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Es werden Posts vom Juni, 2024 angezeigt.

Herbert, der Graureiher

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  Als wir gestern Vormittag den Lauf in Richtung " Ostseeklinik " beenden wollten und kurz vor der ersten Holzbrücke über dem Prerow Strom waren, begegneten wir zufällig unserer Vermieterin. Sie betreibt ebenfalls Freizeitsport. Nordic Walking nennt sich dieser. Okay, wer diesen Sport ernsthaft betreibt, kann auch etwas für seine schlanke Linie tun. Während wir ein wenig Small Talk hielten, zeigte die Vermieter plötzlich in Richtung des Osthimmels. " da fliegt Herbert, der Graureiher! ", erklärte sie uns dazu. " Detlev hat ihn häufig beobachtet. ", fügte sie ergänzend hinzu. Detlev war ihr verstorbener Mann. Er war, so wie sie auch, sehr naturverbunden. Das sollte für hier Wohnende vielleicht eine Grundeinstellung sein. Die Natur und das Meer, dass dann und wann seine Urgewalt zeigt, gehören zum ständigen Lebensumfeld eines an der Küste lebenden Menschen.  Wenn die Saison ausgeklungen ist, nämlich ab Mitte Oktober und nur noch sehr wenige Gäste sich auf di

Hinter den Dünen

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Die letzte Urlaubswoche auf dem Darß bricht an. Gestern haben wir zwei angebotenen Grundstücke in Zingst und in Dierhagen besichtigt. Bei dem Besehen des Objektes in Dierhagen wurden wir sofort in die DDR - Vergangenheit zurück katapultiert.  Als die DDR noch ein eigenständiger Staat war und ihre politische Ausrichtung auf internationale Anerkennung fixiert war, taten die Mannen rund um " Old Erich " Honecker alles, um das Renommee' des selbst ernannten Arbeiter - und Bauerstaates aufzupolieren. Dazu gehörten auch offizielle Staatsbesuche und natürlich Einladungen von Regenten befreundeter Länder ( zumeist des Warschauer Paktes oder der sozialistischen Bruderländer ). Nicht nur deswegen wollte die DDR - Nomenklatura den erleuchten Gästen ein wenig Wohlfühlambiente außerhalb des protokollarischen Ablaufs bieten. Was ist da besser geeignet als ein leicht exklusives Feriendomizil an der nahezu menschenleeren Ostseeküste entlang der Halbinsel Fischland - Darß - Zingst?  So en

Mit den Kräften am Ende

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Beim Laufen am Dünenbereich fand ich diese Trauerkarte: Die schon arg ramponierte, bedruckte Karte lag irgendwo, zusammengeklappt an einem Seegrasbüschel. Als ich sie aufgehoben hatte las ich diesen Text: Die hierin benannte Verstorbene lebte in einem kleinen Ort mit dem Namen Effelder, einer Gemeinde im thüringischen Eichsfeld.  https://de.wikipedia.org/wiki/Effelder Das beauftragte Bestattungsunternehmen befindet sich indes in Dingelstedt in der Gemeinde Huy, die  im Harzer Vorland liegt:   https://de.wikipedia.org/wiki/Dingelstedt_am_Huy Diese Informationen erhielt ich über das all wissenden Internet. Wie jene Orte in dem Todesfall zusammenhängen,  konnte ich jedoch nicht in Erfahrung bringen. Wohl aber, dass jene Anzeige dort unbeschränkt aufrufbar ist.  https://www.scrivaro.de/Home.mvc/Detail/132754 Während der Recherche wurde mir erneut klar, dass unzählige Informationen über Milliarden Menschen auf Milliarden Seiten im Netz für die Ewigkeit aufzufinden sind. Und dieses selbst na

Sommeranfang auf dem Darß oder ist es erst April?

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  Der 19. Tag auf dem Darß ist der 21. Juni 2024 und demnach der erste Tag nach dem kalendarischen Sommeranfang. Eigentlich sollte es wieder so sonnig und warm sein wie gestern. Doch nichts da. Der Himmel zeigte sich ab Sonnenaufgang um 04.44 Uhr trübe und bedeckt. An einem der längsten tage des Jahres ( vom 18. bis 23. Juni beträgt der Tagesdauer 16.47 Stunden ) ist vom Sommer überhaupt keine Spur. Nur gegen Nachmittag klarte es etwas auf. Ab 17.00 Uhr weinte der Himmel wieder. Kein Strandwetter, daher stellte sich nur ein mäßiges Urlaubsgefühl bei uns ein. Was tun bei diesem Aprilwetter? Wir versuchten es dennoch mit einem Strandgang und hielten es bei spürbaren Wind aus Ost / Nordost nur knapp 2 Stunden aus. Auf dem Rückweg betrachtete ich mir die Vegetation rund um sowie auf den Dünen sowie innerhalb des Randes vom Darßer Wald. Noch nie grünte es so üppig, waren die Waldheidelbeersträucher in einem satten grün zu sehen, ebenso der Strand - Beifuß, die Rentierflechten oder die blühe

Das " Regenbogen - Camp ", bleibt es ein Schandfleck für den Darß?

