Ausgepopt
Es war einmal......
So beginnen Märchen der Gebrüder Grimm. Was danach folgt und von unzähligen Menschen gelesen wurde, sind im Grunde genommen verkappte Erzählungen zu und über menschliche Schwächen in vielen erdenklichen Variationen.
Eine dieser dürfte der Urtrieb sein, alles zu sammeln, was einem Menschen zur eigenen Existenzerhaltung erforderlich erscheint. Hierzu hortete der Urmensch einst auch Fleisch, essbares Obst und später auch Feuerholz. Viele Jahrtausende später legt er sich andere Vorräte zu. Darunter auch Geld, dass als Zahlungsmittel in den meisten Staaten erforderlich ist.
Wer hiervon viel angesammelt hat, muss dann einen Teil davon abgeben, wenn er die von der Gesellschaft erschaffenen Annehmlichkeiten nutzt. Dieser Zwang nennt sich Abgaben. Hierunter fallen auch Steuern.
Es gehört aber auch zu den menschlichen Unzulänglichkeiten, den Zwang, Steuern zu entrichten zu müssen, möglichst zu vermeiden oder abzumildern. Dabei sind die Möglichkeiten durchaus vielfältig.
Allerdings gibt es hier sehr viele Fallstricke, über die ein Steuerpflichtige stolpern und fallen kann.
Wenn so genannte Prominente ins Straucheln geraten, ist das mediale Interesse zumeist erheblich größer als bei den " Normalos ". Dann bebt der Boulevard überall. Das mediale Interesse wird zudem durch das übliche Verfahren gesteigert, dazu eine Vor - und Nachberichterstattung anzufertigen sowie voneinander abzukupfern.
Aus dem medialen Wust der generierten und veröffentlichten Meldungen die Fakten herauszufiltern, dürfte nicht selten eine Herkulesaufgabe sein.
Als erste Meldungen über ein mutmaßliches Steuervergehen der Sängerin " Shakira " durch die Medienwelt waberten, konnte ein Außenstehender durchaus die Meinung vertreten: Schon wieder eine/r?
Doch sofort sollte dann die Frage gestellt werden: " Was ist da dran? "
Während der Berichterstattungsrummel anläuft, sollte die auch in einem von der spanischen Justiz betriebenen Steuerstrafverfahren die Unschuldsvermutung nicht aus dem Blickfeld enteilen. Schnell, ja, zu schnell, wird bei solchen Prominenten die Sensationsgier in den Vordergrund gestellt und das rein Sachbezogene vernachlässigt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Shakira
https://www.brisant.de/stars/crime/shakira-steuerhinterziehung-108.html
Weil zwischen einem rechtstaatlichen Urteil und einer von den Medien nicht selten vorgenommen Vorverurteilung zumeist Welten liegen, dürfte das angefachte Feuer rund um das " Shakira " - Verfahren eine Vielzahl von weiteren, verfahrensunabhängigen Nebenbränden auslösen.
Wehe dem, der sich dabei selbst verbrennt, weil er ( sie selbstverständlich auch ) zu unprofessionell berichtet.
Dieses und vor allem wohl der von der Justiz ausgeübte Druck, hat die Multimillionärin nun einknicken lassen. Sie bekannte sich in jenem Strafverfahren als schuldig und darf nunmehr den Sitzungssaal des Gerichts in Barcelona als freie Frau, aber zu einer ausgeurteilten Haftstrafe von 3 Jahren auf Bewährung sowie der Zahlung von 7,3 Millionen Euro Geldstrafe, wieder verlassen.
Hinzu dürften die durch die gegenüber dem spanischen Fiskus bewusst falsche Angabe des Wohnsitzes ( sie wohnte von 2012 bis 2014 nicht auf den Bahamas, sondern in Spanien ) hinterzogenen Steuern nebst Zinsen für jenen Zeitraum kommen.
Eine teure Suppe, die sie sich da eingebrockt hatte.
Ihrem Renommee als Latino - Pop - Interpretin dürfte jener Makel kaum schaden. Ausgepopt hat sie dadurch wohl nicht.
STROBE - The Circle Never Ends - 1994:
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