Die " Aquisdistanz - Mantra " der CDU - FDP



Vor 5 Tagen geschah im fernen Erfurt, der einstigen Blumenstadt, die zu DDR - Zeiten beinahe genau so viele Einwohner hatte wie heute, etwas Unfassbares. Unter zu Hilfenahme der AfD wurde ein neuer Ministerpräsident gewählt. Dieser, der FDP - Mann Kemmerich, ein absoluter Nobody auf bundespolitischer Ebene, erdreistet sich, die Wahl zum Ministerpräsidenten anzunehmen, obwohl er genau erkannt hatte, dass er sämtliche Stimmen aus den Reihen der rechtsradikalen Partei auf sich vereint hatte.

Nachdem das abgekartete Spiel ruchbar wurde, es zu heftigen Protesten und eindeutig ablehnenden Stellungnahmen von Seiten der Polit - Prominenz in Berlin kam, bequemte sich der gebürtige Aachener das AfD - Possenspiel durch seinen Rücktritt zu beenden.

Was jedoch blieb, war ein unsägliches Geschiebe von Schuldzuweisungen in den Reihen der CDU sowie FDP. Allesamt wollen von dem Bauerntrick der Neo - Faschisten im Erfurter Landtag nichts gewusst haben. Diese Ausreden, das Bestreiten des eigenen Dazutuns bei dem anti - demokratischen Spiel, war nicht nur pure Heuchelei, sondern es zeigte auch, dass den Schwarz - Gelben jedes Mittel recht ist, um den " Linken " - Politiker Bodo Ramelow als Ministerpräsidenten zu verhindern. Eine zweite Amtszeit eine " Post - Kommunisten " sollte es bei den CDUlern um Mohring und den Handlangern von der FDP eben nicht mehr geben.

Aus lauter Angst vor einem Ministerpräsidenten Bodo Ramelow paktierten die bürgerlichen Abgeordneten der CDU und FDP mit den Brauen. Da waren sie nicht gut beraten. Es erging ein Orkan der Entrüstung und ein medialer Kritik - Tsunami über sie hernieder, wie er in der jüngeren Historie Deutschlands seinesgleichen sucht.

Was zudem geschah, muss als äußerst unappetitlich bewertete erden. Die Frau des dann amtierenden Ministerpräsidenten Kemmenich wurde massiv bedroht. Die Büros einiger FDP - Geschäftsstellen mit Schmierereien versehen, in den Sozialen Medien tobte zeitweise ein Shitstorm gegen ihn.
Einzig auf seiner FB - Seite wurde er von einigen Hundert Fans gelobt.

Wer allerdings geglaubt hatte, dass mit dem erklärten Kemmerich - Rücktritt die Sache erledigt gewesen wäre, hatte sich gründlich geirrt. Jetzt erst nahm diese Schurkenstück in Erfurt auch in Berlin eine Eigendynamik an. Der FDP - Bundesvorsitzende Lindner stellte in seiner Partei die Vertrauensfrage, denn er war auch maßgeblich an dem miesen Scoop im Erfurter Landtag durch sein Absegnen der Kemmerich - Kandidatur beteiligt. Aber auch der CDU - Fraktionsvorsitzende Mohring geriet innerparteilich zunehmend unter Beschuss. Ihm wird ja seit längerer Zeit nicht nur eine eklatante Führungsschwäche, sondern zudem ein diffuses Verhalten gegenüber dem politischen Gegner, der AfD in Thüringen, nachgesagt.

Nun reiste aus dem fernen Berlin die CDU - Parteivorsitzende Kramp - Karrenbauer nach Erfurt an. Sie gedachte, den Abweichlern im Freistaat die Leviten lesen zu können. Doch trotz eines mehr als fünfstündigen Gesprächs hinter verriegelten Türen, kam sie an die schwarzen Schwestern und Brüder in der Blumenstadt nicht heran. Ohne konkretes Ergebnis zuckelte sie wieder zurück in die Bundeshauptstadt und verzweifelte an dem offensichtlichen Starrsinn der Thüringer Freunde.

Heute nun erklärte " AKK " ihren Rücktritt als CDU - Parteivorsitzende. Ein weiterer Donnerschlag im Unwetter der thüringischen Polit - Krise. Offensichtlich merkte " AKK ", dass ihr Rückhalt in der Bundespartei zusehends schwand. Sie zog die Reißleine, ehe sie im freien Fall befindlich, auf den harten Boden der Realität aufschlagen würde.

Gestern Abend saßen sie da, die Polit - Prominez aus Berlin in Anne Will´s Sabbelrunde und bezichtigten sich wechselseitig in der Thüringen - Krise versagt zu haben. Einzig die Tante Weidel grinste süffisant, ob der gegenseitigen Schuldzuweisungen der beteiligten Partei - Prominenten. Sie durfte breit Grinsen, denn schließlich hatten ihre Volksfreunde aus den Reihen der AfD - Landtagsabgeordneten ganze Arbeit geleistet.

Der Freistaat schlittert jetzt von einer Krise in die nächste und gleiten, auch noch in den politischen Abgrund.

Gibt es Neuwahlen, wird das Wahlergebnis genauso aussehen wie jenes bei der Landtagswahl 2019. Wird der nächste Ministerpräsident erneut Bodo Ramelow heißen, kann er sich nicht auf eine Regierungsmehrheit berufen, sondern muss von Fall zu Fall seine Stimmen in den Reihen der Schwarzen und Gelben suchen. Wird eine so genannte " Experten - Regierung " nach dem österreichischen Vorbild in Thüringen eingesetzt, stellt dieses ein absolutes Armutszeugnis der - noch - demokratischen Parteien dar.

So werden bereits wieder Vergleiche zu den fatalen Ereignissen von vor 90 Jahren in Thüringen gezogen. Doch die Verhältnisse waren einst andere. Das Land lag, wie Deutschland insgesamt, wirtschaftlich am Boden. Es war zerrissen und zersplittert durch die Vielzahl von Kleinstparteien. Jede von ihnen kochte ihr eigenes Süppchen. Der Ruf nach einem starken Mann, einem Führer, der alle aus dem gesamten Schlamassel heraus holen könnte, er wurde immer lauter.

So formuliert die CDUlerin Prien, ihres Zeichens schleswig - holsteinische Bildungsministerin es im aktuellen " SPIEGEL " so:

" Unsere Aquidistanz - Mantra ist die Wurzel des Übels. Wir werden das so nicht durchhalten. "

- Zitatende - aus: " DER SPIEGEL " - Nr. 7. S. 14.

Die stoische Gleichsetzerei von Links mit Rechts oder auch Rot mit Braun führte nun aber zu dem Dilemma, das die Schwarzen in Thüringen, die sich zwar als politische Mitte definieren, jedoch über einen starken reaktionär - konservativen Block verfügen, der sich nicht scheut mit den Neo - Faschisten um Höcke zu paktieren, damit die eigenen Machtansprüche bestehen bleiben. Ein Umdenken dürfte hier eher unwahrscheinlich sein.

Die " Aquidistanz - Mantra " wird als 11 Gebot weiterhin hoch gehalten. Getreu dem Motto: " Wir koalieren nicht mit den Schmuddelkindern in Rot und Braun ". Da die Schwarzen über die Mehrzahl der Jahre nach der Wende auch in Thüringen am Ruder waren, muss sich der Außenstehende allerdings fragen, ob in dieser Zeit sehr viele Dinge aus demselbigen gelaufen sind?



STONE THE CROWS  -  Danger Zone  -  Ode To John Law  -  1970:









Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?