Maik Mohrings Melange
Das peinliche Provinzpossenstück im Landtag von Thüringen, der bekanntlich mit der Mehrheit von CDU, FDP und den Höcke - Faschisten einen kaum bekannten Abgeordneten mit dem Namen Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten des Freistaates wählte, hatte einige Nachwehen.
Nachdem die CDU - Vorsitzende AKK zu den Damen und Herren ihrer Partei nach Erfurt gefahren war und dort versuchte, den entstanden Imageschaden für die Schwarzen zu minimieren, musste sie sich eingestehen, dass sie dazu nicht in der Lage war. Offensichtlich gab es bereits dort für sie keinen Rückhalt in den eigenen Reihen. Die Bundesvorsitzende plädierte wohl für Neuwahlen, der Landes - sowie Fraktionsvorsitzende Maik Mohring zeigte sich wenig geneigt, diesen Vorschlag zu unterstützen.
Er wusste zu dem Zeitpunkt, dass die thüringischen Freunde im Falle von erneuten Landtagswahlen ins Bodenlose " abkacken " würden. Bereits die Ergebnisse vom Oktober 2019 haben deutlich gezeigt, wie es um die CDU dort bestellt ist. Deshalb bügelte Mohring den Vorschlag von Kramp - Karrenbauer ab.
Einige Tage danach war dann soweit. Die CDU - Vorsitzende warf das Handtuch in den Ring. Auch Mohring gab bekannt, dass er sein Amt als Landesvorsitzender der Schwarzen in Thüringen zur Verfügung stellt.
Jetzt gab er dem " SPIEGEL " in der neuen Ausgabe - Nr. 8 / 2020 ein längeres Interview und stellte seine Sichtweise der Abläufe im Thüringer Landtag dar. Wer das " SPIEGEL - Gespräch " in kritischer Distanz liest, muss zu dem Ergebnis kommen, dass hier ein eher uneinsichtiger Provinz - Politiker versucht, durch geschwurbeltes Gelaber seine Schuld an dem Desaster des 3. Wahlgangs im Thüringer Landtag von sich zu weisen.
Mohring behauptet doch glatt: " Ich habe in dem Moment gefühlt, dass das nicht gut ausgehen kann. "
Junge, junge, da haben ihm seine Gefühle nicht getrogen. Allerdings muss sich M.M. sofort vorwerfen lassen, warum er dieses Affentheater rund um den FDPler Kemmerich überhaupt geduldet hat?
Zeigte es sich dabei nicht doch, dass der jute Maik seine Mannen nicht im Griff hat( te )?
Schon längst kann ein beobachtender Außenstehender der thüringischen CDU - Szenerie sehr gut erkennen, dass einige Damen und Herren vom rechten Rand der Landespartei mit den AfD - Braunen um Höcke liebäugeln. Gibt der faschistoid trommelnde Höcke mit seinen Kernsaussagen zur Migration und Überfremdung, jenes Gedankengut wieder, das in den Schädeln der Schwarzen aus Thüringen herum schwirrt.
Nun wirft auch M.M. die Brocken hin. Er muss sich dabei fragen lassen, ob es nicht besser gewesen wäre, diesen Schritt bereits vor der Landtagswahl im Oktober 2019 vollzogen zu haben. Andrerseits ist aber auch dort ein geeigneter Kandidat, eine Kandidatin nicht in Sicht. Zumal diese / dieser - so wie M.M. - ein belastendes Erbe antreten muss.
Abgesehen von der Stippvisite des ersten thüringischen Ministerpräsidenten Josef Duchac´, der lediglich 15 Monate im Amt war, sind alle anderen Nachfolger ab 1992, mindestens 5 Jahre am Ruder geblieben. Der Thüringer Übervater Bernhard Vogel sogar deren 11, Dieter Althaus danach fast 6 1/2 Jahre und die letzte CDU - Amtsinhaberin Christine Lieberknecht etwas mehr als 5 Jahre.
Allesamt gehören sie der CDU an, die zeitweise sogar die absolute Mehrheit im Landesparlament vorweisen konnte.
Das ist indes mehr als 20 Jahre her. Inzwischen werden die Schwarzen in Thüringen von den Roten der " Linke " und den Brauen der " AfD " in der Wählergunst in eine Art Sandwich - Rolle gedrängt. Das bekommt der Partei nicht gut, denn die Personaldecke ist dort eher dünn und Gallionsfiguren wie Vogel oder Althaus sind nicht in Sicht.
Tja, und der biedere Mohring dürfte seinen Part als Ministerpräsident in spe nun auch nicht mehr spielen können. So beschränkt er sich in dem " SPIEGEL " - Gespräch darauf, zu analysieren, was eigentlich an jenem ominösen 5. Februar 2020 geschehen ist, ohne seinen eigenen Teil an dem Dilemma zu erkennen:
"
MAYPOLE - Johnny - 1970:
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