Der Kaiserschmarren vom Spitzingsee




Der Freistaat Bayern ist ja das flächenmäßig größte Bundesland. Deshalb gibt es hier viele Wälder, Berge und Flüsse. Aber auch Seen. Der Schlierssee im Landkreis Miesbach in Oberbayern zählt zweifelsohne zu den bekannteren Gewässern des Bundeslandes. In dessen unmittelbarer Nähe befindet sich der Spitzingsee.

Mit seinen 28, 3 Ha Fläche ist er deutlich kleiner als der Schliersse ( 2200 ha = 2,2 Km² Fläche ).
Dennoch liegt der Spitzingsee in einer nicht weniger attraktiven Umgebung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Spitzingsee

Ein Besuch des Sees von der bayrischen Landeshauptstadt aus, würde rein rechnerisch allenfalls etwas mehr als eine Stunde Fahrzeit in Anspruch nehmen. Wer sich jedoch an einem sonnigen Wochenendtag heraus wagt, muss mit mindestens der doppelten Zeit rechnen.

So fuhren wir an jenem Samstag, den 08. Februar 2020 erste gegen 10.30 Uhr von Oberschleißheim in Richtung der B 471, die nach München führt. Anschließend führte uns die B 13 zu der Autobahnauffahrt der A 99. Bereits jetzt war klar, warum die vorgegebene Fahrzeit nie und nimmer eingehalten werden kann.

In einer dreispurigen Endlos - Kolonne ging es im Schritttempo auf die A 8 in Richtung Salzburg.
Nach zirka einer Stunde hatten wir die teilweise vierstreifige Autobahn erreicht und wälzten un smit Zehntausend andere Fahrzeugen langsam voran.

Nach weiteren 23 Kilometern im Stop / Go - Modus hatten wir die Abfahrt Weyarn / Bayrischzell / Schliersee / Miesbach erreicht. Von dort führte uns die Strecke auf der B 472 nach Miesbach. Hier ging es ebenfalls im nur mäßigen Tempo, an dem Schliersee vorbei, bis zu unserem Zielort.

Die anschließende Parkplatzsuche endete für uns auf dem bereits voll besetzten Privatparkplatz eines Bauerngehöfts. Der geschäftstüchtige Besitzer knöpfte uns für das Abstellen auf dem Hofgelände mal eben 5 Euro ab.

Okay, bevor die Suche vollends im Chaos enden könnte, ist der bereits zunehmend gestresste Autofahrer auch dazu bereit. Mit den anschwellenden Menschenmassen, die aus Skifahrern, Spaziergängern und Wanderern bestand, gingen wir in Richtung des Haushamer Bachs auf einem Wanderweg zu dem eigentlich, dem Hauptziel, der " Albert - Link - Hütte ".

Nach zirka einer halben Stunde hatten wir die Gaststätte, die sich mit 1053 Metern über dem Meeresspiegel in einem Schneekleid zeigte, erreicht. Die fast überall geschlossene Schneedecke war für uns, die wir bislang keinen richtigen Winter erlebten hatten, natürlich Anlass genug, um die beiden Hunde ein wenig frei laufen zu lassen.

In der Gaststätte selbst herrschte Hochbetrieb. Sämtlich Tische des Außenbereichs waren voll belegt. So nahmen wir mit einem großen Tisch in dem Lokal selbst vorlieb, der wenige Minuten zuvor noch von anderen Besuchern besetzt war.

Die gezeigte Speisekarte ließ auf ein zünftiges, wenn auch reichlich spätestes Mittagsmahl, schließen ließ. Angeboten waren eine Bandbreite an Fleisch -, Pfannengerichten sowie Salatteller. Die drei Enkelkinder entschieden sich für den längst bekannten und (g)beliebten Schweinsbraten mit Knödeln. Meine bessere Hälfte hatte sich für den Salatteller mit Käse nebst frischen, selbst gebackenen Brot entschieden, unsere Tochter nahm das Wildragout, der Schwiegersohn verspeiste das Rindergulasch und ich nahm die Tiroler Pfanne.

