The Lodge: Viel Schnee, ein wenig Schauer, aber kein Schund
Der Fan, der Anhänger, der Begeisterte des Horror - Films kennt bestimmt alle Facetten jenes Genres, dass dem Glotzer eigentlich " das Blut in den Adern gefrieren lässt ", wenn, ja, wenn, der Streifen ( neumodisch, die DVD ) gut inszeniert wird. Okay, ich bin nicht gerade ein glühender Filmfan. Doch ab und zu lese, höre und sehe ich mich auch in diesem Ketchup beladenden Unterhaltungssegment um. Dabei wohl wissend, dass viele Handlungen irgendwann, irgendwie von irgendwem schon mal als produzierte Kopfgeburt eines Filmemachers in laufende Bilder und damals noch auf Celluloid gebannt worden sind.
Nun, der Blogger - Kollege Octapolis, der sich seit unseren ersten Tagen, Wochen und ein bis zwei Jahren des wechselseitigen Kennenlernens , alsdann zunehmend der schaurigen Kunst des Horror - Films zugeneigt hat, er kann " Rezis " dazu. Und dieses in einer nahezu kunstvoll gestalteten Form, die beim Lesen des kurzen, wohl gewollt sehr knappen Textes zu einem solchen Streifen, nie lange Weile aufkommen lassen.
Er wird mir es verzeihen, wenn ich mich dann und wann auch in seinem auserwählten Umfeld herum tummele und es selbst versuche.
Wohlan, das weitere Experiment wird gestartet:
In dem Psycho - Horror - Film " The Lodge " ( sinnbildlich übersetzt: die Hütte, exakter beschrieben: eine bewohnbares Holzhäuschen ) geht es primär um Vergangenheitsbewaltigung der ganz anderen Art.
Eine vierköpfige Familie ( hier traditionell: Frau = Verlobte = Lebensgefährtin , Vater, zwei Kinder) beschließen, in einer einsam gelegenen Holzhütte in den ewigen Weiten Kanadas einen Ausflug zu machen. Da die beiden Kinder der " neuen " Lebensgefährtin ihres Vaters sehr ablegend gegenüber stehen ( warum wundert das einen Lebenserfahrenen jetzt nicht ? ), möchte Papa Richard, dass sich die beiden Sprösslinge an seine aktuelle " Liebe " gewöhnen. Ein schwieriges Unterfangen, in dem Teenager-Alter.
Mia und ihr Bruder Aidan kommen mit der Braut ihres Papas Grace dennoch nicht zurecht. Das ändert sich ein wenig, als Papa Richard aus beruflichen Gründen von dem gemeinsamen Kurzurlaub zurück beordert wird. Das typisch, für Amerikaner eher also Normale, wird auch in dem Film zum Altbekannten. Als dann noch heftiger Schneefall einsetzt, das zurück gelassene Trio aus dem Häuschen nicht mehr fort kann, mutiert die Verlobte oder was auch immer Grace zu einer gespalteten Persönlichkeit.
Damit wird sie zu einer mutmaßlichen Bedrohung für die beiden Jugendlichen. Diese haben eh mit der Vergangenheit zu kämpfen, denn ihre leibliche Mutter beging zuvor Suizid. Und - als wäre das nicht genug an Handlungsstoff - auch die Stiefmutter in spe ist durch Altlasten aus ihrer Kindheit nicht frei von psychischen Problemen. Sie musste zusammen mit ihrer Mutter in einer Sekte dahin vegetieren, deren Anführer den kollektiven Suizid zum erklärten Ziel seiner eigenen Existenz machte. Grace überlebte jedoch die massenhafte Selbsttötung und trägt seitdem jene Erinnerungen mit sich und in sich herum.
Summa summarum eben keine guten Voraussetzungen für ein erquickliches Leben des Trios miteinander.
Der Kinofilm zeigt dem Interessierten vor allem, dass es Gänsehaut erzeugende Spannung zwar nie zum Nulltarif geben kann, denn " Billigstreifen " haben zumeist den Effekt, dass dort zwar viel Fleischmasse zermalmt, Kunstblut verspritzt und Effekthascherei durch brüllendes Akustik - Brimborium, dem Glotzer kredenzt wird, die Geschichte und / oder ihre Handlungsstränge aber eher sinnfrei bleiben.
Zu dem aktuell, nämlich ab 6. Februar 2020 angelaufenen Werk, der ja bereits 2019 in den Produktionsländern USA und Großbritannien erschienen ist, gibt es selbstverständlich einige Trailer:
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Lodge_(2019)
Ohne Blut, Angstschweiß und Gedärme geht es eben auch.
SLEEPY SUN - Desert God - Fever - 2010:
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