Alb(p)traum - Ausgabe 2020



Das wechselhafte, dann auch noch von den nahe liegenden Alpen geförderte, föhnhafte Wetter, lässt uns regelmäßig leicht unruhige Nächte erleben. Wenn dann auch noch eine fußballerische Horror - Variante kurz aufflackert, wird so manche Nacht sehr unruhig.

Gestern Abend in dem Zeitraum von 21.15 Uhr bis 21. 51 Uhr und von 21.56 Uhr  bis 22.16 Uhr
war es erneut soweit: Meine Grün - Weißen von der Weser belegten temporär den letzten Tabellenplatz in der Ersten ( ! ) Fußballbundesliga. Dann ging es für mich / uns dank des polnischen Fußballnationalspieler Lewandowski ( the goal - machine ) gerade noch einmal gut. Der Kelch, er zog haarscharf an den Bremern vorbei und schlug erneut im zirka 221 Kilometer entfernten Paderborn an der Pader, in Ostwestfalen, hernieder.

Während ich den " Live - Ticker " über das Internet verfolgte, schwelgte ich nebenbei in der Vergangenheit. Dort hin, wo und als ich nämlich vom glühender Anhänger des VFL Borussia Mönchengladbach zum SVW - Fan mutierte. In jener Saison 1979 / 1980 stiegen die Werderaner ab. Daran änderte auch das 4:2 im Heimspiel gegen den VFL Borussia Mönchengladbach nichts. Zuvor gab es ordentlich Senge gegen andere Vereine.

Der SV Werder Bremen verließ zusammen mit den noch schlechteren Braunschweigern und Hertha BSC die erste Liga und spielte fortan in der einst noch existierenden 2. Bundesliga - Nord, die dann ab der Spielzeit 1981 / 1982 mit dem Pedanten im Süden eingleisig wurde.


https://de.wikipedia.org/wiki/Fußball-Bundesliga_1979/80


Nach mehreren Trainerwechseln ( Wolfgang Weber, Rudi Assauer, Fritz Langner, Kuno Klötzer ) übernahm am 1. April 1980 Otto Rehhagel an der Weser das Zepter ( er war bereits 1976 für knapp 3 1/2 Monate Trainer und verhinderte den Abstieg des Klubs ).

3 Jahre später mussten die Grün - Weißen dann doch den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Die Mannschaft wurde mit 93 ( ! ) Gegentreffern zur " Schießbude der Liga ". Immerhin konnte der SV Werder 11 der 34 Spiele gewinnen, bei 3 Remis und satten 20 Niederlagen.

17.Werder Bremen 34 11 3 2052:93−4125:43
Das würde, bezogen auf die aktuelle Saison, eventuell dennoch mit 36 Punkten für den Klassenerhalt reichen.

40 Jahre später sieht es aber noch düsterer aus.
Nach dem 23. Spieltag weisen die Grün - Weißen nur 17 Punkte, bei einem katastrophalen Torverhältnis von 25 : 53 auf.

Zwar sind noch 11 Pflichtspiele zu absolvieren, doch die Luft im Tabellenkeller wird immer dünner.

Während der Vorstand und das Management immer noch an dem Coach Florian Kohfeldt festzuhalten scheint, rumort, ja, kracht es im Fan - Umfeld gewaltig. Die Truppe war nach einer relativ guten Spielzeit 2018 / 2019 eigentlich mit hohen Ambitionen ins Rennen gegangen. Doch bereits nach den blamablen Auftritten im Weser - Stadion gegen Düsseldorf ( 1:3, RB Leipzig 0: 3 und Mainz 05 = 0:5, oder auch das 0:1 gegen Paderborn ) hätten die Verantwortlichen aus den schwachen Auftritten ihre Konsequenzen ziehen müssen. Diese lauten eindeutig: Wechsel des Trainers / Trainerstabs.

 Nun dürfte es dafür wohl zu spät sein. Mit nur 17 Punkten aus 23 Begegnungen ist der Abstieg in die 2. Bundesliga vorprogrammiert.

40 Jahre nach dem ersten und noch einzigen Abgang des SV Werder Bremen aus dem Fußball - Oberhaus, mutiere ich zwar nicht zum Gladbach - Fan, doch meine Alb(p)träume bleiben. Vor jedem Pflichtspiel verstärken sie sich, werden länger und die Erholungsphasen verkürzen sich.

Vor einigen Jahren traf ich während unseres ersten Darß - Urlaubs in Dierhagen - eher zufällig - die Mutter des Radio Bremen / ARD - Sportredakteurs Stephan Schiffner am Strand.
Bei unserer Unterhaltung ging es natürlich auch um Fußball. Ich erklärte ihr, warum ich seit Jahrzehnten Werder - Fan bin und dass ein echter Anhänger eines Vereins auch durch sämtliche Höhen und Tiefen gehen muss.

Vor einigen Wochen gab eben jener Stephan Schiffner nach dem 0:3 gegen Hoffenheim eine persönliche Einschätzung zu der Situation des Klubs innerhalb der Radio Bremen Sendung " Sportblitz " ab. Seitdem hat der Verein 0 Punkte bei 1:9 Toren geholt.

Der Alb(p)traum geht weiter!




AUNT MARY  -  Stop Your Wishful Thinking  - Loaded  -  1972:




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