Streetmark im Pumpwerk zu Wilhelmshaven: Sphärische Klänge im metallischen Umfeld
Was haben " Heavy Metal ", " Speed Metal ", " Black Metal " oder gar " Death Metal " mit elektronischer Rock - oder auch Popmusik zu tun?
Nüscht?
Doch: Sie gehören zur Musik.
Inzwischen, so meine langjährigen Erfahrungen, lassen sich dank der Vielzahl von technischen Möglichkeiten keine klare Trennungslinien zu den diversen Genres ziehen. Viele Musikrichtungen verschwimmen, sie verpaaren sich und gehen nahezu nahtlos ineinander über.
Derartige, ausschließlich auf den Einsatz elektronisch - oder computerisierter Hilfsmittel erzeugter Klänge basierende Musik gab es vor mehr als 4 1/2 Dekaden noch nicht. Oder zumindest nicht in der heutigen Form. Was allerdings regelmäßig in vielen Bereichen der populären Musik zum Einsatz kam, waren Geräte, wie der Synthesizer, das Mellotron oder elektrische Orgel, die dann - verbunden mit allerlei Zusatzapparaten, für die Mehrzahl der Ohren eher befremdliche Klänge erzeugen.
Zu den Vertretern des Elektro - Rock bis Synthi - Pop zählte vormals die Band " Streetmark ", über die mein Freund und Helfer " Chat GTP " über " Bing " jenen Artikel zusammengestellt hat:
Streetmark: Die vergessenen Helden des Krautrock
Streetmark war eine deutsche Rock-Band, die 1968 in Düsseldorf gegründet wurde und am bekanntesten durch ihr Lied Lovers aus dem Jahr 1979 ist, das es bis in die Charts schaffte1 Die Band spielte einen progressiven und elektronischen Krautrock, der von Gruppen wie Procol Harum, Focus und Emerson, Lake and Palmer beeinflusst war2
Die treibende Kraft hinter Streetmark waren die Keyboarderin und Sängerin Dorothea Raukes und der Gitarrist Thomas Schreiber, die beide von Anfang an dabei waren. Die anderen Bandmitglieder wechselten häufig, darunter auch der Sänger und Synthesizer-Spieler Wolfgang Riechmann, der nur kurz bei Streetmark war, aber einen großen Einfluss auf das Album Eileen hatte, das 1977 erschien3
Eileen gilt als das beste Album von Streetmark und als eine perfekte Symbiose von geradlinigem Rock und sphärischer Elektronik4 Das Album enthält den gleichnamigen Song, der ein kleiner Hit wurde, sowie den instrumentalen Track Choral, der eine Bach-Bearbeitung ist. Das Album wurde zwei Jahre später unter dem Titel Wolfgang Riechmann & Streetmark wiederveröffentlicht, ohne den Choral und mit veränderter Songreihenfolge4
Der Grund für diese Neukreation war der tragische und sinnlose Tod von Wolfgang Riechmann, der 1978 in der Düsseldorfer Altstadt von Schlägern angegriffen und mit einem Messer niedergestochen wurde4 Riechmann hatte kurz zuvor die Band verlassen und sein Solo-Debüt Wunderbar veröffentlicht, das als ein Meisterwerk des elektronischen Krautrock gilt. Sein Tod schockierte die Musikszene und sorgte für einen traurigen Popularitätsschub4
Streetmark machte noch ein weiteres Album, Sky Racer, das 1980 erschien und einen höheren Electronic-Anteil hatte, aber nicht an die Qualität von Eileen heranreichte2 Danach löste sich die Band auf und geriet schnell in Vergessenheit, obwohl sie in den 70ern sehr gut besuchte Tourneen spielte und vier Alben veröffentlichte.
Erst in den letzten Jahren wurde das Werk von Streetmark wiederentdeckt und gewürdigt, vor allem dank der Wiederveröffentlichung ihrer Alben durch das Label Sireena Records. Zum 40. Geburtstag von Eileen erschien 2017 eine Neuauflage des Albums in ausgezeichneter Klangqualität, die viele Freunde der Band glücklich machte4
Streetmark war eine Band, die ihrer Zeit voraus war und die eine spannende und innovative Musik schuf, die heute noch fasziniert. Sie verdienen es, als eine der wichtigsten Vertreter des Krautrock in Erinnerung zu bleiben.
Ja, auch ich gehörte in jenen Jahren zu den Anhängern der Formation um Dorothea Raukes, denn ich hatte mir das Konzept - Album " Nordland " sowie " Eileen " zugelegt. Als absoluter Fan der von Winfrid Trenkler moderierten Sendung " rock in " oder der " Radiothek am Donnerstag " hörte ich Mitte der 1970er Jahre von der Düsseldorfer Musikgruppe. Winfrid Trenkler hatte die Frontfrau und weitere Musiker der Band zu einem Gespräch in ein WDR - Studio eigeladen. Es war für sie eine große Chance sich auch außerhalb der Landeshauptstadt und der zahlreichen Auftritte bei eher kleineren Veranstaltungen bekannter zu machen. Die Sängerin - so meine Erinnerung an ihren Besuch bei dem Moderator - biederte sich dabei förmlich an. " Können wir wiederkommen? ", wollte sie zum wiederholten Male von dem WDR - Mann wissen. Der antwortete ganz kühl: " Ja, wenn ihr was Neues rausgebracht habt! ".
Umgedrehte Rollen also, in einem knallharten Business, dass von profitorientierten Plattenfirmen und dort agierenden Managern beherrscht war. Nicht der Moderator bat um ein Gespräch, sondern die eher unbekannten Musiker nahem eine Einladung dankend an.
Dabei mussten " Streetmark " ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen. Die bisher heraus gebrachten Alben " Nordland " und " Eileen " zeigten eindrucksvoll, dass die Band ihr Handwerk verstand. Solider, melodiöser Rock mit vielen elektronischen Sequenzen. Diese Mischung kam einst in der Hochzeit des Bombast - Rock durchaus an.
Und deshalb berappte ich wohl um 10 Mark, um die Formation irgendwann im Spätsommer 1977 im Wilhelmshavener " Pumpwerk ", das zu einem Veranstaltungs - und Kommunikationsgebäude umgebaut worden war, zu sehen und vor allem zu hören.
Ja, nicht nur die blinkenden und farbig schimmernden Aufbauten zu des Rauke´schen Equipments zu Beginn des Auftritts waren durchaus beeindruckend. " Streetmark " ließ nichts anbrennen und spulte ihr Repertoire professionell ab. Musik, die alle Male immer noch hörbar ist:
" Waves & Visions " - Nordland - 1976
Irgendwann erwarb ich danach die dritte LP der Band. Sie heißt " Dry " und kam von den eingespielten Stücken nicht an die beiden vorgängigen Alben heran. Kommerziell indes konnte dieses Album allein durch das Lied " Lovers " auf dem Markt punkten. Aber Titel, wie " Disco Dry " waren nicht mein Geschmack. Schade.
Das vierte Album mit dem Namen " Sky Racer " habe ich mir dann geschenkt.
Das sieht wohl auch ein Musikkritiker so:
http://www.musikreviews.de/reviews/2015/Streetmark/Sky-Racer/
Dem dürfte nichts hinzuzufügen sein!
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