Still ruht die Baustelle
Seit Montag, den 17. August 2020
ist es um uns herum plötzlich sehr still geworden. Es sind Sommerferien und
trotz " Corona " hat es sichtbar sehr viele Nachbarn aus der
Gemeinde, eventuell den Freistatt und sogar aus Deutschland heraus getrieben. Warum
sollen - obwohl Tante " Corona " weltweit wütet - lieb gewordene
Gepflogenheiten in diesem " Krisenjahr " aufgegeben werden? So trieb
es denn son manchen Echinger aus der gewohnten Umgebung weg. Ein sicheres
Anzeichen dafür sind die vielfach frei gewordenen Parkflächen in der noch
überschaubaren Anzahl von Straßen. Wo sonst PKW an PKW abgestellt war klaffen
nun große Lücken. Wo teilweise mehr als ein Zweitfahrzeug auf dem Grundstück
parkte, sieht der Passant gähnende Leere.
Das Verkehrsaufkommen hält sich
in Grenzen. Keine Staus und Verkehrsstockungen in Richtung der Autobahn. Keine
gut gefüllten Parkplätze vor den Geschäften. Und auch der Verkehrslärm von der
A 9 ist etwas geringer geworden.
Das gilt auch für die Baustelle gegenüber. Wo sonst an 7.00 Uhr morgens die Kreissäge jaulte, wo die Laufkatzen der vier Baukräne ein bald schon nicht mehr registriertes, aber typisch klackendes Geräusch verursachten und wo die Planierraupe aufheulte, herrscht jetzt Grabesstille. Oder beinahe absolute Ruhe, denn eine Firma war seit Montag damit beschäftigt, die großen Starkstromkabelrollen abzuwickeln und diese unter die Erde zu bringen. Damit waren nur drei Arbeiter beschäftigt. Die wiederum verursachten Lärm für mindestens 30 Leute.
Sonst aber hörten wir nichts.
Keinen Mucks, keine anfahrenden LKW, die Tausende von Leichtbausteinen,
Hunderte Tonnen an Fertigbeton und ganze gegossenen Bauteile heran karrten.
Statt des Baulärms krächzten
dafür die Krächen aus dem nahegelegenen Unterschleißheim. Sie hatten sich zu
einer Vollversammlung auf den bewegungslos stehenden Baukran gesetzt und dafür
gesorgt, dass dessen Ausleger bald schwarz aussah.
Bald aber, nämlich spätestens ab dem 7. September wird es wieder laut werden. In den dann folgenden Wochen werden die Dachstühle gefertigt, ehe dann die Dachdeckerarbeiten beginnen und der Rohbau steht.
Bis dahin bleibt es aber ruhig,
so ruhig, dass es mir vorkommt, als würde ich wieder
Sonntagsmorgen ab dem Morgengrauen an einem See sitzen
und ich meinem Schwager beim Angeln zusehe. Da war es auch totenstill. Nur ab
und zu bewegten sich einige Wasservögel. Gefangen haben wir dabei kaum etwas.
" Still ruht der See! ", pflegte der Hobbyangler aus der Familie dann
immer zu sagen.
" Still ruht die Baustelle!
", fällt mir fast 40 Jahre jetzt ein. Herrlich, die Sommerferien, eine gute Erfindung sind aber auch die Betriebsferien!
BLACK PEARL - Thinkin´ ´Bout The Good Times - 1969:
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