Regenlauf ( Running In The Rain )


 


Wenn der meteorologische Sommer 2024 sich in einigen Tagen von uns, die die nördliche Erdhalbkugel bevölkern, für immer verabschieden wird, könnten wir hier eine Art von Zwischenbilanz ziehen, die uns Informationen zu und über die zweite Jahreszeit geben. 

Hierzu zählen sicherlich Fakten und Daten zu den Niederschlagsmengen, vornehmlich in Form von Regen. Regen gab es - nicht nur gefühlt - reichlich. So reichlich, dass es zu Unwettern und massiven Überschwemmungen kam.

Regen war auch am gestrigen Montag ein Thema. In den vielen Wettervorhersagen wurde er uns prognostiziert. Regnen sollte es am Vormittag. Doch wann genau? 

Wir starteten dennoch unseren Lauf in Richtung Mallershofer Holz. 

Bereits nach knapp 2 Kilometer verdunkelte sich der Horizont im Südwesten, dort, wo an nicht wenigen Tagen die Alpen konturhaft zu erkennen sind, zog eine dunkelgraue Wolkenwand auf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass es bald regnen wird.

Weil der zeitliche Ablauf nach dem Aufzug einer dunklen Regenwand uns sattsam bekannt war liefen wir dennoch weiter. Solange, bis der graue Himmel sich öffnete und mal wieder das kühle Nass auf uns herab fallen ließ. Es regnete so kräftig, dass unsere leichte Sportkleidung binnen weniger Minuten wie eine zweite Haut am Körper klebte.

Der Regen wurde heftiger. Es schüttete nun so kräftig, dass wir uns kurzzeitig unter Bäumen stellten, um zu warten und zu hoffen, dass der Regen nach lässt. Doch das war nicht der Fall. Der imaginäre " Wettergott ", er hatte kein Erbarmen, er zeigte kein Mitleid mit uns; er ließ die so genannten Himmelsschleusen weiterhin geöffnet. Es schüttete aus Kübeln, aus Eimern. Es regnete s stark, dass der Boden beim Laufen ein leichtes Platschen von sich gab. Links und rechts von den Schuhen bildeten sich kleine Blasen, die sofort zerplatzten und dabei ein hörbar, ploppendes Geräusch produzierten.  

Als wir den Rand des Waldgebietes verlassen hatten, ließ der Regen etwas nach. Dafür hatten sich auf  dem Feldweg, der das Waldstück mit der Staatsstraße ( St ) 2053 verbindet, hatten sich längst Pfützen gebildet. Auf deren Wasseroberflächen der immer noch herunter prasselnden Regen, ebenfalls kleine Bläschen bildete. Es plätscherte dabei und verursachte danach ein deutlich vernehmbares Gluckern.

Während wir die St 2053 überquerten fuhren einige Autos an uns vorbei. Sie schoben wahre Wasserbretter vor sich her, durchpflügten die großen Pfützen am Rande der Asphaltdecke und zogen eine lange Regenfahne hinter sich her.

Während wir die Strecke um einige Meter abkürzend, entlang des einstigen Parkplatzes und der Zuwegung zu der ehemaligen Kiesgrube, weiter liefen, ließ der Regen zwar nicht nach, doch die Wasserlachen auf sowie entlang der Laufstrecke verschwanden plötzlich. Der Regen bildete jetzt nur noch kleine und etwas größere Rinnsale, die irgendwo an der Grasnarbe im Nichts endeten. 

Wir stellten uns für kurze Zeit an der Scheune, in der der Landwirt seine Kartoffellager eingerichtet hatte, ein wenig Schutz suchend unter. Doch die Außentemperaturen waren nicht gerade hoch, um mit nassen Klamotten auf der Haut länger verweilen zu können. Wir starteten zum finalen Lauf über die restlichen zirka 600 Meter.

Der Regen hatte tatsächlich nochmals nachgelassen. Auf dem Fußweg entlang der Schleißheimer Straße lief das Regenwasser in den Rinnstein und von dort in den Ablaufschacht. Es gluckste und gluckerte hier ununterbrochen. Über die regennasse Zuwegung für die letzten Reihenhäuser liefen wir an der Maisteigstraße entlang in Richtung Trezzanostraße. Klatschnass erreichten wir unser Haus, entledigten uns dort unserer Laufbekleidung und nahmen erst einmal eine warme Dusche.

Ein Regentag, ein verregneter Vormittag kann auch seine melancholische Seiten haben, dann nämlich wenn ich in einem warmen Zimmer aus dem Fenster schauend, die auf der Glasscheibe herunter gefallenen Regentropfen dabei beobachtet, wie sie langsam, beinahe in Zeitlupe, dort zerlaufen, eine nasse Spur hinterlassend, sich auf dem Sims sammeln und von dort auf den Boden tropfend, eine immer größer werdende Pfütze bilden. 

Doch wer sich - ob nun freiwillig oder nicht - in einen kräftigen Regenschauer begeben hat, diesem nahezu schutzlos ausgeliefert ist, dürfte wohl kaum melancholische Gefühle entwickeln können. Dennoch erinnerte ich mich an einige dieser typischen Regenlieder, die mir im Verlaufe der vielen Jahre um die - dann aber trockenen - Ohren gedudelt wurden:


https://www.google.com/search?client=opera&q=rain+songs+list&sourceid=opera&ie=UTF-8&oe=UTF-8


 TONY JOE WHITE  -  Rainy Night In Georgia  -  Continued  -  1969:



 

 

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