And the Loser is? Lord of the Lost?


 

Nun ist er endlich wieder vorbei: Der 67. Eurovision Song Contest. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Eurovision_Song_Contest_2023

Irgendwie ist mir nicht nur in diesem Jahr dieser sündhaft teure Zirkus mit unterklassigen Darstellern am runzeligen Allerwertesten vorbei gegangen.

Auch der diesjährige deutsche Beitrag von einer Hamburger Gruppe mit dem Namen " Lord of the Lost " sagte mir partout nichts. Warum eigentlich nicht? Schließlich wurde das deutsche Auswahlverfahren von dem hiesigen Gebührenzahlern finanziert. Zudem zählt Deutschland bekanntermaßen zu den Hauptzahlern des ESC. 

Das aber spielte auch in diesem Jahr allenfalls eine untergeordnete Rolle. Das von jener Metallband aus der Hansestadt Hamburg kam nicht an. Warum denn eigentlich nicht?

Das fragten sich viele Deutsche nicht nur in den Sozialen Medien. 

Wurden die Juroren zuvor geschmiert. Hasst das übrige Europa nebst Israel die Deutschen, weil es reicher und dann und wann erfolgreicher zu sein scheint?  Die Medien - Meute, innerhalb derer es ja viele - viel zu viele - Oberschlaumeier in Gestalt von Journalisten und solchen, die es noch werden wollen, gibt, sie rätselte. Wie konnte das nur wieder passieren? 

Im Gleichklang mit den rechtsgewirkten Meinungsmachern und Ignoranten der korrekten Rechtschreibung in den Sozialen Medien, mutmaßte ein Teil jener Wichtigtuer, dass es wohl allein daran gelegen haben könnte:

https://www.stern.de/kultur/musik/esc-2023--im-netz-gibt-es-diskussionen-ueber-die-eurovision-jury-33467610.html

Aha, jetzt weiß der Uninformierte anhand der Einheitsmeinung aus den Medien, warum der deutsche Beitrag unter ferner liefen landete. Die bösen Juroren in den feindlich gesinnten europäischen Nachbarländern oder jenen, die zwar den deutschen Touri sehr gerne als zahlungskräftigen -  auch als geduldeter Dauergast - Besucher sehen, weil er  vor Ort in vielfältiger Weise ordentlich abgemolken werden kann. Das füllt vor allem in den Hauptreisemonaten des Sommers die Kassen der ewig klammen Städte, Kommunen sowie des Landes insgesamt.

Aber ansonsten will der Durchschnittseuropäer mit und / oder an dem deutschen Wesen, vornehmlich dessen Kultur, keineswegs genesen.

So schmettern denn die gebrieften Juroren nebst dem mitentscheidenden Publikum / den Zuschauern jene deutschen Beiträge zur Massenbelustigung der Spaßgesellschaft in schöner Regelmäßigkeit als dafür vollkommen ungeeignet ab.

Ein Blick in die Platzierungen der deutschen Beiträge liest sich wie Nachrichten aus den Entwicklungsstaaten ( der Schwachkopf Trump nennt diese " Drecksloch - Staaten " ):

2013:  " CASACADA "  mit " Glorius "  -  Platz 21  (  18 Punkte  )

2014:  " ELIZA " mit " Is It Right "  -  Platz 18  (  39 Punkte  )

2015:  "  ANN SOPHIE " mit " Black Smoke "  -  27. Platz  (  0 Punkte )

2016:  "  JAMIE   -  LEE  " mit " Ghost "  -  26. Platz ( 11 Punkte ) 

2017:  "  LEVINA  " mit " Perfect Life "  -  25. Platz  (  6 Punkte )

2018:  "  MICHAEL SCHULTE  "  mit " You Let Me Walk Alone  "  -  4. Platz  (  340 Punkte )

2019:  "  S!STER  "  mit  " Sister "  -  25. Platz  (  24 Punkte )

2020:  "  CORONA "  mit  " Corona " 1. bis 26. Platz ( Höchstpunktzahl, denn der Klamauk wurde                                                                                              abgesagt )

2021:  "  JENDRIK  "  mit  "  I Don´t Feel Hate  "  -  25. Platz  ( 3 Punkte )

2022:  "  MALIK HARRIS  "  mit  "  Rockstars  "  -  25. Platz  (  6 Punkte )


Einzig der Dauer - Moderator Peter Urban, ( https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Urban_(Moderator ) ein Urgestein des Norddeutschen Rundfunks, erhält für das vom ESC geschundene Land wesentlich mehr Punkte als all die Sangesgrößen im aufgepimpten Outfit in der letzten Dekade zusammen. Tapfer und in der bekannten ruhigen Art kommentierte er mit sonorer Stimme jenen Sondermüll, der sich seit und in jenen 25 Jahren Tätigkeit für " das Erste "  über den TV - Glotzer und ihn ergoss.

