Reinigendes Gewitter
Drittletzte Nacht auf dem Darß. Der Urlaub 2024 ist wie im Fluge vergangenen. Nachdem gestern Abend ein weiteres Gewitter mit ergiebigen Regen über die Halbinsel gezogen war, entschwand die drückende Luft bei 31 ° C und es kühlte sich spürbar ab. Der heiße Sommertag endete abrupt. Während des Gewitters verabschiedete sich der Fernsehempfang, weil auf die Satellitenschüssel so viel Regen prasselte, dass sie nicht mehr funktionieren konnte.
Dieses Gewitter endete dann irgendwann in den späten Abendstunden.
Zeit genug, um eine Bilanz unseres Urlaubs ziehen zu können. Und die sieht von der Wetterseite aus betrachtet, denn eher durchwachsen aus. Die ersten beiden Wochen waren kühl, regnerisch und trübe. Nur selten zeigte sich die Sonne. Das änderte sich ab Mitte Juni.
Weil nicht nur die Übernachtungspreise in den letzten beiden Jahren in die Höhe schnellten, sondern auch nur die in der Gastronomie sowie - wie überall - auch bei den Lebensmittel, blieben viele Gäste weg. Um mindestens ein Drittel ist die Urlauberzahl - nicht nur - hier in Prerow an der mecklenburgischen Ostsee gesunken. Auch an den Küsten - Badeorten werden weniger Besucher registriert. Das liegt aber wohl nicht nur an den höheren Kosten für einen Urlaub hier, sondern eher an den konkurrierenden Anbietern, die ihre Preise für Pauschalurlaubsreisen wieder deutlich gesenkt haben.
Wer beispielsweise beide Urlaubsvarianten gegenüberstellt, wird schnell erkennen, dass ein Flug auf die Kanareninseln, die Balearen oder in die Türkei, nach Griechenland, vielleicht nach Tunesien oder Ägypten verbunden mit einem All - inklusive - Paket, dann wesentlich billiger ist. Von dem garantierten Sonnenwetter mit Temperaturen bei mehr als 30 ° C mal ganz abgesehen.
Solche Vergleiche hinken allerdings.
Urlauber, die die Jubel, Trubel, Heiterkeit in Dauerschleife favorisieren, mögen bei einer Pauschalreise bestens bedient werden. Wer es ruhiger mag, wird sich dort jedoch nicht wohl fühlen. Während ein Aufenthalt dort auf Masse ausgelegt ist, wird zumindest hier noch eher die Individualität in den Vordergrund. Auch dann noch, wenn jetzt täglich Hunderte E - Biker auf dem Radwanderrundweg der Halbinsel vorbei ziehen. Auch dann noch, wenn etwas mehr Familien mit lärmenden Kindern die Strandabschnitte besuchen und kleinere Gruppen von Jugendlichen nach dem " Public Viewing " durch den Genuss von Alkoholika beseelt, auf diesem Weg zum Zeltplatz schwanken.
Inzwischen hat sich das Publikum verändert. Die Zeltplätze sind gut besucht, die Ferienwohnungen und Ferienhäuser - wenn auch nur mäßig - gebucht. Ebenso die Hotelzimmer. Alles sichere Anzeichen dafür, dass die Sommerferien begonnen haben.
Was wird mir nach unserer Rückkehr fehlen?
Klar, das Meer, der weiße Sandstrand, das morgendliche Vogelgezwitscher, die Ruhe von 4.30 Uhr bis 10.00 Uhr. Der Darßer Wald und die Läufe zum Weststrand. Auch und der aufsteigende, prägnante Duft der dort wachsenden Kiefern. Das maritime, von der Natur geprägte Ambiente insgesamt.
Wir werden wieder kommen, auch wenn es ab und zu gewittert. Die von den zu heißen Mai - und Junimonaten der letzten Jahre gestresste Natur hat sich dadurch ein wenig erholt. Gewitter sind wichtig, wenn sie den Regen mit sich bringen, der das wieder bereinigt, was davor von der Sonne beinahe vertrocknet worden wäre.
TANTALUS - Sleeping Beauty - Sitting In A Dream Country - 1978:
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