TESLA in Brandenburg - Ruf aus Finsterwalde



Das Bundesland Brandenburg gehörte noch vor mehr als 30 Jahren zum zweiten deutschen Staat, der DDR. Bis zur Wiedervereinigung war das heutige Bundesland Brandenburg in drei DDR - Bezirke ( Cottbus, Frankfurt / Oder und Potsdam ) aufgeteilt.
Das Land Brandenburg ist nach Mecklenburg - Vorpommern mit knapp 85 Einwohner je Km² das am dünnsten besiedelte Gebiet. Auf die Gesamtfläche von zirka 29.650 Km² fallen nur knapp 2, 52 Millionen Einwohner.

Brandenburg verfügt deshalb über viele, sehr wenig bewohnte Regionen, die zudem die typischen, eher flachen Topographien aufweisen und zudem waldreich sind.


https://de.wikipedia.org/wiki/Brandenburg


Die Gemeinde Grünheide liegt im Landkreis Oder - Spree an der südöstlichen Grenze zu der Bundeshauptstadt Berlin. Auch dort gilt: Diese ist eher schwach besiedelt. Sie verfügt über eine Fläche von knapp 130 Km² bei lediglich 8.645 Einwohnern ( Stand 31. 12. 2018 ).


https://de.wikipedia.org/wiki/Grünheide_(Mark)

Die Region und auch der Landkreis sind seit der Wende von einer strukturellen Arbeitslosigkeit gezeichnet.
Trotz der relativen Nähe zu der Millionenmetropole Berlin, beträgt die Arbeitslosenquote durchschnittlich mehr als 8 %.


https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Brandenburg/Oder-Spree-Nav.html


Unter diesen Bedingungen sind nun die Proteste gegen eine von dem US - Konzern " Tesla " geplanten " Giga - Fabrik " kaum nachvollziehbar. Oberflächlich betrachtet werden hier von " Umweltaktivisten " Bedenken aufgrund der regionalen Wasserversorgung rund um Grünheide vorgebracht. Wenn jedoch die gesamte Protestbewegung etwas genauer unter die Lupe genommen wird, so lassen sich dort durchaus Verbindungen zu  rechtsorientierte Gruppierungen, insbesondere der AfD deutlich erkennen.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/tesla-werk-gruenheide-streit-um-rechte-verbindungen-in-der-oekoszene-a-cf35bcf0-da88-42eb-8461-52238f5294db

Vor einigen Tagen las ich hierzu in der " Frankfurter Rundschau " einen Leserbrief. Der Absender, ein Frankfurter Bürger, zog hierin über die " undankbaren Ossis " vom leder. Er behauptete doch glatt, der aktuelle Protest gegen die geplante Großansiedlung der Firma " Tesla " sei nicht nur überflüssig, sondern zeige zudem, wie undankbar doch jene Ostdeutschen insgesamt seien. Schließlich würden durch die vorgesehene Riesen - Fabrik einige Tausend Arbeitsplätze geschaffen und hiergegen - so das Credo des sehr besorgten Frankfurters - gehört sich nicht aufzumucken. Es sei aber eben ein typisch ostdeutsches Verhalten wegen jeder Kleinigkeit, die sich im eigenen Umfeld verändern könnte, zu jammern.

Na, da hat der feine Herr aus der Mainmetropole aber ein Kurzzeitgedächtnis, denn ich kann mich darin erinnern, dass es sowohl wegen des Baus der Brennelementefabrik in Hanau, der Erweiterung des Frankfurter Flughafens im Westen ( Startbahn West ) Krawalle gab und diese nicht nur dort, sondern auch anderswo, wenn Großprojekte umgesetzt werden sollen. Es wird - so auch in Grünheide - gegen alles und nichts prozessiert. Und: Zudem verliefen bzw. verlaufen solche Anti - Bewegungen nicht immer friedlich.

Nun wurde in den letzten Tagen nach der ablehnenden Entscheidung der Beschwerdeinstanz, des OVG Berlin - Brandenburg, mit seinem Sitz in der Bundeshauptstadt, eifrig gerodet. Die Bäume sind gefällt. Nur: Was ist mit den dortigen Bürgern, die sich hiermit nicht einverstanden erklären? Werden sie jetzt immer ignoriert? Allerdings steht auch fest, dass mit Argumenten, wie eine " Amerikanisierung der deutschen Wirtschaft ", der " Zerstörung der Heimat durch den US - Konzern Tesla " oder gar die artikulierte Grundangst jedes Spießers vor drohender Überfremdung durch ausländische Arbeitskräfte, denn eher kein Blumentopf zu gewinnen sein wird.

Deshalb bleibt der Ruf nach dem Umweltschutz unerhört. Dieses im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Ruf aus dem Finstersten des finsteren Waldes, der eh nur aus trocknen Kiefern und sandigem Boden besteht.
Schade ist es allerdings um die gigantischen Maronen, die dort üblicher Weise wuchsen.




THE CHAMBERS BROTHERS  -  Time Has Come Today  -  1967:







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