War waren das für dämliche Texte, die jene deutschen NDR ( mit ) bestimmten Interpreten dort vorzutragen hatten?  

1997:  Bianca Shomburg und " Zeit " ( damals funktionierte noch die Gelddruckmaschine des Ralph Siegel und Konsorten ). Siegel´s Püppchen landete mit nur 22 Pünktchen auf den 18. von 25 Plätzen.

https://www.eurovision.de/geschichte/ESC-1997-Dublin-Punkte-Ergebnisse-Videos,dublin140.html

1998:  Guildo Horn und " Guildo hat euch lieb " errang mit seinem Nonsens - Lied ( der Ober - Spaßvogel Stefan Raab schrieb unter dem Pseudonym Alf Igel den blödsinnigen Text ). Auch Horn trat durch sein aus der Zeit gekommen Aussehen in sämtliche Fettnäpfchen. Für die eingefleischten und spießigen TV - Glotzer jenseits der 40 Plus ( aber auch noch wesentlich darunter ) eine Provokation. Immerhin erhielt er 86 Punkte und landete damit auf Platz 7. Ein beachtliches Ergebnis.    

1999: Ein Skandal überschattete den Vorentscheid in Bremen: Die Siegerin Corinna May durfte nicht nach Jerusalem reisen, denn ihr Lied wurde bereits vorher veröffentlicht, was den Verfahrensregeln widersprach. Nachrücker wurde die Gesangsgruppe " Sürprize " mit " Reise nach Jerusalem ". Dafür gab es immerhin 140 Punkte und einen achtbaren 3. Platz.

https://www.eurovision.de/geschichte/ESC-1999-Jerusalem-Punkte-Ergebnisse-Videos,jerusalem146.html

https://www.eurovision.de/geschichte/ESC-1998-Birmingham-Punkte-Ergebnisse-Videos,birmingham104.html    


2000: Der Master of Spaß himself, Herr Stefan Raab, trat im schwedischen Stockholm auf die Bühne und landete punktemäßig mit 96 Zähler auf Platz 5. Ein gutes Ergebnis für einen Raab - Rap - Remake, da kam richtig Stimmung auf (... oder hadda da wat, wat sonst keiner hat? Wadde hadde dudde da?.. ) https://de.wikipedia.org/wiki/Wadde_hadde_dudde_da%3F

https://www.eurovision.de/geschichte/ESC-2000-Stockholm-Punkte-Ergebnisse-Videos,stockholm184.html

2001: Hier trat im benachbarten Kopenhagen die einstige Friedensstifterin " Michelle " aus der Versenkung auf die Bühne und erhielt für die Schlager - Mafia - Aussage " Wer Liebe lebt "  immerhin 66 Punkte, was für Platz 8 ausreichte. Endlich Schluss mit der Spaßgesellschaft? Hahne und seine verkrusteten Rechtsausleger wird´s gefreut haben.

https://www.eurovision.de/geschichte/ESC-2001-Kopenhagen-Punkte-Ergebnisse-Videos,kopenhagen328.html

2002:  Mal wieder ein Satz mit X. Die erblindete Sängerin Corinna May, die Stimme besitzt, kam mit ihrem Titel " Can´t Live Without Music " mit lumpigen 17 Punkten lediglich auf Platz 21. Ihr Mentor Ralph Segel bekam wieder einmal mehr eine schallende Ohrfeige von den internationalen Publikum nebst Juroren verpasst. Selbst ein englischsprachiger Schlager ist ein solcher. So etwas aus den deutschen Landen ist nicht mehr gefragt.  Der alte Mann Siegel hat das nur noch nicht bemerkt. Nur die Schweiz, Litauen und Dänemark waren noch schlechter.

https://www.eurovision.de/geschichte/ESC-2002-Tallinn-Punkte-Ergebnisse-Videos,tallinn110.html

