jährige trifft dieses nur bedingt zu, denn sie war zwar zwangssozialisiert, ohne später Sozialistin zu bleiben und mit dem Verstand ist es bei ihr auch nicht sehr weit her.


ROBB & POTT  -  Flesh And Steel  -  Once Upon The Wings  -  2016:




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