Krautrock aus Hamburg oder Hannover? - Teil I.

 


Dass zwischen es zwischen den vielen Ländern dieser Erde mehr oder weniger Große Rivalitäten gibt, ist bestens bekannt. Gleiches gilt für die dort lebenden, diversen Ethnien, aber auch Regionen sowie Städte. 

Jene Feststellung lässt sich durchaus auf das breite Spektrum der Kunst und dort der Musik.

Als  Eisgrauer erinnere ich mich an eine besondere Absurdität auf dem unüberschaubaren Feld derartiger Rivalitäten.

Zwischen den beiden Großstädten Hamburg, das bekanntlich an der Elbe liegt und Hannover, der niedersächsischen Landeshauptstadt, durch die das Flüsschen Leine liegt. So unterschiedlich die nicht nur die geografische Lage der beiden Städte auch sein mag, dennoch gibt es dennoch eine Reihe von Gemeinsamkeiten. Dieses trifft auf den Fußballsport zu, weil die großen Klubs, nämlich eer HSV sowie Hannover 96 seit Jahren in der 2. Liga herum kräpeln und krampfhaft den Wiederaufstieg versuchen. 

Eine weitere Übereinstimmung gab es ab den späten 1960er Jahren auf dem Gebiet der populären Musik. Aus beiden Städten stammen eine Vielzahl von exzellenten Musikgruppen, die eine zweitlang den westdeutschen Markt aufmischten und mit bestimmten.

Ob es nun der indifferenten, aber sehr kreativen lokalen Szene geschuldet war, dass sich deren kommerzielle Erfolge sowie der hiermit verbundene Bekanntheitsgrad dann doch in engen Grenzen hielt oder es eher die ständigen Eifersüchteleien waren, die sich hierbei hemmend auswirkten, mag dahin gestellt bleiben. Fakt ist: Bis auf die Rocktruppe um den Sänger Klaus Meine, die " Scorpions " aus Hannover, haben es keine weiteren Bands zu Ruhm und Ehre gebracht.

Ob die " Scorpions " nun in das typische Krautrock _ Genre hinein gehören, bezweifele ich indes. Aber, egal; sie werden auf den unterschiedlichen Seiten sowie Portalen ständig gelistet:   


https://de.wikipedia.org/wiki/Krautrock

https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Krautrockband

https://bandliste.de/Bandliste/letter/A/sortby/ort/sortdir/ASC/


Neben dieser bekanntesten Band, finden sich aber einige weitere Gruppen, die - für mich - eher in den Topf des Krautrocks gehören:


-  Alcatraz:  

Die vor mehr als 50 Jahren gegründete Hamburger Band kann auf eine sehr bewegte Vergangenheit verweisen. Leider sind von den damaligen Musikern aus der Urbesetzung nur der Keyboarder Rüdiger Berghahn sowie der Bassist Ronald Wilson am Leben. Das veröffentlichte Portfolio der Band umfasst Blues - Rock - Stücke bis hin zu Songs mit eindeutigen Jazz - Einflüssen.  


https://de.wikipedia.org/wiki/Alcatraz_(Band)

Auf dem ersten Album mit dem Titel " Vampire State Building ", das 1971 auf den Markt kam, findet sich das Stück " Your Chance Of A Lifetime ":



https://www.babyblaue-seiten.de/index.php?albumId=9325&content=review


- Atlantis : Eine weitere Band der frühen 1970er Jahre war  " Frumpy ". Aus der Band um die Rock - Röhre Inga Rumpf formierte sich alsdann " Atlantis ". In den knapp vier Jahren vollzogen sich in der Gruppe einige Umbesetzungen. Die Qualität der veröffentlichten Musik litt indes darunter nie. Vielleicht war es auch der Verdienst der großartigen Inga, die durch ihre Stimme nicht wenige Stücke so richtig fetzig herüber bringen konnte. Im Januar 1976 erfolgte leider die Auflösung der Band, die dann nach mehr als 7 Jahren in der Hamburger " Fabrik " ein phantastisches Re - Union - Konzert ablieferte.
Auf einer Live - DPL, die 1974 erschien, ist das Stück " New York City " zu hören:
 




-  Altona :  Zu den weniger bekannten, allerdings in der Hamburger Musikszene ab den späten 60ern fest verwurzelten Band zählte zweifelsohne " Altona ". Die Gruppe lässt sich dem Jazz - Rock - Genre zuordnen; wenngleich es auf den beiden veröffentlichten Alben " Altona " ( 1974 ) sowie " Chickenfarm " ( 1975 ) eine besonderer Stil, der als " Brass - Rock " bezeichnet werden kann, vorherrscht. " Altona " - benannt nach dem Hamburger Stadtteil lösten sich nach drei Jahren auf:


ALTONA  -  Überlandfahrt  -  1974



https://de.wikipedia.org/wiki/Altona_(Band)
  