2003: Von dem baltischen Staat Estland ging es ein Jahr später in das benachbarte Lettland. In der Hauptstadt Riga sollte es nun die Mamsel " Lou " mit dem Liedchen " Let´s Get Happy " richten. Es wurde wieder nichts. Immerhin erzielte sie respektable 53 Punkte. Das langte für einen Platz im Mittelfeld:

https://www.eurovision.de/geschichte/ESC-2003-Riga-Punkte-Ergebnisse-Videos,riga142.html  

2004:  Die türkische Gemeinde innerhalb der ESC - Anhängerschaft frohlockte, denn mit " Sertap Erener " gewann im Jahr davor erstmals eine Vertreterin des Landes den Wettbewerb, womit dieser in folgenden Jahr in Istanbul ausgetragen wurde. Der deutsche Beitrag " Can´t Wait Until Tonight " von Max Mutzke rangierte am Ende auf Platz 8 und erzielte immerhin 94 Punkte. Mutzke wurde zuvor von Stefan Raab protegiert, was sich tatsächlich auszahlte.

2005: Da die Ukraine mit ihrer Vertreterin Ruslana Lyzchichko in der Türke gewann, gab es in 2005 den ESC in der Hauptstadt Kiew den ESC. Hier wurde die deutsche Sängerin " Gracia " mit 4 Punkten auf den letzten Platz verbannt. Ihr Titel " Run & Hide " verfing beim internationalen Publikum überhaupt nicht. Dafür gab es harsche Kritik im eigenen Land.

https://www.eurovision.de/geschichte/ESC-2005-Kiew-Punkte-Ergebnisse-Videos,kiew124.html

 2006 : Dieses Mal war Athen in Griechenland austragender ESC - Ort. Die Deutschen schickten eine Truppe mit dem Namen " Texas Lightning " in das Rennen. Ihr Country  - Verschnitt stach zwar aus der Masse der Pop -  Lieder heraus, doch am Ende gab es dafür nur 36 Punkte und den 14. Rang. Immerhin weit vor Spanien ( " Las Ketchup " und " Bloody Mary " ) oder  Frankreich und Dänemark. Mit " Lordi " und " Hard Rock Hallelujah " gewann Finnland in ungewöhnlicher Weise. Die als Monstren verkleidete Band gefiel nicht jedem auf softigen Pop oder schmalzigen Balladen getrimmten ESC - Fan; schon gar nicht der Mehrzahl in der hiesigen Anhängerschaft.

2007:  In der ESC - Historie kam der Gesamtzirkus in jenem Jahr wieder nach Skandinavien zurück. Die finnische Hauptstadt Helsinki gab sich die Ehe. Siege wurde eine Kehlkopf - Eintagsfliege aus Serbien mit dem Namen "  Marija Serifovic " und der Ballade " Molitva ". In dem Vorentscheid gab es Stress ( https://www.eurovision.de/teilnehmer/Serbien-Marija-Serifovic,marijaserifovic119.html ). Nun, der Ärger legte sich schon bald wieder. Der deutsche Teilnehmer Holger Cicero und sein Swing - Pop - Verschnittstück " Frau´n regieren die Welt " landete auf Platz 19 ( 49 Points ). Der Kelch des absolut Ungeliebten ging an Germany vorüber. 

2008: Die serbische Hauptstadt Belgrad lud zur Bühnenakrobatik nebst Kehlkopfverrenkungen ein. Die deutsche Pop - Frauen - Truppe " No Angels " trafen in ihrem Beitrag " Disappear " nicht die richtigen Töne und landeten damit auf Platz 23 ( 14 Punkte ). Verschwinden in dem 25er - Teilnehmerfeld musste auch der polnische Beitrag der Sängerin Tamara Golebiowska alias Isis Gee   mit " For Life " ( https://www.eurovision.de/teilnehmer/Polen-Isis-Gee,isisgee115.html; ebenso der danach Platzierte ( Andy Abraham " Even If  " - 14 Punkte, Platz 25 ).

