Procol Harum und das aschfahle Gesicht einer Frau - Teil I.

 Wer von den Eisgrauen sich bereits ab Mitte der 1960er Jahre für Pop - Musik interessierte, wird dieses Lied noch bestens in Erinnerung haben:



Der Song " A Whiter Shade of Pale " konnte sich ab Juni 1967 in den international Charts und mit einiger Zeitverzögerung ab Sommer diesen Jahre in Westdeutschland platzieren. 


Die auf dem " DERAM " - Plattenvertrieb erschiene 45er - Single wurde aus dem Debüt - Album der englischen Band " Procol Harum " ausgekoppelt. Die Vinyl - LP selbst erschien einige Monate später, nämlich ab September 1967 in den Verkaufsstellen in den USA sowie ab Dezember in Großbritannien  und wurde danach einige Millionen Mal verkauft.
 
Aus kommerziell geprägten Erwägungen enthält das Album unterschiedliche Stücke. So findet sich in der Verkaufsversion für die Vereinigten Staaten der durchaus erfolgreiche Titel " A Whiter Shade of Pale ", der auf den für Großbritannien und Westeuropa bestimmten LPs nicht aufgespielt wurde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Procol_Harum_(Album)

Der Band um den Klavierspieler und Sänger Gary Brooker gelang damit der internationale Durchbruch.

Der etwas sperrig und fiktional klingende Bandname prägte sich bald jedem Beat - und Popmusikfreund ein, obwohl das Lied " A Whiter Shade of Pale " alles andere als den zu jener Zeit durch die Musikbranche gesetzten Normen und den sodann übertragenen geschmacklichen Vorgaben entsprach. Was die Band, bestehend aus:

  

Gesang, Klavier
Gary Brooker †
Gitarre
Ray Royer (1967)
Bass
David Knights (1967–1969)
Schlagzeug
Bobby Harrison † (1967)
Orgel
Matthew Fisher (1967–1969, 1991–2004)
Texte
Keith Reid †


Übernommen von : https://de.wikipedia.org/wiki/Procol_Harum

in Vinyl pressen ließ und mit dem leicht zischende, für einen der englischen Sprache nur rudimentär Bewanderten sang, war keineswegs in diese damals verkaufsträchtigen Kategorie einzuordnen.

Weill das auch für mich zutraf, sang ich denn entweder erst gar nicht mit oder vermeid es geflissentlich, den Text deutlich auszusprechen, denn der hörte sich eher wie Kauderwelsch aus zumeist unbekannten englischen Vokabeln an. Selbst eine heutzutage jederzeit einlesbare Übersetzung ändert für mich daran sehr wenig:

https://www.songtexte.com/uebersetzung/procol-harum/a-whiter-shade-of-pale-deutsch-73d6b691.html

Der eher mystisch angehauchte Text, den Keith Reid einst, der an Passagen eines Bach - Stücks angelehnten Melodie, hinzufügte, dürfte selbst für Kenner noch heute einige Rätsel aufgeben. Was auch immer Brooker / Reid ausdrücken oder damit erzählen wollten, es bleibt insgesamt nebulös. Vielleicht spielten die schon zu jener Zeit durchaus gängige Einnahme von halluzinogenen Hilfsmittel eine nicht ganz unerhebliche Rolle dabei?

Die B - Seiet des Erfolgsstücks heißt übrigens " Lime Street Blues ":



Die Band ruhte sich auf ihrem - wohl eher unverhofften - Erfolg nicht aus.

Einige Monate später konnte sich " Homburg " als zweite Single der Gruppe in den Charts platzieren:


Mit diesem Titel trat die Formation 1967 im " Beat Club " bei Uschi Nerke (  https://de.wikipedia.org/wiki/Uschi_Nerke und Mike Leckebusch auf.

Der Text ist zunächst nicht unbedingt als " phantasmagorisch " zu bewerten, wohl aber eine bissig gehaltene Reminiszenz an ein erloschene Liebe. Das ändert sich allerdings nach dem refrain innerhalb der zweiten Liedpassage.  

https://www.songtexte.com/uebersetzung/procol-harum/homburg-deutsch-3d6b19f.html

Auf der Rückseite der 45er - Vinylscheibe ist das Lied " Good Captain Clack " aufgespielt worden:




Im Folgejahr erschien dann die Single " Quit Rightly So ", dessen B - Seite das Stück " In the Wee Sm
all Hours of Sixpence: 






Ab 30. Mai 1969 koppelte die Plattenfirma dann den Titel " A Salty Dog " aus dem gleichnamigen dritten Album der Gruppe aus. Auf der Rückseite ist das Stück " Long Gone Geek " zu hören:



All hands on deck, we've run afloatI heard the captain cry"Explore the ship, replace the cook""Let no one leave alive!"
Across the straits, around the hornHow far can sailors fly?A twisted path, our tortured courseAnd no one left alive
We sailed for parts unknown to manWhere ships come home to dieNo lofty peak, nor fortress boldCould match our captain's eye
Upon the seventh seasick dayWe made our port of callA sand so white, and sea so blueNo mortal place at all
We fired the guns, and burned the mastAnd rowed from ship to shoreThe captain cried, we sailors weptOur tears were tears of joy
Now many moons and many JunesHave passed since we made landA salty dog, the seaman's logYour witness, my own hand
Oh, keep-, oh, come on, it's still goodIt's got to come in a bit sooner than that

  https://en.wikipedia.org/wiki/A_Salty_Dog_(song)Das Lied / die Sigle hätte sich tatsächlich viel besser verkaufen müssen, als es der einzige internationale Chartplatz 33 in GB aussagte, doch der Zeitgeist im Sommer 1969 war ein anderer. Der Beat vollzog langsam, alsdann endgültig seinen Abgesang und Pop- Stücke von der miserablen Qualität der Eunuchen - Gesangs - Truppe " Bee Gees" waren auf dem Vormarsch. Im deutschsprachigen Raum jammerte ein zum Gesangswunderkind hoch stilisierter Knabe mit dem Namen " Heintje " seine Schmalzlieder über den Äther. In den USA brach die große Zeit der Band " Creedence Clearwater Revival " heran. 


190 bis 1972 erschien keine weitere Single der Band; dafür spielte sie - in wechselnden Besetzungen - zwei weitere Alben ein ( " Home " / 1971  sowie " Broeken Barricades / 1972 " ).

.... Forstsetzung folgt!



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Widerspruch zwecklos!