Tschüss und Auf Wiedersehen , Ostsee!


 

Heute ist der vorletzte Tag in Prerow angebrochen. Ab 4.15 Uhr zwitscherten die Vögeln, so wie in den vier Wochen seit unserer Ankunft am 3. Juni 2024, beinahe an jeden Morgen. Nur der Kuckuck war nicht dabei. Er wird wohl weiter gezogen sein, um auf der Halbinsel nach einer Partnerin zu suchen. Das Zusammensein ist nur von ganz kurzer Dauer. Es dient einzig und allein nur der Vermehrung. 

Bei den Menschen, die hier leben, wohnen, urlauben, ist es zumeist anders. Ihre Partnerschaft - die Varianten sind längst sehr verschieden - kann durchaus auf längere Zeit angelegt sein. Allerdings kommt eine Trennung darin vor. Diese Form der Beendigung ist so selten nicht. Eine weitere Form eines Endes ist der Tod. So, wie es bei unserer Vermieterin der Fall war, als deren Mann nach langer Ehe im Herbst des letzten Jahres plötzlich verstarb. Nun muss sie sich neu aufstellen, ihr eigenes Leben umgestalten, viele Dinge dabei ändern.

Das ist nicht immer einfach. Die Balance zwischen anhaltender Trauer und sachlich begründeten Neuanfang zu halten, das gelingt nicht allen Zurückgebliebenen. Männer tun sich dabei eher schwer, den Verlust der Partnerin zu verkraften, zu kompensieren, mit dem Schmerz umzugehen. Unsere Vermieterin zeigt - zumindest äußerlich -, dass es ihr durchaus gelungen sein könnte, jenen Zustand zwischen Trauer und Weiterleben zu meistern. Sie hat zum Beispiel angekündigt, die von uns gemietete Ferienwohnung renovieren zu lassen. Ihre Kinder und Enkelkinder werden ihr dabei helfen. So, wie sie ihr Unterstützung in der Zeit nach dem Tod ihres Mannes haben zukommen lassen.

Das Leben geht eben weiter. Die Zeit bleibt nicht stehen. Weil das so ist müssen wir am morgigen Sonntag in aller Frühe die Heimfahrt antreten. Hinter uns liegen vier Wochen in denen die Welt sich weiter entwickelt hat und in denen beinahe jeden Tag viele Ereignisse geschehen sind, die diese Welt vielleicht bewegt haben. Da wir dieses alles mitverfolgen durften, ist uns auch nicht entgangen, dass diese Welt in den vier Wochen nichts unerklärliches oder nahezu sensationelles an ihrer Entwicklung vorzuweisen hatte.

So fahren wir denn in die Wahlheimat zurück, mit der Gewissheit, dass wir auch im nächsten Jahr wiederkommen möchten. Egal, ob die vielleicht vier Wochen unseres Aufenthalts nicht nur Sonnentage bereithalten werden. Es kommt eher auf den Erholungseffekt an. Auf die Zeit, die hier in Einklang mit der Natur verbracht werden darf.  


SLEEPY SUN  -  Duet With The Northern Sky  -  Embrace  .  2009:


 


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