Rauschende Ballnacht oder einfach nur: Scheibenschießen?
Eher ein Novum.
Während die von Bundestrainer Julian Nagelsmann betreute deutsche Auswahl ein fußballerische Feuerwerk abbrannte und selbst das seit Urzeiten erfolgsverwöhnte Münchner Publikum sich durchringen konnte, das sattsam bekannte " Oh, wie ist das schön. " zu intonieren, mussten die als " Bravehearts " bekannten Profis von der Insel erkennen, dass jene zum überwiegenden Teil in der " Bauernliga " ( englische Schmähung für die deutsche Fußball - Bundesliga ) ihre Millionen verdienenden Gegner haushoch und mehr überlegen waren.
Die schottische Auswahl mühte sich redlich, doch mehr als ein Eigentor und weniger als ein halbes Dutzend Gegentreffer kamen dabei nicht heraus.
Die Erwartungshaltung in diesem, unseren, mit mehr als 30 Millionen Hobby - Trainern ausgestatteten Land, sie sind hoch. Dieses konnte motivierend sein, aber auch zu einer starken Belastung werden. Dann nämlich, wenn die Journaille sich aufschwingt, selbst den Bundestrainer zu mimen und dabei ordentlich auf den Putz haut. Dem Latrinenblatt mit den vier Buchstaben kommt dabei eine tragende Rolle zu. Eine derartiges Medien - Gewitter zieht selbstverständlich nicht spurlos an den Spieler vorüber und hemmt nicht selten deren Leistungsvermögen.
Nun gut, jetzt hat sie also begonnen, die Fußballeuropameisterschaft im eigenen Lande, die medial bereits zum zweiten " Sommermärchen " hoch stilisiert wird. Ehrlich gesagt: Das nervt dann doch gewaltig. So mancher Radio - und Fernsehkommentator, nicht wenige Kollegen der schreibenden Zunft und insbesondere die unzähligen Sabbelsäcke rundherum kreieren dabei Begriffe, deren Sinnhaftigkeit sich auch einem eisgrauen Fußballfreund eher nicht erschließen.
Was denn gestern Abend als " rauschende Ballnacht " hoch gelobt wurde, lässt sich - nüchtern betrachtet - nur als einseitiges Fußballspiel bezeichnen und damit wohl mehr als " Scheibenschießen ", denn die " Bravehearts " waren kein wahrer Gegner.
CAMERA - Fröhlichkeit - Phantom - 2017:
Kommentare