Im Supermarkt ist nicht alles super.



Vor fast 20 Jahren wäre es in der niedersächsischen Stadt Bückeburg beinahe zu einer Katastrophe gekommen. Gegen 15. 45 Uhr, also in etwa zum Beginn der Hauptgeschäftszeit, sackte das Dach des vor knapp 4 Jahren davor gebauten " Kaufland " - Supermarktes auf einer Länge von zirka 100 Metern absackte und auf 50 Metern ein. Von den anwesenden 120 Menschen wurde lediglich vier leicht verletzt.   

https://www.nonstopnews.de/meldung/960

Zirka 5 Jahre später kam es zu einem ähnlichen Vorfall, als im brandenburgischen Ort Falkensee bei Berlin die Dachkonstruktion eines " ALDI " - Marktes zusammenbrach.  

Vor 7 Jahre stürzte das Dach einer " Netto " - Filiale in Hannover - Laatzen ein. 

https://www.haz.de/lokales/umland/laatzen/aldi-einsturz-ist-kein-einzelfall-WL4TZ5OJOGYXX4JHSONMUCDCVU.html

Recherchen der " Hannoverschen Allgemeinen Zeitung ( HAZ ) haben ergeben, dass innerhalb der Zeitspanne von 2000 bis 2009 allein in Deutschland 28 Fälle registriert wurden, an denen es zu Bränden oder Bauschäden an Supermarktgebäuden kam.

Eine solche Meldung geisterte seit einigen Tagen im Netz herum. Es geht hier um ein Unglück im schleswig - holsteinischen  Ratzeburg. Hierbei wurden 12 Menschen verletzt. dass der Einsturz des Daches einer " Netto " - Filiale kein größeres Ausmaß annehmen konnte, war der Geistesgegenwärtigkeit des anwesenden stellvertretenden Filialleiters zu verdanken:

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Netto-in-Ratzeburg-Gutachter-soll-eingestuerztes-Dach-untersuchen,ratzeburg514.html

Die in solchen Fällen üblich gewordenen statischen Überprüfungen sowie staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen dauern noch an. Wie in vielen der oben benannten Fällen, könnte es sich auch hier um Mängel bei der Bauausführung handeln. Und es ist möglich, dass mal wieder ein Subunternehmer als der dafür Verantwortliche ermitteltet werden. Ob solche " armen Willis " dann mit Erfolg regresspflichtig gemacht werden können, muss bereits jetzt in Zweifel gezogen werden.

Zu den Gründen, warum es überhaupt zu derartigen Unglücken kommen kann, zählt wohl der Drang der nur wenigen Supermarktketten, aufgrund der bestehenden Konkurrenzsituation immer größer werden zu müssen, was auch bedeutet, dass überall die Kosten gedrückt werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dieses trifft auch auf den Neubau von Filialen zu, Es werden " Billigheimer " bei den Ausführungsarbeiten genommen, was sich dann auf die Qualität der Ausführungen auswirkt.

Sicherheit spielt dann keine große Rolle mehr. Traurig, aber wahr!

Die zwar genormte, aber nicht immer gleichförmig ablaufende Welt der vielen, zu vielen, Supermärkte, hält aber auch weitere Abenteuer bereit.

Ob es nun die reißerisch von der Reklame offerierten " Sparangebote " sind, die sich als reine Luftnummer entpuppen, weil die in der Verpackung enthaltenen Mengen von den Herstellern zuvor erheblich reduziert wurden, ob es nun die sich als " Mogelpackung " zeigenden Artikel sind, die von  außen her besehen, mehr hermachen als es dem tatsächlichen Inhalt entspricht oder ob es der sich selbst anlegte Nimbus der Niedrigpreisgestaltung ist, der ständig über nervige Werbung heraus posaunt wird, sie alle sind allenfalls Nebenereignisfelder im Vergleich zu den Vorfällen, die dem Kunden beim Besuch eines der Filialen noch so auf einen Kunden zukommen können.

