Verklärte Erinnerungen?



Die Meinungsfreiheit ist in diesem, unserem, nicht immer gerechten Land, ein sehr hohes Gut. Und es ist gut, dass es sie als Rechtsgut gibt. In vielen anderen Ländern dieser, unserer Erde, ist es nämlich nicht selbstverständlich, dass die eigene Meinung frei geäußert werden darf. 

Allerdings gab es auch in Deutschland West, also der BRD nicht immer die uneingeschränkte Möglichkeit, seine Meinung sagen, geschweige denn diese zu veröffentlichen. Und diese Zeit der gewissen Einschränkungen ist noch nicht ganz so lange her.

Als ich irgendwann in den 1970er Jahren so langsam versuchte, mir meine eigene Meinung zu bilden ( ohne die Latrinenzeitung mit den vier Buchstaben dabei zu berücksichtigen ), durfte ich schnell erkennen, dass seine eigene Meinung nicht selten gar nicht gefragt ist. Insbesondere dort nicht, wo es um hierarchische Strukturen und eine Unterordnung ging.

Über jene Zeit, die wahrlich nicht meine besten Jahre beinhaltet, habe ich hier in meinem Blog einige Beiträge veröffentlicht. Darunter auch diesen:


https://lobster53.blogspot.com/2010/09/sommer-1972-oder-wie-alles-mit-kanbach.html


Seit dem ist viel Wasser die Elbe, Weser und die Isar herunter geflossen. Wenn ich demnächst wieder eine Null hinter mein Lebensalter fügen darf, ist dieses nicht unbedingt selbstverständlich. Deshalb nicht, weil unter anderen ein lateinischer Spruch uns sagt:

 Mors certa, hora incerta.

Und so kann es durchaus möglich sein, dass in einem gesetzteren Alter vieles im noch verbleibenden, aber noch mehr aus dem gewesenen Leben, mit zunehmenden Alter auch anderes eingeordnet wird.

Da erhielt ich kürzlich zu meinem oben angeführten Posting einen Kommentar. Dieser hat folgenden Wortlaut:

" Abgehoben .........


Seitdem die gute Tante Google, bei der ich nunmehr über 1 1/2 Jahrzehnte meinen Senf veröffentlichen darf, die Funktionen zu der Blog - Plattform verändert und damit ein wenig gegen Spam und all den anderen Müll, der einem Internetnutzer tagtäglich um die Augen fliegen kann, abschirmen konnte, lese ich hier die Blog - Kommentare eigentlich nicht mehr. Es gibt zu wenige davon. 

Umso mehr überraschte es mich, dass ein Kommentar zu einem bereits mehr als ein Dutzend Jahre zu lesenden Beitrag erst jetzt abgegeben worden ist. 

Beim Lesen der hierzu abgegeben Meinung, denn ein Kommentar ist eine Meinungsäußerung, musst ich zunächst die hierin abgegeben Wort sortieren. Irgendwann - das kann schon mal im Eifer des Gefechts passieren - muss dem Herrn mit dem Pseudonym " Swerd News " im Satzaufbau der Faden verloren gegangen sein. 



Davor ist auch ein Blogger nicht gefeit. In den vielen Jahren sind auch mir häufiger solche Unfälle unterlaufen. Die Sprache zu beherrschen ist oft nicht leicht. Und die deutsche Sprache zählt nun einmal zu denen, die kompliziert aufgebaut wurde. Damit dürften Fehler quasi vorprogrammiert sein.
Aber nun weiter mit dem Herrn, der sich unter dem Pseudonym " Swerd - News " verbergen könnte. Aus seiner hier abgegebenen Meinung könnte sich ergeben, dass er in Wilhelmshaven ( WHV ) oder dem näheren Umfeld lebt ( gelebt hat ). Das " Quodlibet ", dass er in seinem Kommentar explizit erwähnt, existierte einst in der Stadt am Jadebusen. Es wurde einst in einem älteren, für die Region typischen Backsteinhaus als Lokal geführt. " Quodlibet " ist ja ein lateinischer Begriff und bedeutet so viel wie " wie es beliebt ".

In meinem einstigen Post zu und über Sequenzen aus meinem Leben in der 1970er Jahren habe ich dieses - längst wieder aufgegebene - Lokal nur am Rande erwähnt. Es war für mich zu Beginn meiner Studienzeit in WHV eh nur eines jener Lokale oder Freizeiteinrichtungen, die ich unregelmäßig in den Abendstunden besuchte. Großartige Bekanntschaften hatte ich in und mit dem Lokal nie verknüpft. So, wie WHV auch nur eine kleine Episode in meinem , zunächst von einer längeren Ausbildung und der sich später anschließenden Berufstätigkeit geprägten Leben, spielen durfte.

Dass der Herr Kommentator hier dann in jenen Jahren zu den " Szenelokalen " gehörende Kneipe mit angeblich verstorbenen, wohl auch damaligen Gästen, in Verbindung bringt, ergibt somit für mich keinen Sinn. Es mag dahin gestellt, ob er damit jene damals jungen Menschen erfassen möchte, die irgendwann danach aufgrund des exzessiven Drogenkonsums verstorben sind. 

Fakt ist auf jeden Fall: Die Drogenszene in WHV ging mir - gelinde gesagt - am Allerwertesten vorbei. So, wie diese Stadt insgesamt auch, denn ab 1978 habe ich das Studium in Bremen fort gesetzt.  

Und so frage ich mich denn - trotz mehrfachen Lesens jenes obigen Kommentars - immer noch:
" Was will der Künstler uns damit sagen? "

Oder ist es gar keine Kunst, wenn der Sinn und der Inhalt meines eingestellten Artikels zu dem Erlebten und bestimmten Ereignissen während meiner Ausbildungs - und Studienzeit ab dem Ende der 1960er Jahre, so interpretieren zu wollen, dass dieser schlussendlich entstellt wird? Der Herr Kommentator scheint vielleicht jene Jahre vollkommen anders in Erinnerung zu haben?

Also: Bitte schön, nur heraus mit dem aufgestauten Lebensfrust!   

Nur: Dumme Sprüche, wie " Jeder bekommt das, was er verdient. " werden hier und bei mir gelöscht, Herr " Swerd - News "!

Und: Was an meinen eingestellten Erinnerungen verklärend dargestellt sein soll, bleibt für mich nebulös.  


GÜNTER SCHICKERT  -  Untitled A  -  Toncollage zu dem Film von Sabine Franek  -  Koch " In den Zeichen  "  -  1981:






  

 



   





        




HOLY SCIENCE  -  Jaula de Oro  -  ARL02  Spanish No -  Psych Collection  -  2015:




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