Nicht ausverkauft


 

Heute Morgen hörte ich in dem Nachrichtensender " MDR aktuell " einen Beitrag über eine zunehmende Entwicklung aus dem sehr weiten Feld der Unterhaltungsbranche, der durchaus nachdenklich stimmen könnte. Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine sind nicht nur die Energiekosten explodiert, sondern bekanntlich auch jene für Lebensmittel. Und dieses in bislang nicht gekannter Weise. Nahezu monatlich waren Steigerungsraten auf dem Sektor der Verbraucherkosten festzustellen, die nicht wenige Menschen in arge Schwierigkeiten bringen, weil sie den Kostenanstieg nicht mehr wuppen können.

Was für die Mehrzahl der privaten Haushalte gilt, trifft sodann auch auf den öffentlichen Bereich und alle Male auf die gewerblichen Sektoren zu. 

So verwundert es denn auch nicht, dass in jenem Radiobeitrag von einem massiven Rückgang der Veranstaltungen die Rede ist. Hierbei wird von zirka 1/3 aller noch in den " Vor - Corona - Zeiten " beworbenen und durchgeführten Veranstaltungen ausgegangen. Das ist eine Menge. Wenn zuvor die rein statistische Zahl im Jahr 2020 bei 2,3 Millionen und im " Corona " - Jahr 2021 noch bei 1,2 Millionen Events gelegen haben soll. Was bedeutet würde, dass zirka eine 3/4 Millionen Veranstaltungen - zumindest in diesem Jahr - nicht stattfinden werden und - möglicherweise - nicht mehr aufgelegt werden.

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/festivals-absage-kultur-veranstaltungen-100.html

Das könnte nicht nur für die Künstler und Veranstalter, sondern auch für das Gene insgesamt zu einer fatalen Entwicklung führen. Es steht nämlich zu befürchten, dass demnächst nur noch die Großveranstaltungen mit den so genannten Stars weiter existieren. Das wäre dann ein weiterer Schritt in Richtung Niedergang der Kultur, denn die Kleinkunst mit ihrem breiten, zumeist nicht kommerziellen Spektrum, bildet hier die Basis des kulturellen Lebens. Der Kommerz mitsamt seinen Auswüchsen ist nur ein Nebenprodukt des kulturellen Schaffens.

Seit den " Corona " - Jahren wissen allerdings nicht nur Kunst - und Kulturschaffenden, was es bedeutet, wenn ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen wird. So sollte überlegt werden, wie der aktuelle Trend, wonach eine Vielzahl von Veranstaltungen nicht mehr stattfinden, weil das Risiko, dass die dabei entstehenden Kosten durch die Eintrittspreise nicht gedeckt werden könnten, letztendlich zu hoch ist, durch unterstützende Maßnahmen des Staates gestoppt werden kann.

Wobei dieses nicht für die Großverdiener, wie " Eventim " oder Künstler wie Fischer, Kaiser und Co. gelten darf. Multimillionäre benötigen keine finanzielle Unterstützung. Für solche schon allein ihres Namens wegen beinahe Selbstläufer muss niemand sammeln, weil sie den Begriff " Nicht ausverkauft " nie gehört haben.


SIDDHARTA  -  Nord   -   2001:
 



 

  

 


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