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  Gestern war es wieder soweit: Bei flauschigen 20 ° C, vollem Sonnenschein und stahlblauen, wolkenlosen Himmel, machte ich mich nach dem am Strand eingenommen Brunch auf den Weg in Richtung DDR - Vergangenheit. Entlang des " Wald - Campingplatzes ", der seit der so genannten Wende von einem " Ossi " - Ehepaar aus Mecklenburg sachlich, nüchtern, distanziert betrieben wird. Es waren nur einige, wenige Zelte zu erkennen. Auch auf dem Gang zum " Bernsteinweg " begegnete ich nicht einer Menschenseele. Wo sind denn nur all die Urlauber geblieben? In Sachsen und Thüringen haben doch schon die Ferien begonnen. Nach knapp 500 Meter wurde es dann aber doch belebter. Mindestens 100 Fahrräder standen auf dafür eingerichteten Platz. Die Mehrzahl machten die E - Bikes aus. Auf dem letzten Zipfel des " Bernsteinweges ", der als eine Art eines Wurmfortsatzes eine Sackgasse bildet, bewegten sich reichlich Menschen zum Strandaufgang oder kamen zurück, die Fressbu

Ein Sturz bei 18 Km/h

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  Vorgestern stand ein weiterer Weststrand - Lauf auf unserem Programm. Bei bedeckten Himmel und knapp 14 Grad lagen eigentlich ideale Bedingungen für die 10 Kilometer lange Strecke von Prerow zum  Darßer Ort und zurück vor. Wäre nicht in der Nacht ein kräftiger Regenschauer herunter gekommen. So mussten wir uns aber mit dem Mückenschutzmittel einsprühen. Im Darßer Wald lauerten die Plagegeister gleich zehntausendfach. Mücken lieben feuchtes und leicht warmes Wetter, wenn dazu ein leicht schwitzender Mensch vorbei kommt, fliegen sie aus ihren Ruheplätzen in den vielen Waldheidelbeersträuchern hoch und setzen sich auf die Hautoberfläche ihres Opfers. Dann stechen die weiblichen Insekten mit ihrem Rüssel zu. Die Folgen sind bekannt. Inzwischen ist das Einsprühen mit dem Anti - Mückenmittel zur Routine geworden. Wenngleich dieses Ritual weiterhin unangenehm bleibt.  Hätten wir uns nicht für das Laufen entschieden, müssten wir uns in den Pulk der E - Biker oder Fahrradfahrer eingliedern, m

Zwei Amseln mit Strohhut

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Tag 16 in Prerow auf dem Darß. Nach unserem gestrigen Strandlauf, der leider nur über etwas mehr als 6 Kilometer ging, hatten wir eigentlich einen weiteren Strandtag eingeplant. Doch das Wetter schlug nach dem Brunch um. Im Westen zog eine dunkle Wolkendecke auf. Ab 14. 00 Uhr folgte dann ein Gewitter mit einem kräftigen Regenguss. Das war´s dann mit dem Strandbesuch. Den holten wir aber heute ab 11.00 Uhr nach. Der Himmel zeigte sich bei 19 ° C im besten Blau, die Sonne stand geputzt im Süden der Halbinsel und brachte viele Urlauber an den fast schneeweißen Sandstrand. An dem Abschnitt des " Regenbogen Camp " tummelten sich einige Jugendgruppen unter den Campern. Es wird tatsächlich etwas voller. Zwar nicht so gut besucht, wie in vergangenen Jahr oder in den beiden " Corona " - Jahren, doch der herannahende Ferienbeginn 2024 lässt sich schon ein wenig erahnen. Ab Juli wird es dann noch belebter. So können wir unsere letzten 1 1/2 Wochen noch in einem ruhigeren Umfe

