Wohltuender Pragmatismus
In einem " SPIEGEL " - Artikel mit der Überschrift " Erfurter Visionen " las ich kürzlich:
" In Thüringen herrscht ein wohltuender Pragmatismus ".
( DER SPIEGEL - Nr. 4 / 2020, S. 21 ).
Heute Morgen, also mehr als zwei Wochen danach, las ich in der Donnerstagsausgabe der " Frankfurter Rundschau " den Aufmacher:
" Der Faschist und sein Werkzeug ".
( Frankfurter Rundschau v. 06. 02. 2020, S. 1 )
Darüber ist ein Foto des AfD - Fraktionsvorsitzenden Björn ( auch gerne " Bernd " ) Höcke zu sehen, auf dem dieser dem neu gewählten Ministerpräsidenten des Freistaats Thüringen Thomas Kemmerich ( https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Kemmerich ), dem vom Faschisten Höcke gratuliert wird.
In dem Zeitraum zwischen dem " SPIEGEL " - Artikel und dem der " FR " fanden drei Polit - Strategen, nämlich Mohring, Höcke und Kemmerich in einem stillen Kämmerlein zusammen und fabulierten über die vorhandene Gemeinsamkeit, den sich zur Wiederwahl stellenden Ministerpräsidenten der " LINKEN " in irgendeiner Form zu verhindern. Dabei kam folgende Strategie zum Tragen:
Im ersten zwei von drei Wahlgängen wird von den beiden Kandidaten ( Bodo Ramelow , " Die Linke ", Christoph Kindervater , AfD ) keiner die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen erhalten. Im dritten Wahlgang ist nur die relative Mehrheit der Stimmen erforderlich, weshalb nun Thomas Kemmerich ( FDP ) ins Spiel kommt. Er gewinnt die Abstimmung mit dem Unterschied von einer Stimme, bei einer Enthaltung.
Dieses Scoop bringt deshalb den da noch amtierenden Ministerpräsidenten Ramelow zu Fall.
Und, er gelingt, denn - bis auf eine Stimme - entscheiden sich alle AfD - Abgeordneten, die FDP - Abgeordneten sowie die der CDU für Kemmerich.
Nun stellt sich der neue Ministerpräsident das geplante Regieren mit den angeblich bürgerlichen Parteien, nämlich CDU, " GRÜNE " und SPD vor. Doch die beiden Letztgenannten haben schon signalisiert, dass dieses für sie nicht in Betracht kommt. Was nun?
Aus dem von einigen Politikern des Freistaates erkannten, dann über den " SPIEGEL " artikulierten " wohltuenden Pragmatismus ", der die Belange des Bundeslandes Thüringen über die der eigenen Partei stellt, ist nach dem Schmierentheater nun keine Rede mehr. Was demnächst folgt, dürfte eher aus der sattsam bekannten Rubrik " Hauen und Stechen " kommen.
Kemmerich wird ohne AfD des Faschisten Höcke für seine Regierungsarbeit so keine Mehrheiten erhalten. Deshalb wird auch schon der Ruf nach Neuwahlen laut. Doch hierzu wird bereits prognostiziert, dass dann das Wahlergebnis ähnlich aussehen könnte.
Vielleicht ist es sinnvoll, im Wege des wohltuenden Pragmatismus, sämtliche Bewohner Thüringens einfach auszutauschen und durch die Umsetzung des AfD - Lügenmärchens von einer Umvolkung, durch willfährigen AfD - Wählern zu ersetzen?
Das wäre wahrhaftig gelebter " wohlwollender Pragmatismus ". Oder?
BLACK PEARL - Forget It - 1969:
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