2009: Wladimir Putin´s Präsident Medwedew ließ Bitten, zum Tanz, Glitzer und schönen Frauen mit T....! Da der russische Beitrag von " Diman Bilan " mit dem englischen Namen " Believe " zuvor gewann, durfte Moskau den ESC austragen. Es gewann dort der Norweger mit dem russischen Namen Alexander Rybak. Germany versandte erneut einen Swing - Versuchsballon aus Hamburg ( " Alex Schwings Oscar Sings " und " Miss Kiss Kiss Bang " ). Der landete auf Platz 20 und erhielt nur 35 Punkte ( https://www.eurovision.de/teilnehmer/Deutschland-Alex-Swings-Oscar-Sings,portraetalexc101.html )

Die niederschmetternde 0 - Punkte - Show bekam der ermüdete ESC - Glotzer nicht zu sehen, denn die dahinter Liegenden bekamen 22 Zähler und mehr.

https://www.eurovision.de/geschichte/ESC-2009-Moskau-Punkte-Ergebnisse-Videos,moskau1516.html

2010: Na, wer sagt es denn? Deutschland kann doch noch ESC. Im norwegischen Oslo gewann die aus Hannover stammende Lena Meyer - Landrut und ihrem Stück " Satellite ". Die von dem " Pro7 " - Klamauk - Alleinunterhalter Stefan Raab professionell protegierte junge Dame überzeugte den Rest Europas und gewann souverän vor der Türkei und Rumänien. Erfreulich war aber auch, dass kein Beitrag mit 0 Punkten abgestraft wurde:

https://www.eurovision.de/geschichte/ESC-2010-Oslo-Punkte-Ergebnisse-Videos,oslo258.html

2011: Endlich wieder ESC!!! Die Düsseldorfer durften sich freuen, denn Europa war 3 Tage lang Gast in der nordrhein - westfälischen Landeshauptstadt und brachten ordentlich Kohle mit.  " Unsere Lena " wollte es gemeinsam mit ihrem Förderer Raab erneut wissen und trat mit " Taken By A Stranger " an, nachdem sie davor in den deutschen Vorentscheid nur gegen sich selbst anzutreten hatte. Förderer Raab diktierte das Geschehen nach dem alt bekannten Gusto: " Der Staat bin ich ", weil Erfolg nicht nur sexy macht. Lena ( bei ihrer Ankunft von den Medien und den niedersächsischen Landsmannschaften am Flughafen noch euphorisch gefeiert ) erhielt in D´dorf immerhin 107 Punkte und erreichte Rang 10. Ihr Mentor war´s durchaus zufrieden, schließlich begleitete er sie bei ihrem Auftritt sanft an der E - Gitarre. Es gewannen allerdings " Ell / Nikki " aus Aserbaidschan mit " Running Scared ".

2012: Baku durfte nun den ESC ausrichten. " Unsere Lena " war nicht mehr dabei. Dafür ein Mann mit dem Namen Roman Loob und der sang " Standing Still ", erhielt dafür 110 Punkte und landete schließlich auf Platz 8. Die Gewinnerin wurde " Loreen " aus Schweden mit " Euphoria ". 

https://www.eurovision.de/geschichte/ESC-2011-Duesseldorf-Punkte-Ergebnisse-Videos,duesseldorf178.html 

https://www.eurovision.de/geschichte/ESC-2012-Baku-Punkte-Ergebnisse-Videos,baku222.html


So schließt sich der Kreis denn wieder. " The Circle Of Life ", eben?

Allerdings sind wir alle, die nolens volens mit erleiden durften, wie die Qualität der Darreichungen sich permanent verschlimmböserte, weil die Showeinlagen immer dämlicher, ausgefallener wurden und der " Shakira " / " Adele " bis " Beyonce " - Pop - Einheitsbei auch beim ESC kräftig einwirkte, nach der deutschen Eintagsfliege vor gut 13 Jahren längst wieder auf den Boden der Realitäten angelangt. Und diese sagen uns, dass wir als Deutsche in den vergangenen Dekaden nicht beliebter geworden sind.

Oder, um es in abgewandelter Form im Tenor des " Anti - Bayern - Liedes " vom gealterten Klamauk - Opa Otto zu formulieren: " Warum sind die Deutschen so unbeliebt? Weil es sie gibt! Weil es sie gibt! " 

Der letzte Auftritt des ESC - Opas und fachkundigen NDR - Mannes Dr. Peter Urban endete mit einem " Tack " ( Danke! ). Dem ist nichts hinzuzufügen. Immerhin hat er tapfer den richtigen Ton getroffen, selbst wenn der dargebotene Bühnenauftritt ober - schrottig war.

 

https://www.eurovision.de/geschichte/index.html


THE SCAFFOLDS  -  Thank You Very Much  -  1967:


















 

 






    

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