Rentner - Rallye 2024

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Über den kaum zu stoppenden Trend, unter gütiger Zuhilfenahme eines Drahtesels mit Elektromotorantrieb, besser bekannt als " E - Bike ", jene Bewegungsaktionen in einem größeren Radius vollbringen zu können, die eine Frau oder ein Mann sonst nur gedanklich umsetzen würde, habe ich ja in diesem Blog schon einige Male geschrieben. https://lobster53.blogspot.com/2021/09/auf-den-carbonrahmen-die-knochen-von.html https://lobster53.blogspot.com/2021/09/fahrrad-terror.html https://lobster53.blogspot.com/2023/06/wo-sind-all-die-radfahrer-geblieben.html Über diese Form der Fortbewegung amüsierten wir uns deshalb auch am gestrigen Nachmittag. Bei einer Tasse Kaffee saßen wir bei wieder leicht sonnigen, aber trockenen Wetter, auf dem Balkon und sahen den, auf dem einen Steinwurf entfernt liegenden Rundwanderweg vorbeiziehenden Fahrradpulks nach. Bei mäßigen, noch vor sommerlichen Temperaturen lockt es die Hobby - Radler im teuren Outfit mit ihren schnittigen E - Bikes alle male aus den

Halbzeit

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Wie die Zeit verfliegt. Vor 14 Tagen kamen wir in Prerow an, Eine Art Flucht vor dem Hochwasser in Bayern war es nicht, denn das konnte selbst ein Wetterexperte kaum voraussagen. Obwohl es dazu eine gewisse Vorahnung und jede Menge Vorzeichen gab.     In Österreich traten so genannte Unwetter mit sintflutartigen Regenfällen auf. Das 17 Bundesland der Deutschen, Mallorca, wurde von einem solchen Ereignis betroffen, in anderen Teilen der Erde hingegen stiegen die Temperaturen auf über 40 ° C. Sind dieses nur Wetterkapriolen? Nein! Von Extremwetterereignissen ist die Küstenregion rund um die Halbinsel Fischland - Darß - Zingst aktuell nicht betroffen, doch auch hier wütete im Oktober 2023 ein Orkan und zerstörte größere Teile der schützenden Dünen. Die Folgen können wir bei unseren Läufen an diesen Strandabschnitt sehen. Auf fast einem Kilometer in Richtung Zingst wurde das Dünengras, der Strandhafer, neu gepflanzt.  Dieser von der Natur vorgegebene Schutz greift allerdings nur dann, wenn

Strandläufer

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  Gestern ab 9.00 Uhr legten wir wieder einen Strandlauf von etwas mehr als 6 Kilometern zurück. Weil es trocken war, der Wind nur schwach wehte, ging dieses sogar kurzärmelig. So führte uns der Lauf durch die Außenbereiche des Darßer Waldes, über den Prerow Strom bis zum Strandaufgang und von dort bis zur neuen Seebrücke. Der Baufortschritt lässt jetzt schon zu, dass sich einige Fußgänger auf der Brücke bewegten; wenn auch diese noch längst nicht freigegeben wurde.  Um diese Zeit waren nur wenige Besucher unterwegs. Umso deutlicher erkannten wir, dass von den wenigen einige Strandgänger beinahe wie Außerirdische bestaunt wurden. Ob es an der auch hier eher selten vorzufindenden Sport - und Bewegungsart lag oder dann doch an unserer sich langsam zeigenden Bräune, konnten wir nicht herausfinden. Nach etwa 3 Kilometern hatten wir unser Ziel erreicht. Am Strandaufgang 34 suchten wir die dort vorhandene Sitzbank auf, ehe der Strandlauf nach etwa 58 Minuten kamen wir wieder an der Fewo an.

Wie hat der Beagle das Filet aus der Pfanne geholt?

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Seit mehr als 5 Jahren wohnen wir nun schon in Bayern. Davor aber war ich Dresdner und zwar ab Oktober 2004, wenn da auch erst nur vorläufig. In den Anfangsmonaten lebte ein Hund in dem Haus meiner besseren Hälfte, den die Schwiegereltern hielten. Die hatten ihn wiederum von unserer Tochter, die nach ihrem Studium ab den frühen 1990ern ein Irland lebte, zur Betreuung bekommen. Das Mitnehmen von Tier, insbesondere von Hunden, auf die Grüne Insel ist nicht nur kompliziert, weil eine mehrmonatige Quarantäne neben den üblichen Impfnachweisen behördlicherseits abverlangt wird. Dieses alles wird sehr, sehr teuer. Somit gab Tochter den Hund, einen Beagle mit dem Namen " Boss " bei ihren Großeltern ab. Nun, der " Boss " war bereits im reiferen Alter, als ich ihn kennen lernte.  Ein Beagle wäre für mich, der bereits reichlich Erfahrung in der Hundehaltung mitbrachte, nie in Betracht gekommen. Beagle benötigen sehr viel Bewegung, also ausreichenden Auslauf, sonst wird er zu d

Rauschende Ballnacht oder einfach nur: Scheibenschießen?

