Strandflucht
Noch drei Tage, dann geht es wieder zurück nach Bayern. Deshalb haben wir den heutigen Sonnentag natürlich zum reinen Strandtag umgewidmet. Ohne den sonst üblichen Lauf, ohne Spaziergang oder eine Grundstückbesichtigung. Ab 9.00 Uhr packten wir unsere Utensilien zusammen und begaben uns auf den Weg.
Der Strandabschnitt füllte sich nach und nach mit Urlaubern, die zumeist älteren Baujahrs waren. Wer hier schon einmal ein paar Tage verweilen durfte, wird von den Kilometer langen, weißen, sauberen Stränden und der Natur drumherum begeistert sein. Remidemi ist hier nicht angesagt. Die Gäste bevorzugen lieber einen ruhigen Tagesablauf. Und der kann an einem Sommertag mit für hier eher ungewöhnlichen 31 ° C eigentlich nur auf Baden in der zirka 20 ° C messenden Ostsee bestehen.
Just dieses taten wir dann auch bis zirka 15.30 Uhr. Dazwischen legten wir unser Brunch, bestehend aus Kaffee, belegten Brötchen, Gemüse, Obst und einem Frühstücksei. Bei frischer Seeluft schmeckt es eben besser.
Ab 17.00 Uhr hatte die Wettervorhersagen Gewitter und Regenschauer vorausgesagt. Dass dieses dann knapp eine Stunde früher eintraf, ist wohl eher dem Umstand geschuldet, das die massenhaft erstellten Wetterbreichte eben nicht exakt sein können. Langsam zog im Westen der Halbinsel eine dunkle Wolkenwand auf, die sich zu uns Strandbesucher hin bewegte. Spätestens als es am westlichen Horizont hörbar grummelte, zogen wir die Konsequenzen und brachen unsere Strandbesuch ab. Die dunkle Wolkenwand am Westhimmel kam näher. Wir beeilten uns, die Strandutensilien zusammenzulegen.
Bereits im letzten Jahr sind wir von einem Gewitter überrascht worden und bekamen nasse Füße, denn es regnete so heftig, dass sich auf dem Sand kleine Kuhlen bildeten. Diese Erfahrung wollten wir kein zweites Mal machen. Damals flüchteten wir uns in unsere Strandmuschel als der Gewitterguss den Sonnentag ein Ende bereitete. Ein anderes Mal hatten wir weder eine schützende Sandmuschel, noch das richtige Zeitgefühl, denn der Starkregen setzte bevor wir die Ferienwohnung erreichen konnten ein.
Aufgrund dieser Erfahrungen bauten wir frühzeitig unsere Strandmuschel und den Windschutz ab, packten die Stühle, Handtücher und die weiteren Gegenstände zusammen und verließen rechtzeitig den Dünenbereich. Eine halbe Stunde später setzte der Regen ein. Da hatten auch weitere Besucher des Strandbereichs ihre Sachen eingepackt und verließen mit uns den Bereich. Auch sie dürften nicht nass geworden sein. Wohl aber jene Gäste, die auf ihren E - Bikes den Weststrand aufgesucht hatten.
Ich beobachtete die von dort aus kommenden Badegäste im Regen. Die Strandflucht hatten sie zu spät gestartet. Naja, es gibt wesentlich schlimmere Ereignisse vor denen Menschen fliehen müssen.
BRIAN FERRY - Walk A Mile In My Shoes - Another Time, Another Place - 1974:
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