Die Gerichte wurden trotz des großen Gästeandrangs relativ schnell serviert. Die Enkelkinder aßen zuerst und waren ihrer´s zufrieden. Nur die kredenzten Klöße trafen nicht so ganz ihren Geschmack, Sie kamen nicht ganz durch gezogen auf die Teller. Das ( Rot ) kraut kam aus der Konserve - es war nicht frisch.
Das Rindsgulasch, für das sich der Schwiegersohn entschieden hatte, war sehr schmackhaft und mengenmäßig als mehr als reichlich einzuordnen. Das Wildragout traf geschmacklich die Erwartungen unserer Tochter. Es kam gut gewürzt und in einer großen Portion an. 
Der vorgelegte Salatteller meiner besseren Hälfte war gleichfalls sehr üppig. Der aufgelegte Käse frisch und äußerst schmackhaft; das dazu gehörige Brot fiel leider ab, denn es war zwar schmackhaft, jedoch nicht ofenfrisch.

Meine Tiroler Pfanne zeigte sich mengenmäßig - selbst bei sehr guten Appetit - als nicht erlegbar. Ich ließ deshalb gut ein Drittel zurück gehen. Die Kartoffeleinlage wurde mit Rosmarin gedeckt, dazu war Thymian wohl auch im Spiel. Unter dem mit servierten Spiegelei, das eine Art Plattform auf dem " Riesenberg " bildete, fanden sich Charlottenstückchen und ein angebratener Rauchspeck. Das Gericht war gut gewürzt und wurde in einer urigen Pfanne serviert.

Sämtliche Speisen waren heiß.
Das Preis - Leistungsverhältnis ist als gut bis sehr gut einzustufen.

Zum krönenden Abschluss des " Geburtstagsessens " wählten wir zwei Portionen des Kaiserschmarren. Jeweils mit Apfel - sowie Pflaumenmus.

Der Kaiserschmarren wurde bereits von Kollegen unserer Tochter als " ausgezeichnet " bis " klasse " bewertet. Auch im Netz finden sich ähnliche Attribute der Superlative.

Nun, ja, auch Essen gehört wie Musik, Mode sowie andere Dinge des Lebens zum subjektiven Bewertungsbereich, wobei dort die anzulegende Notenskala von bis gehen darf.

Ich würde beiden Kaiserschmarren - Varianten eine gute 3 geben.

Positiv war zunächst, dass das Gericht gleichfalls gut durch gewärmt, also essfertig, kredenzt wurde. Die Menge muss als überwältigend bezeichnet werden. Zwei " Riesenberge " mit reichlich Beilage kamen auf unseren Tisch. Das Gericht selbst hätte - wie unten irgendwo bereits ausgesprochen - einige Hühnereier mehr benötigt und wenige Mehl. Die Stückchen wurden leider frittiert, was den Geschmack natürlich negativ beeinflusste. Die leicht mehr als gebräunt - oder cross auf den Tellern gelegten Stückchen waren zwar mit Puderzucker bestreut, allerdings fehlte ihnen dennoch der annähernd cremig - sämige Geschmack, der von dem Zucker noch leicht abgerundet werden soll.

Ich bin - seit einigen Österreichaufenthalten - ein absoluter Anhänger der dortigen, insbesondere steierischen Küche. Hierbei habe ich den exzellenten, ja als geschmacklich kaum zu toppenden Kaiserschmarren kennengelernt. 

Eine Wucht, ein kulinarischer Traum, ein einmaliges Gaumen - Erlebnis!

Leider, leider, kam der so hoch gelobte Kaiserschmarren auf der " Albert - Link - Hütte " nicht ansatzweise an diesen heran.

Dennoch: Ein wunderbarer Samstag endete mit dem Rückmarsch von der " Albert - Link - Hütte " am Spitzingsee, bei auf jeden Fall " Kaiserwetter ".



     https://www.yelp.de/biz/albert-link-hütte-schliersee

htt
ps://magazin.schliersee.de/unglaublich-guter-kaiserschmarrn-und-andere-spezialitaeten/


https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g198555-d958404-Reviews-Albert_Link_Hutte-
Schliersee_Upper_Bavaria_Bavaria.html





RALF NOWY  -  Here Me Calling / Soul Tango / Ashes To Ashes  -  Lucifer´s Dream  - 1973:




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