" Whooosh! ", die alten Herren von Deep Purple können es nicht lassen.
Als vor 50 Jahren diese Klänge in den Tausenden Lautsprecherboxen ertönten, war die Musikwelt noch halbwegs im Lot. Die reale Welt indes immer noch nicht:
Seitdem ist viel Wasser die Themse herunter geflossen. Ein Mitbegründer der Band, nämlich der Organist Jon Lord verstarb 2012; einen weiteren Musiker der Truppe mit dem Namen Tommy Bolin raffte es bereits 1976 dahin.
Die Gruppe, die dem Hard - Rock - Genre zugerechnet werden muss, löste sich bereits 8 Jahre nach der Gründung als " Deep Purple " auf. Bis dahin aber hatte die Band 10 Alben eingespielt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Deep_Purple/Diskografie
Bis 1984 war dann erst einmal Sendepause. Einige der Bandmitglieder versuchten sich in Solo - Projekten; allerdings überwiegend mit nur mäßigen Erfolgen.
Als 1984 das 11 Album mit dem Titel " Perfect Stranger " veröffentlicht wurde, war auch die Musikwelt längst in völlige Unordnung geraten. Das störte die schon reiferen Herren um John Lord bis Ian Gillan überhaupt nicht. Sie wollten es. zirka 14 Jahre nach dem Knalle " Deep Purole in Rock " der mit ihnen älter gewordenen Damen und Herren erneut zeigen, dass sie es noch können. Keine Frage!
Doch die Welt drehte sich weiter und mit ihr der Geschmack. Der neue Zeitgeist ab den 1990ern war ein anderer. Die perfekte Bühnenshow, das gestylte Outfit, aber auch Mammutveranstaltungen in Arenen und Hallen mit mehreren Zehntausend Besuchern waren gefragt. Zudem hielt die exzessiv eingesetzte Elektronik und die zunehmende Computerisierung in den Bereichen der Popmusik immer weiteren Einzug.
Plastikmusik hin, Pop - Gedudel her, die Mannen um Jon Lord zelebrierten auch nach dessen Tod und Ian Gillans Rauswurf, jenen klaren Rock, der sicherlich nicht mehr den Musikgeschmack von Millionen traf. Mit " House Of The Blue Light " landete " Purple " jedoch nach der Reunion einen riesigen kommerziellen Erfolg.
Doch je weiter dich der Musikmarkt über das World Wide Web definierte, desto schwieriger wurde es, mit Alben, die eh nur noch auf CD, dann als teurer Silberling in einer billigen Plastikhülle verkauft, überhaupt noch Geld zu verdienen. Großkonzerte mit sehr aufwendiger Bühnenaufmachung waren eher der Renner. Hierzu zählten alsdann die unzähligen Tourneen sowie Festivals.
Für ältere Herren, zu denen sich die immer wieder wechselnden Mitglieder der Band allesamt zählen müssen, war dieses mit immensen körperlichen Belastungen verbunden.
Mit " Now What " verbuchte die Band nach dem Tod von John Lord erneut einen großen kommerziellen Erfolg.
Sieben Jahre später wurde jetzt das 21. Album der Gruppe - wegen der " Corona " - Pandemie verspätet - öffentlich vorgestellt.
Es heißt " Whooosh! "
Und - für einen Vinyl - Fan von immenser Bedeutung: Es gibt die Scheibe auch in diesem Cover mit dem schwarzen Inhalt und dem heiß geliebten 33 1/3 Drehmoment zu kaufen.
Auf dem Album befinden sich 13 Stücke:
1. | "Throw My Bones" | 3:38 |
2. | "Drop the Weapon" | 4:23 |
3. | "We're All the Same in the Dark" | 3:44 |
4. | "Nothing at All" | 4:42 |
5. | "No Need to Shout" | 3:30 |
6. | "Step by Step" | 3:34 |
7. | "What the What" | 3:32 |
8. | "The Long Way Round" | 5:39 |
9. | "The Power of the Moon" | 4:08 |
10. | "Remission Possible" (instrumental) | 1:38 |
11. | "Man Alive" | 5:35 |
12. | "And the Address" (instrumental) | 3:35 |
13. | "Dancing in My Sleep" (Bonus Track) https://en.wikipedia.org/wiki/Whoosh! Das Album wurde sehr
unterschiedlich aufgenommen. Während einige Kritiker des Rock - Genres sehr enthusiastisch
rezensierten, hielten sich andere unter ihnen eher zurück. Wie bereits gesagt: Seit dem Tag
als " Deep Purple In Rock " erschien, seit dem 1. September 1970, hat
sich die Erde mehr als 18.250 Mal um sich selbst gedreht und sie ist längst zu einer
völlig anderen Welt geworden. https://de.wikipedia.org/wiki/Deep_Purple#Whoosh!_und_Zukunft |
Aber, mag die bitterböse Realität um uns herum auch noch so düster aussehen, " Purple " klingt nach 50 Jahren so, wie einst im September 1970 als ich im pickepacke vollen Bückeburger " Brauhaus " zum ersten Mal jene fetzigen Stücke aus dem " In Rock " - Album hörte, die der Hobby - DJ und Ex - Mitschüler Rainer Kupich aus Bückeburg den Anwesenden aus den " Quelle Universum " - Boxen um die behaarten Ohrmuscheln jagte.
DEEP PURPLE - Throw My Bones - Whooosh! - 2020:
Jawoll, ja, auch meine alten Knochen werden eines Tages irgendwo auf die Müllhalde des Gewesenen geworfen. Bis dahin allerdings bleibe ich dem Musikgeschmack meiner jungen Tage treu!
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