Nie wieder eine Fahrt mit der RB 30 von Dresden nach Chemnitz und zurück!


 

Der Mai schreitet voran. Die Tage vergehen wie im Flug. Sie werden immer länger. Einzig das ständige Regenwette geht vielen auf den Zwirn. Es gießt hier oft Stunden lang. An Laufen ist dadurch nicht zu denken. Noch bevor ich einige Schritte aus dem Haus gemacht hätte, wären meine Füße pitschnass geworden.

So sitze ich jetzt in der Küche, schaue aus dem Fenster und sehe seit Tagen das immer gleiche Bild: Einen mausgrauen Himmel. Immerhin konnten wir am Montagmorgen die Strecke entlang des Mallertshofer Holzes und des Echinger Sees. absolvieren. Dann kam der große Regen zurück.

Wie heißt es in einer alten Bauernregel? " Mai kühl und nass, füllt dem Bauern Scheu´n und Fass! "

Bei diesem Mistwetter traut sich aber selbst der Bauer nicht heraus, um auf den Feldern den Mist abzuladen. Zu all dem Trübsal rund um den nassen Mai kommt jetzt noch ein neuerlicher Streik der Bahn hinzu.

Ab Sonntag 22.00 Uhr bis Dienstag 24.00 Uhr werden voraussichtlich alle Räder still stehen. Nicht deshalb, weil es der starke Arm der Bahnarbeiter das so will, sondern weil die Gewerkschaft mit dem Tarifangebot der Eisenbahnbosse nicht einverstanden ist. Sie verlangen und erwarten mehr Geld für ihre Mitglieder. Und zwar 12 % bei den oberen Entgeltgruppen, mindestens jedoch 650 Euro je Monat sowie die Angleichung des Mindestlohns statt der gewährten 12 auf 13 Euro je Stunde.

https://www.tagesschau.de/inland/bahn-tarifstreit-streik-100.html

Nun stehen die Züge ab Sonntagabend 22.00 Uhr still, sollte nicht doch noch eine Einigung erzielt werden können. Dieses erschein allerdings eher unwahrscheinlich. 

Nachdem wir die aktuellen Nachrichten hierzu gehört hatten, erinnerten wir uns an jene Jahre, in denen meine bessere Hälfte von Dresden nach Chemnitz pendelte und so manches Mal irgendwo in der Pampa zwischen Freital - Potschapel, Tharandt oder Freiberg strandete, weil die Verbindung unterbrochen war. Mal lagen Bäume im Gleiskörper, mal hatte es Schneeverwehungen gegeben, mal lagen sowohl von der Schneelast abgeknickte Bäume als auch hohe Schneewehen auf und an den Gleisen. Besonders interessant war die Durchsage einer Betriebsstörung. Dabei handelte es sich schlicht und ergreifend um einen Suizid.

Die Bahn kommt - laut Eigenwerbung - immer an ( fragt sich nur wann? ). Und auf das Wann kommt es eben immer an. Das das größte Problem der Deutsche Bahn AG die Vier Jahreszeiten sind, dürfte genauso zu einem geflügelten Wort geworden sein, wie die Farce des eingerichteten Schienenersatzverkehr. Den hat es in alle den Jahren, in denen ich meine bessere Hälfte dann mit dem PKW irgendwo auf der knapp 85 Kilometer langen Bahnstrecke zwischen der sächsischen Landeshauptstadt und der selbst ernannten Stadt der Moderne nie gegeben.

Eher begegnete mir irgendwo in den Höhen des Tharandter Waldes, so einige Wochen vor dem heiligen Geschenkfest, allen Ernstes der Weihnachtsmann. Den erkannte ich nämlich trotz des winterlichen, heftigen Schneetreibens an seinem roten Mantel, den er ständig trägt, damit er nicht friert. Gefroren haben allerdings jene mehr als Hundert Bahnfahrer in den späten Nachmittagsstunden an der Haltestelle Klingenberg - Colmnitz. Der RB 30 fuhr nicht bis Dresden weiter. Das Winterwetter hatte zu Schneebruch geführt. Ganze Bäume lagen auf den Gleisen zwischen der Haltestelle und Niederbobritzsch. Nichts ging mehr!

Und, weil Walachei nun einmal Walachei ist, auch wenn diese von der Deutsche Bahn mit Zügen bedient wird, war an jenem Abend in Klingenberg - Colmnitz Endstation Sehnsucht. Sehnsucht nach einem warmen Zimmer, einem gemütlichen Abend in der Wohnung oder dem Haus. Das durfte denn meine bessere Hälfte auch genießen - wenn auch mit erheblicher Verspätung:

    



https://lobster53.blogspot.com/2018/08/kein-schienenersatzverkehr.html

https://lobster53.blogspot.com/2019/01/fahr-mit-mir-durch-ein-winterwunderland.html

https://lobster53.blogspot.com/2018/01/eine-zugfahrt-ist-nicht-lustig.html


Eine Bahnfahrt ist immer lustig. Nur der Zug muss eben auch fahren. Ab Sonntagabend fährt er nicht. " Fällt aus " ! Streik! 


CRYING WOOD  -  The Trip  -  1969:




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