Der sehr verschnupfte Herr Daum?

In dem Lied der " Puhdys " aus dem Jahr 1973 heißt es:


 

 Wenn ein Mensch stirbt, fragt sich die Welt

Was nimmt er mit und was bleibt

Geht er zu früh oder wurde es Zeit

         Hat er geliebt, getanzt, gelacht und geweint?


Seit dem sind mehr als 5 Jahrzehnte vergangen. Wäre diese Textpassage aus dem Lied " Wenn ein Mensch lebt " , die aus dem Repertoire jener Deutsch - Rockgruppe stammt,  nicht immer aktuell geblieben, ich hätte es schon bald vergessen. 

Doch es erinnert mich an den Verlust einiger Menschen aus dem engeren Familienkreis oder dem weiteren sozialen Umfeld. Es gibt ein wenig darüber Auskunft, warum viele Dinge im eigenen Leben vergänglich sind.

Heute Morgen hörte ich die Meldung, dass der ehemalige Amateurfußballer und Fußballtrainer Christoph Daum im Alter von 70 Jahren verstarb.

Er galt über viele Jahre als eine der schillernden Figuren im Fußballzirkus ab Mitte der 1980er Jahre. Vor allem aber konnte er dort Erfolge verzeichnen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Daum

Dass er nicht den Posten als DFB - Fußballnationalmannschaftstrainer bekleiden konnte, war zwar nicht dem dann nachgewiesenen Kokainkonsum geschuldet, sondern insbesondere den Gehässigkeiten, die vom Manager des FC Bayern München mit Namen Ulrich Hoeneß in die Medienwelt kolportiert wurden.

Hier ließ Hoeneß nämlich durchblicken, dass er von der Kokainsucht des designierten Trainers Kenntnis habe und bezeichneten diesen mit " der leicht verschnupfte Herr Daum ". Die Krawall - Medien nahmen diese ihnen gesteckte Information natürlich begierig auf und stellten Daum an den Pranger.

Christoph Daum wurde kein DFB - Trainer und kehrte der Fußballbundesliga für einen längeren Zeitraum den Rücken. Hiernach folgten weitere Engagements beim 1. FC Köln sowie Eintracht Frankfurt. Auch die Stationen in der Türkei sowie als Trainer der rumänischen Nationalmannschaft verliefen nicht gerade erfolgreich.

Seit 2017 nahm der Verstorbene keinen Posten im Fußballgeschäft mehr an. Hiernach wurde es ruhig um ihn. Vor zwei Jahren berichteten dann eine Reihe von Medien, dass Daum an Krebs erkrankt sei. Dieser tückischen Krankheit erlag er nun.

Christoph Daum galt einst, während seiner erfolgreicheren Zeiten als der Motivator schlechthin. Allerdings verstand er es auch blendend sich selbst in den Medien in Szene zu setzen. Ab den 1990ern als es dank der größer werdenden Privatfernsehen - Landschaft und der aufkommenden Kommerzialisierung des Profi - Fußballs nicht nur um den Sport selbst, sondern vornehmlich Show, damit eitle Selbstdarstellung sowie infolge dessen um Profit ging, verstand es der gebürtige Zwickauer hierbei eine perfekte Rolle einzunehmen.

Mittlerweile gehört das Brimborium rund um die angeblich schönste Nebensache der Welt, den Fußball, zum alltäglich Rezept, die Werbe - Millionen sowie entsprechende Zuschauer - Quoten einzufahren. Wäre Christoph Daum zirka 20 Jahre jünger, er hätte in dem Konzert der großen Trainer des Fußballsports locker mittönen können. Ob mit oder ohne Schnupfen. Schließlich sind Alkoholkrankheiten bei Beteiligten im Zirkus Maximus der Neuzeit nach wie vor keine Seltenheit. Beispiele wie Zebec, Lattek oder Assauer sind da nur die Spitze des Eisberges. 



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