Der Mai ist gekommen, die DFL bekommt keinen Investor?


 



Das Pfingstfest steht vor der Tür und mit ihm der letzte Spieltag in den drei deutschen Profi - Ligen. Hier sind ja bekanntlich am vergangenen Wochenende einige Entscheidungen gefallen. Aus der Beletage verabschiedet sich als erster Verein, der selbst ernannte " Big City Club ", die Hertha aus Berlin. Dafür steigt Darmstadt 98 erneut aus der 2. Liga auf. 

Aus dieser Klasse steigt der SV Sandhausen ab. Ihm wird wohl der Jahn aus Regensburg folgen.

Aus der 3. Liga steht der SV Elversberg als Aufsteiger fest. Der SV Meppen, der VFB Oldenburg, der FSV Zwickau sowie die SpVgg Bayreuth treten den Gang in die jeweiligen Regionalligen an.

Soweit, so bekannt und unwiederbringlich feststehend. 

We Meister in der 1. Bundesliga wird, steht indes noch bis Samstagnachmittag ab 17. 20 und später nicht fest. Die Bayern, der Überverein hat das gewohnte Abo ja am letzten Samstag durch ein 1:3 gegen den RB Leipzig abgegeben. Überraschend könnten der BVB Borussia aus Dortmund doch den Bazis kurz vor der Ziellinie den " Pott " aus den Händen reißen.

Damit müssen die erfolgsgewohnten Spieler des FC Bayern vielleicht auf eine der ungezählten Meisterfeiern verzichten?         

So, wie die beiden Fußballligen auf viel Geld eines bei der DFL anklopfenden Investors verzichten muss?  

Eigentlich kam das heutige Abstimmungsergebnis nicht vollkommen aus dem Nichts. Im Vorfeld äußerten sich eine Reihe von Vereinsvertretern mehr als kritisch zu dem Investorenmodell. Nun zeigte sich bei der geheimen Abstimmung, dass 11 Vereinsvertreter ein klares Nein abgegeben hatte, 5 sich enthielten und lediglich 20 für den eingebrachten Finanzierungsvorschlag gestimmt hatten.

Zu wenig also!

Damit ist ein erneuter Versuch gescheitert, den deutschen Berufsfußball an lukrativere Einnahmequellen heranführen zu wollen. Es soll mithilfe potenter Finanziers ein Fond gegründet werden, der die jeweils getätigten finanziellen Einlangen dann zu einer Gewinnbeteilungsmaschinerie umwandelt. Mit den vertraglich vorgesehenen 12,5 % - Anteilen an der DFL und der ungewöhnlich langen Laufzeit des Kontrakts mit 20 Jahren, dürfte sich die Investorengruppe eine Art von marktunüblicher Verzinsung des eingesetzten Kapitals ergeben, die so zurzeit eben nicht zu erreichen wäre.       

https://www.sportschau.de/fussball/bundesliga/dfl-investor-mitgliederversammlung-bundesliga-100.html

Abseits des zweijährigen Lamentos der Klubs und der DFL über und zu den Auswirkungen der " Corona " - Restriktionen bleibt zu konstatieren, dass jene 36 von der DFL erfassten Vereine satte 3, 7 Milliarden ( 3.700.000.000 ) Euro an Erlösen ( Umsätzen ) deklarieren durften.

https://www.zeit.de/sport/2020-06/finanzkennzahlen-bundesliga-dfl-fussball 

https://media.dfl.de/sites/2/2022/04/DE_DFL_Wirtschaftreport_2022_M.pdf

Wenn hiervon die Kosten, Steuern, sowie weitere Abgaben gegen gerechnet werden, verbleibt zumeist ein satter operativer Gewinn übrig, der zwar reinvestiert werden könnte ( Spielerverpflichtungen, strukturelle Maßnahmen etc. ), aber eben auch als Rücklage in die Bilanzen ausgewiesen werden darf. Hiervon müsste die DFL als Dachorganisation jährlich jeweils einen, der Beteiligung von 12,5 %  entsprechenden Betrag des Gewinns an den Investor abführen.

Würde im ersten Jahr nach dem Einstieg der Investorgruppe, die durch die DFL vertretenen Vereine einen Gesamtgewinn von beispielsweise 500 Millionen Euro ausweisen, so entfielen hiervon ein Betrag von 40 Millionen auf den Investor.  

Da einige Klubs in den letzten Geschäftsjahren - von den " Corona " bedingten Mindereinnahmen usw. mal abgesehen - durch falsches Wirtschaften erhebliche Verluste bilanzieren konnten, hätte die DFL dieses bei der Umrechnung jenes Gewinnanteils für den Investor berücksichtigen müssen.   

Damit könnte oder würde die bereits vorhandenen, enormen Unterschiede zwischen wirtschaftlich gut bis sehr gut dastehenden Klubs und denen, deren Haushalte eher auf Kante genäht sind, noch weiter zementiert werden. 

Genau dieses monierten nicht nur viele Fußballanhänger, sondern es dürfte auch ein Knackpunkt bei den Nein sagenden 11 Vereinsvertretern gewesen sein, die den eingebrachten Antrag zu dem Projekt zum Scheitern brachten.

Nun gibt es also kein " frisches " Geld von einer Finanzgruppe für die 36 Klubs von Kiel bis Augsburg und von Mönchengladbach bis Berlin. Sie werden es überleben!   


MASERATI  -  Inventions  -  Inventions For The New Season  -  2007:




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