-  Ardo Dombec: Die Band sagt nicht nur dem eingefleischten Krautrockeranhänger eher wenig. Das dürfte nicht verwundern, denn die Formation spielte nur ein Album ein, dass 1971 auf dem Markt kam. Hierauf finden sich diese Songs: 

 1. Spectaculum
 2. Supper time
 3. A bit near the knuckle
 4. Clean-up Sunday
 5. Downtown paradise lost
 6. Oh, sorry
 7. 108
 8. Unchangeable things?
 9. Heavenly rose
10. Open the door, open your mind
11. Yound and strong
12. Riverside

Die zumeist sehr jazz - lastigen Titel treffen nicht unbedingt den Geschmack der einstigen Freunde progressiv ausgestalteter Musik, dennoch zählt die Band um den Saxophonisten und Flötisten Helmuth Hachmann zu dem Urgestein der belebindigen Hamburger Szene.


ARDO DOMBEC  -  Unchangeable Things  -  1971:



  




-  Blonker:  Die Gruppe um den Gitarristen Dieter Geike ( https://www.bscmusic.com/de/artist_zone/49/blonker_(dieter_geike).htm ) soll zunächst mit dem Jazzrock geliebäugelt haben. Nun, ja, selbst ab den späten 1960ern aufkommenden Jahren der musikalischen Experimente, ein sehr gewagter Einstieg. Daraus wurde dann dieses hier:


  
Kommerziell besehen ein " Bringer ", aber wohl keine Krautrock - Musik. Egal, Hamburg war und ist ( bis auf den heutigen Profifußball - in den 70 / 80ern war das noch anders ) sehr groß und die Szene hatte Platz für viele Musikrichtungen.

  


-  Brühwarm : Wie bereits erwähnt, eine Reihe von Musikformationen sind mir im Verborgenen geblieben. Das Musikkabarett " Brühwarm ", zu dessen Gründern der Hamburger Cornelius " Corny " Littmann (  https://de.wikipedia.org/wiki/Corny_Littmann ) sowie der längst verstorbene Berliner Rio Reiser ( (https://de.wikipedia.org/wiki/Rio_Reiser#Zusammenarbeit_mit_anderen_Musikern )  zählten, muss ich glatt dazu zählen.
Auf der 1977 zunächst als Vinyl - Platte herausgegebenen Lieder Sammlung mit dem Titel " Mannstoll " sind diese Stücke zu hören:

 1. Männercharme
 2. Immer Weider Ficken
 3. Ich Freu' Mich Schon Auf Dienstag
 4. Mitterdrin Im Jugendrausch
 5. Fummelrock
 6. I Stand On You
 7. Kommen Sie Schnell (Hallo, Hallo)
 8. Geistersongs
 9. Boogie Anal
10. Zimt Und Schweiß
11. Wir Müssen Ja Nicht
12. Ach Müder Mann
13. Tango


BRÜHWARM & TON, STEINE, SCHERBEN: Mittendrin im Jugendrausch  - Mannstoll -  1976:




-  Carsten Bohn´s Bandstand : Die Musikgruppe wurde von dem einstigen Schlagzeuger der Band " Frumpy " gegründet. In den knapp vier Jahren bis zu ihrer Auflösung spielte die Formation, in der verschiedene Musiker aktiv waren, drei Alben ein, nämlich 

-  Humor Rumor ( 1977 )
- Mother Goose Shoes  ( 1979 )
- C. B. Radio ( 1980 ).

Danach spielte der Schlagzeuger eine Reihe von Stücken für Hörspiele ein. 

Carsten Bohn ist inzwischen 75 und vertreibt, so wie sein Sohn, ein Plattenlabel.

CARSTEN BOHN´S  BANDSTAND  -  Circle of 5th  -  Mother Goose Shoes  -  1979:







-  City Preachers :  Aus der Ursuppe der Hamburger Szene entwickelte sich diese Formation im Jahre 1965 und aus dieser entstammte eine Vielzahl von später mehr oder weniger bekannten Musikern. Weil die Namen der an den 8 herausgegebenen Alben ständig variierte, nenne ich stellvertretend für alle, diese hier:

- John O´Brain - Docker ( Gitarrist, Gründer der City Preacher )

-  Inga Rumpf  ( Gesang )

-  Sibylle Kynast  ( Gesang )

-  Dagmar Krause  ( Gesang )

-  Jean - Jaques Kravetz  ( Tasteninstrumente )

-  Udo Lindenberg  ( Schlagzeug, Gesang )



Ob die eher der Folklore zuzuordnende Grundrichtung nun in das Krautrock - Gefüge hinein passt, dürfte auch hier fraglich sein. Egal! Die " Ctity Prachers " waren die Pioniere der Hamburger Rockszene. 

CITY PREACHERS  -  On A Train Ride  -  Der Kürbis, Das Transportproblem Und Der Traumtänzer  - 1968:





-  Cornucopia : Zu dieser Band habe ich bereits einen Post eingestellt:





CORNUCOPIA  -  Morning Sun  -  Full Horn  -  1973:




Weiter geht es so:

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