Das letzte Problem - Eine Folge aus der österreichischen " Landkrimi " - Reihe
Bei der Unzahl an Krimis, Krimiserien oder Krimireihen, kann der gemeine Glotzer schon mal die Übersicht verlieren. Was allein in den beiden öffentlich - rechtlichen Dickschiffen an Mord, Totschlag und ähnlichen Verbrechen täglich über die Mattscheibe flimmert, geht leider schon längst nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut. Da wird bekanntlich von Stralsund an der schönen Ostsee über Rostock, Kiel, Fehmarn, Travemünde, Priwall, Hamburg, Bremen, Münster, Dortmund, Köln, Frankfurt, Wiesbaden, Mannheim, München, Rosenheim, Regensburg, Weimar, Dresden, den Spreewald, Berlin, Frankfurt / Oder, Magdeburg bis Hannover und zurück rund um die Uhr fleißig ermittelt.
Da lassen sich unsere Nachbarn aus der Schweiz und Österreich auch nicht lumpen und legen dann und wann ihre eigenen Krimis in die Waagschale.
Eine Serie aus dem nahen Österreich nennt sich denn auch gleich " Landkrimi ". Und dort, nämlich in der tiefste Provinz der österreichischen Berglandschaft spielt sich diese Serie zumeist ab. Die Folge mit dem Titel " Das letzte Problem " hat - für den Zuschauer noch verschärfend hinzukommend - ein abgelegenes Hotel zum Mittelpunkt, dass durch einen Schneesturm dann von der Außenwelt abgeschnitten wird.
Just in dem Wetterchaos findet im gerade so gemütlichen Hotelambiente ein Mord statt. Ein Gast wird erstochen in seinem Zimmer gefunden. Der " zufällig " anwesende Kommissar Horak nimmt zügig die Ermittlungen auf. Da durch das Unwetter weder ein Telefon - noch Handyempfang vorhanden ist, werden die anwesenden Gäste immer verunsicherter. Das umso mehr, weil die Versorgungsgeräte langsam aber sicher zur Neige gehen. Es gibt alsbald nur noch eine dünne Suppe zum Essen. Zudem nervt die Hotelinhaberin die immer ungeduldiger werdenden Gäste, die zudem auf ein geldliches Entgegenkommen der Unterkunftsinhaberin drängen, diese mit einem ständigen Verweis auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die eben bei " Höherer Gewalt " keinen Anspruch auf Preisminderung vorsehen.
Während die Eingeschneiten von dem Kommissar Horak als Zeugen intensiv befragt werden, geschieht ein zweiter Mord. Dieses auf eine nahezu identische Weise. Das kuriose an beiden Fällen ist, dass die Leichen in einem von innen abgeschlossen Zimmer vorgefunden werden. Der kriminalistische Scharfsinn des älteren Ermittlers Horak hat dafür bald schon eine Erklärung. Er lässt seinen Mitarbeiter Freitag, der ebenfalls zufällig in dem Hotel verweilt, protokollieren, dass es dem Täter jeweils durch die Fenster der Zimmer und über den Balkon nach unten zu gelangen, wo er sich wieder unter die wartenden Gäste gemischt habe.
In die laufenden Befragungen des Kommissars platzt plötzlich eine Inspektorin der Landpolizei mit dem Namen Landner. Sie hatte den gefährlichen Weg zu dem in den Bergen liegenden Hotel aufs ich genommen, weil ein anonymer Anrufer sie von dem ersten Mordfall informieren konnte, obwohl die Telefonleitung unterbrochen war.
Horak sinniert nun darüber, wie dieses sein konnte und bezweifelt, dass Landner eine Polizistin sei. Er überwältigt sie und setzt sie in einem Hotelzimmer fest. Dann geht er in das Foyer, um die anwesenden Gäste zu informieren, dass er die beiden Mordfälle aufgeklärt habe. Als Horak sich während seines dortigen Auftritts zunehmend in Widersprüche verwickelt, bricht ein Tumult unter den Anwesenden aus. In diesen erscheint dann plötzlich wieder die Inspektorin Landner und erklärt den Gästen, dass Horak kein Kommissar mehr ist, sondern bereits vor Jahren aufgrund seines Geisteszustandes vom Dienst suspendiert worden war.
Schließlich wird kalr, dass nicht ein Unbekannter die beiden Morde begangen hatte, sondern Horak selbst. Den ersten erstach der Kommissar a.D., um selbst die Ermittlungen in den Fall aufnehmen zu können; die zweite Person, eine wohlhabende Frau aus Wien, brachte Horak deshalb um, weil sie ihn enttarnt hatte. Die Dame wusste von dem tatsächlichen Umständen, die vormals zu Horaks Suspendierung geführt hatten.
Horak wird verhaftet und - nachdem der Schneesturm vorbei war - in das Dorf gebracht.
Sein gezeigter Assistent Freitag war nur eine Einbildung des schizoiden Mannes.
Auch wenn der Krimi hin und wieder in klamaukartige Szenen verfällt, so hat er doch eine gewissene Realitätsnähe und eine durchaus spannende Handlung. Dorf muss eben nicht immer platt, dumm und öde sein.
THIRSTY MOON - Trash Man - You´ll Never Come Back - 1973:
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