Palastrevolution?



Die Ereignisse rund um die Wahl des Ministerpräsidenten des Freistaats Thüringen lösten innerhalb unseres, ach so gespaltenen, Landes, ein kleines, mediales Erdbeben aus. Unsere Kanzlerin verweilte ja gerade zu Staatsbesuchszwecken im fernen Südafrika. Und doch fühlte sie sich bemüssigt, zu dem als " politischen Dammbruch " bezeichneten Scoop ihrer Freunde in Thüringen, den angeblichen Liberalen der FDP sowie den Faschisten der AfD, ein kurzes Statement abzugeben.

Das Protokoll bei einer Einladung zum Staatsbesuch in einem fremden Land, es sieht derartige Meinungsäußerungen zu rein innenpolitischen Abläufen eigentlich nicht vor. Doch unsere " Mutti " setzte sich schlankweg über jenes ungeschriebene Gesetz, über die Etikette zu jenen Veranstaltungen, hinweg und gab für die wartenden Medienvertreter eine kurze, bewertende Stellungnahme ab.

Was da in fernen Erfurt, in der Provinz also, abgelaufen sei, das ginge gar nicht. Basta!
Damit war auch schon aus ihrer Sicht alles dazu gesagt. Schließlich war die Bundeskanzlerin wegen des weltweiten Klimaproblems, der Energiewende und anderen gewichtigeren Problemen in das afrikanische Land am Kap geflogen. Nun wurde sie mit innenpolitischen Nuancen behelligt.

Aber, die Journalisten, die Medienvertreter, sie warteten auf das tadelnde Wort der Kanzlerin. Das bekamen sie dann auch zu hören.

Auch die CDU - Vorsitzende Annegret Kramp - Karrenbauer ( AKK ) reiste aus Berlin in die Provinz und palaverte 5 Stunden lang mit den schwarzen Freunden hinter verschlossenen Türen. Das schien wohl auch bitter notwendig zu sein, denn der Fraktionsvorsitzende, der Freund Maik Mohring ( MM ), er hatte versucht, der lieben Freundin und ihrer Förderin Angela Merkel, " Einen beizudrehen ". Er ließ nämlich zusammen mit den Höcke - AfD - Faschisten und den FDP - Zwergen einen Mann zum Ministerpräsidenten wählen um den vom " Rotfront " -  Bündnis aus " Linke ", SPD sowie " Grüne " gestellten Amtsinhaber Bodo Ramelow zu verhindern.

Mehr als einen Tag nach dem Scoop kam dann das Roll - Back aus den Reihen der Bundesparteien. Nein, der Selbstdarsteller Lindner von den Neo - Liberalen, er wollte diesen Ablauf so nicht. Dabei war er bereits am jenem ominösen Tag über die Geschehnisse im fernen Erfurt immer takt-genau informiert. Auch über das geschmiedete Anti - Ramelow - Bündnis wusste er bestens Bescheid. So stammelte er in der abendlichen Sondersendung, kurz nach der " Tagesschau " sich diverse Formulierung zusammen, um den medialen Super - Gau für die FDP zu verhindern. Das gelang ihm jedoch zusehends eben nicht.

Der Königsmörder in den Freistaat Thüringen, der FDPler  Kemmenich, den zuvor kaum ein Mensch außerhalb des Landes und innerhalb der Pygmäen - Partei mit dem gelb - blauen Logo kannte, er erklärte alsbald seine Absicht, von dem Amt des Ministerpräsidenten zurückzutreten. Dieses hätte er zuvor gar nicht annehmen dürfen!

Doch: Der Westimport aus Aachen hat die Wahl guten Gewissens, seines eigenen nämlich, angenommen. Er ließ sich sogar von dem Faschisten Höcke zu dieser per Hand geben gratulieren.

Bereits wenige Stunden nach dem Wahl - Scoop gab es öffentliche Proteste und diese keineswegs nur von den " Linken ". Es heulten auch eine Reihe bürgerlicher Politiker laut auf. Mit den Stimmen der Brauen an die Macht zu kommen, dass könnte doch tatsächlich die Tradition in Thüringen fort schreiben. Wie war das noch gleich?


https://de.wikipedia.org/wiki/Thüringen_im_Nationalsozialismus

Wie posaunte die FDP in ihrer Wahlwerbung dazu:

" Thomas Kemmerich, die Glatze, die in Geschichte aufgepasst hat ".

Boah, da muss der aber damals in Aachen einen dämlichen Geschichtslehrer gehabt haben. Vielleicht gehörter dieser bereits zu der NPD - Anhängerschaft, die es in den 1970er Jahren in der BRD noch zuhauf gab?
Wie dem auch sei, Kemmerich ließ sich sein " Ja " - Wort bei der obligatorischen Frage durch die Landtagspräsidenten richtig vergolden. Er bekommt damit ein monatliches Salär von beinahe 17.100 Euro. Das wird ihm bis zu seinem Abgang vom Ministerpräsidentenamt gezahlt und darüber hinaus steht ihm noch ein Übergangsgeld zu. Macht summa summarum zirka 93.000 Euro.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/thueringen-thomas-kemmerich-hat-anrecht-auf-mehr-als-90-000-euro-bezuege-a-677561d3-0771-491c-85c9-44b4f0533ef9


Wir haben´s doch,  Dem Freistaat geht es wirtschaftlich glänzend, da spielen über 90.000 Euro doch keine Rolle. Das sind nur Peanuts - geschenkt!
Und, vor allem, was bedeuten lumpige 93.000 Euro, wenn der Imageschaden für das Bundesland groß und die Reputation der CDU sowie FDP sich beim Wähler im Sinkflug befindet?

Jetzt dümpelt das Land so dahin. Keine Regierung, keine verlässlichen Gesetze, keine Perspektiven. Die einheimische Wirtschaft und deren Vertreter werden so langsam ungeduldig. Sie können weder planen, noch hoffen, dass in absehbarer Zeit eine Änderung in den Thüringer Polit - Umfeld sichtbar wird.

Das haben sie nun davon, die Schwarzen um den Fraktionsführer M.M., die Neo - Liberalen rund um die Glatze K. und die feixenden Brauen, die sich der Galionsfigur Höcke zugehörig fühlen. Statt die " Rotfront " mit Bodo Ramelow als Ministerpräsidenten verhindert zu haben, kommt es nun über längere Zeit zum Stillstand der Landespolitik. Das könnte in der Tat einen Hauch von Weimar 1930 mit sich bringen.

Der Weimarer Landtag ist de facto handlungsunfähig. Eine Palastrevolution fand nicht statt. Dem Kemmerich sei dank, wird die CDU möglicherweise herbe Stimmenverluste verzeichnen müssen und die FDP gar wieder aus dem Landtag heraus katapultiert. War´s das wert, Thomas K?



FLAMING BESS  -  Schussel des Lebens  -  Finstere Sonne  -  2005:

 


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