Fischbrötchen selbst belegt
Sechster Tag unseres Ostsee - Urlaubs 2024. Der Tag begann mit einem Sonnenaufgang, den ich ab 5.30 Uhr an der Ostseite des Darßer Waldes gut beobachten konnte. Doch danach trübte es sich nach und nach ein. Deshalb entschlossen wir uns im Ort einen Einkauf zu erledigen. Hierbei wollten wir die Verkaufsstelle der Familie Rennhack aufsuchen, in der es selbst und frisch gefangenen Fisch zu kaufen gibt.
Fisch, dazu zählt natürlich auch der Hering, der inzwischen zum kulinarischen Luxusgut geworden ist. Deshalb wunderten wir uns auch nicht sonderlich, dass vier sauer eingelegte Heringshälften, besser bekannt auch als Rollmops, mal eben 6, 50 kosteten. Dazu kam noch ein relativ großes Stück Zander, dessen Kilopreis 18,90 Euro auch in astronomische Höhe geschnellt ist, und schon durften wir 22,03 Euro ablatzen.
Immerhin war das, was mit dem Hering später veranstaltet wurde, wesentlich billiger als es außerhalb der Fischgeschäftes in Gestalt des bekannten und begehrtes Fischbrötchens werden würde.
Das Fischbrötchen, so lecker es immer noch immer in seinen Varianten Matjes, Bismarck, saurer - oder Brathering im Freien an der See schmeckt, ist längst preislich keine kleine Mahlzeit für Zwischendurch mehr. Die Preise für ein - nicht selten - pappiges, weil altes Brötchen mit einem der vorbenannten Heringszubereitungsformen belegt, garniert durch ein bis zwei Zwiebelringe, einem winzigen Dillableger und einen manchmal schon leicht angewelkten Kopfsalatblatt sind von einst 3,00 bis 3,50 Euro auf satte 4,50 Euro oder sogar 5,00 Euro hochgeschnellt.
Dafür wurden der Brötchenbelag, vornehmlich das Heringsstück immer kleiner. Als wir dann in der letzten Juniwoche des vergangenen Jahres ein Mini - Fischbrötchen für 4,50 Euro aßen, verging uns der Appetit, denn statt einer vorübergehenden Magenfüllung blieben wir hungrig.
Das soll uns in diesem Urlaub nicht mehr passieren. Deshalb besorgten wir uns von nahegelegenen " Edeka " - Supermarkt vier noch krosse Brötchen, ein Bündel Dill und ein Duo Romana - Salatherzen. Die Zwiebeln hatten wir noch in der Ferienwohnung.
Gegen Mittag legte ich dann los.
Ich schnitt zwei Brötchen auf, legte die Hälften auf ein Brettchen, legte auf eine Hälfte ein Salatblatt, öffnete die Plastepackung mit den eingelegten Heringen, entnahm daraus zwei doch große Hälften, legte diese auf das Salatblatt, schnitt eine Zwiebel in Ringe, die auf den Hering kamen und garnierte das Ganze mit ein wenig Dill.
Das war´s schon! Hatten fertig!
Als wir später die tatsächlichen Kosten für die beiden verspeisten Fischbrötchen mal so ganz nebenbei berechneten, kamen wir auf zirka 2 Euro je Heringsbrötchen.
Wer dieses dann auf 20 Fischbrötchen, die wir im Verlaufe des Aufenthalts noch verzehren werden, hoch rechnet, kommt auf mindestens 50 Euro Ersparnis. Von der Qualität des Fischbrötchens mal ganz abgesehen.
Nein, die bekannte Leibspeise vieler Ostseeurlauber ist eben nicht mehr jene, die sie einst war. Schade!
FAUST - Das Meer - 1971:
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