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Bild EM 2024: Deutschland – Schottland 5:1! Geile Tor-Party zu unserem EM-Start!  Seit gestern Abend, so kurz vor 22. 50 Uhr steht also fest, dass die schottische Fußballnationalmannschaft immer noch kein einziges Auftaktspiel eines internationalen Wettbewerbs gewonnen hat. Schade! Oder eher Schande? Eher ein Novum.  Während die von Bundestrainer Julian Nagelsmann betreute deutsche Auswahl ein fußballerische Feuerwerk abbrannte und selbst das seit Urzeiten erfolgsverwöhnte Münchner Publikum sich durchringen konnte, das sattsam bekannte " Oh, wie ist das schön. " zu intonieren, mussten die als " Bravehearts " bekannten Profis von der Insel erkennen, dass jene zum überwiegenden Teil in der " Bauernliga " ( englische Schmähung für die deutsche Fußball - Bundesliga ) ihre Millionen verdienenden Gegner haushoch und mehr überlegen waren. Die schottische Auswahl mühte sich redlich, doch mehr als ein Eigentor und weniger als ein halbes Dutzend Gegentreffer kamen d

Im Hintergrund lauert Rahn. Rahn könnte schießen! Rahn schießt....

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70 Jahre nach dem viel zitierten " Wunder von Bern ", beinahe 20 Jahre nach dem ich einen gleichlautenden Kinofilm des Herrn Sönke Worthmann bei meinem auch letzten Kinobesuch im beinahe heimischen Bückeburg gesehen hatte und vor allem 2 Dekaden nach dem Gewinn der vierten und damit vorerst letzten Bundesligameisterschaft meiner Grün - Weißen aus Bremen, wiederholte am Dienstagabend der Private Sender " Kabel Eins " diesen Film ab 20.15 Uhr. Der 4. Juli 1954 war ein Sonntag. An diesem Tag regnete es in Bern. Der damalige Bundestrainer Josef " Sepp " Herberger (  https://de.wikipedia.org/wiki/Sepp_Herberger  ) stellte später dazu fest: " Aja, Fritz Walter - Wetter !" (  https://www.fritz-walter-stiftung.de/zur-person/namensgebungen/fritz-walter-wetter.html  ). Ein kleiner Vorteil gegenüber den favorisierten und spielerisch turmhoch überlegenen Ungarn. Dazu kamen die neuartigen Fußballschule mit Schraubstollen, die der Ausstatter Adolf Dassler ( Ad

Wolkenhaufen

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  Okay, das Juniwetter ist nicht so, wie wir es uns nach 10 Tagen auf dem Darß erhofft hatten. Aber, wir wollen nicht meckern, überwiegend schien zumindest für einige Stunden durchgängig die Sonne. Allerdings bei höchstens 16 ° C. Wahres Sommergefühl kam deshalb nur teilweise auf. Beim sanften Bräunen mit dem üblichen wehenden Westwind konnte ich die aus dieser Himmelsrichtung herkommenden, sich dabei verteilenden und weiterziehenden Wolken beobachten und dazu einige Fotos für den Blog mitnehmen: Da dieser Fotos eigentlich typisch für die Ostsee - Region sind, gibt es sie zuhauf irgendwo, auf irgendwelchen Seiten zu bestaunen.  https://www.meeresfoto.de/Thema/wolken.html Ich habe mich deshalb gefragt, wie diese eigenartigen Wolkengebilde zustande kommen? Auch dazu hat das all wissende Internet jede Menge Antworten parat. KI generiert gibt es dazu dieses: Wie kommt es zur Wolkenbildung? Der Motor des Wasserkreislaufs ist die Sonne: Sie erwärmt das Wasser der Meere, Seen und Flüsse so st

Aus die Maus in Olbernhau

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Wenn eine kleine Stadt von knapp 10.500 Einwohnern bei der Europawahl 2024 mit zirka 40,3 % für die faschistische Partei AfD votiert hat, sollte das mehr als nur Bedenken auslösen. Die Kleinstadt Olbernhau liegt im Erzgebirge (  https://de.wikipedia.org/wiki/Olbernhau  ) und hier gaben von den 9.210 Wahlberechtigten immerhin 6.307 ihre Stimme ab (  https://www.wahlen.sachsen.de/europawahlen-2024-wahlergebnisse.php?wahlkreis=14521&gemeinde=14521450  )  und die entschieden sich dabei so: https://www.wahlen.sachsen.de/europawahlen-2024-wahlergebnisse.php?wahlkreis=14521&gemeinde=14521460 Junge, junge, das war auch in Olbernhau mal ´ne Ansage! Dabei kam dieses Ergebnis nicht von ungefähr zustande. In dem seit der so genannten Wende ewigen schwarzen Erzgebirge, hatten sich dank der miserablen Politik der zunächst allein regierenden CDU, eine Menge von Probleme aufgebaut, die alsdann zu Wut und Frust führten. Und dieses Kombination an Befindlichkeiten hat traditionell schon immer den