Vor einigen Wochen starb eine 69jährige Kundin in einem Supermarkt in Bernau.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/notfalle-frau-bricht-in-supermarkt-zusammen-und-stirbt-ermittlung-11924318.html

Vor zwei Jahren ereilte der Tod eine zunächst unbekannten 70 Jahre alten Mann.

https://www.ludwigshafen24.de/region/mann-polizei-supermarkt-toter-pirmasens-arnulfstrasse-ermittlung-identitaet-rlp-leiche-91434996.html

Weitere sechs Jahre davor starb ein vierjähriger Junge nach dem Aufenthalt in einem Hamburger Markt.

https://www.spiegel.de/spiegel/hamburg-das-tote-kind-an-kasse-4-a-1122202.html

In Brasilien verstarb ein 59jähriger Mitarbeiter, während die Kunden ihre Einkäufe forstsetzten.

https://www.oe24.at/welt/mitarbeiter-bricht-tot-zusammen-kunden-kaufen-weiter-ein/442930940

Auch Streitigkeiten zwischen Kunden während des Supermarktbesuchs endete schon mal tödlich:

 https://www.blick.ch/ausland/eskalation-in-deutschland-streit-im-supermarkt-eskaliert-kunde-tot-id17156341.html


Eine andere Form einer bösen Überraschung stellen die alltäglichen kleinen bis größeren Malheure während des Einkaufsstreifzuges durch die oft pickepacke vollen Regale und Auslagen. Wer hier nicht aufpasst und den stählernen Gehilfen ungeschickt manövriert, dann dabei etwas umwirft, dass zudem noch beschädigt wird, muss den Sermon bezahlen. Gleiches gilt auch, wenn der Kunde Ware aus dem Regal entnimmt, diese fallen lässt und damit unbrauchbar macht, ebenso ist ein Kunde verpflichtet, an - oder aufgerissene Artikel und Waren zu bezahlen.

Die Jurisprudenz hat hierzu einen Fachbegriff ersonnen, der sich lateinisch mit " culpa in contrahendo ( cic. ) "  umschreiben lässt und nichts anderes als ein dem Kunden zuzuordnendes Verschulden vor Vertragsabschluss bedeutet. Es ein als juristische Sonderform des Delikts - und Haftungsrechts zu verstehen, denn der Verursacher eines Schadens muss auf dann dafür aufkommen, wenn er mit dem Geschädigten in keinem vertraglichen Verhältnis steht.

 Allerdings wird der Kunde dabei nur zur Zahlung des so genannten Einkaufspreises verpflichtet.

https://www.echo24.de/leben/verbraucher/einkauf-ware-beschaedigt-kaputt-kunde-haften-kinder-regeln-teuer-versicherung-supermarkt-92699401.html

Immerhin ein Lichtblick.

Und last but not least : Wer Weintrauben " kostet " oder anderes Obst probiert, wer Schokolade isst, Kekstüten aufreißt, um den Inhalt zu essen, ohne die Ware zuvor an der Kasse bezahlt zu haben, macht sich strafbar, denn dieses alles stellt den erfüllten Tatbestand des Diebstahls dar. Gleiches gilt, wenn der Inhalt aus Verpackungen ausgetauscht wird, weil dieses juristisch als Betrug qualifiziert werden kann.

Also: Vorsicht beim Einkauf im Supermarkt, denn überall lauern hier Gefahren!  


APRYL FOOL  -  Another Time  -  1969:






  

Kommentare

Kilie hat gesagt…
Der Konkurrenzdruck wird auch immer grösser, je billiger manche Märkte werden. Da muss an anderen Stellen gespart werden. Ob das nun an den Verpackungen ist oder beim Bau. Zum einen traurig, dass man schockiert ist, wenn ein Unglück passiert, oder man wieder einmal auf eine Mogelpackung reingefallen ist, aber am Ende ist es auch schnell wieder vergessen.

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