Meister Propper



Heute ist Freitag. Nicht Freitag, der 13. oder auch kein Schwarzer Freitag. Nein, einfach nur Freitag, der 2. August. Tag 5 der Enkelbetreuung.
Anstregend ist´s scho´, dieses ständige Fordern, Bedienen, Laufen und zudem auch Saubermachen.

So schnappte ich mir heute Nachmittag den Wischeimer, den Feudel, den Schrubber und die Riesenfalsche ( 1250 ml ) " Meister Propper " und legte ab der Kellertreppe so richtig los. In der Küche angekommen, war das Wischwasser schwarz. So schwarz, wie die Nacht, die CSU und die Seelen ihrer Wähler.

Ich wechselte das Wasser aus, fügte eine halbe Kappe " Meister Propper " hinzu und wischte weiter. Ich wischte und wischte und wischte. Treppen, Böden, Fliesen. Das Wasser war erneut schwarz.

Beim nächsten Mal vielleicht auch?

Dazu kam es nicht mehr. Ich leerte den Wischeimer im Kellerwaschbecken aus, legte den schmutzigen Feudel an die Seite und lehnte den Schrubber an die Wand. Schluss, Aus, Finito - für heute!

Bei der schweißtreibenden Wischarbeit erinnerte ich mich an einen dieser blöden Werbesprüche zu dem Putzmittel " Meister Propper ":

"
Scheuerfrei löst er den Schmutz aufdass man sich drin spiegeln kann.

"
https://www.slogans.de/slogans.php?BSelect%5B%5D=813


Aha, tut er das?

Nun, die Verblödungswerbung suggerierte uns - vornehmlich mit der Einführung des Privatfernsehens - das die beworbenen Produkte wahre Wunderwirkungen entfalten könnten.

Doch " Meister Propper ", schön - schaurig von irgendwelchen Nachwuchsnachtigallen besungen kann es vielleicht. Was er aber nicht kann, ist die Schweine - Maloche erledigen, die durch das Säubern der von Schmutz - Staub - und Essenresten sich verdunkelnden Fußboden, in Kauf genommen werden muss.

" Meister Propper " hin, irgendwelche andere Chemie - Keulen her. Dort ist reine Handarbeit gefragt und die strengt an.

So sank ich nach zirka einer halben Stunde erschöpft in den Sessel. Draußen war es schwül - warm. Kein gutes Wetter für körperbetonte Aktivitäten. Das mag uns die einst frei vom Gender - Mainstream in den Werbeunterbrechungen eingestreute Reklame erzählen was sie will. Der " Meister Propper " ist zwar kräftig, stark und willig, deshalb eben maskulin; die ihn Besingenden und ihn anwendenden Menschen sind indes feminin, weil wohl schwach; doch die Maloche ist in meinem Fall weder weiblich, noch erledigt sie sich von selbst.

Und vom " Spiegeln " will ich hier erst gar nicht schreiben. Lachhaft, dieser Werbe - Dünnpfiff:



" My Brother The Wind " - " Death And Beyond " - " Twilight In The Crystal Cabinet " - 2010:


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