Gesichert rechtsextrem
Dass es in diesem, unserem, so gespaltenen Lande, manchmal auch so etwas wie Einigkeit gibt, dürfte eher als ein kleines Wunder einzunorden sein. Dieses könnte für die rechtliche Einordnung der, von dem üblichen medialen Tamtam begleiteten Proteste der Landwirte durchaus zutreffen, denn die werden von Fachkundigen mehrheitlich als Nötigung im Sinne des § 240 Strafgesetzbuch bewertet.
Und nicht nur dieses. Weitere Strafverfahren sind und werden noch wegen anderer möglicher Verstöße gegen Rechtsnormen eingeleitet. So unter anderen gegen jene " Protestler ", die mit ihren Fahrzeugen / Traktoren auf den Autobahnen herum schlichen, obwohl diese hierfür gar nicht zu gelassen sind ( grünes Nummernschild ). Wenn dann jene teuren High - Tech - Klötze unter Polizeieskorte auch noch Autobahnen befahren und blockieren dürfen, stellt sich einem Außenstehenden die Frage, ob darin nicht gar ein wusstes Zusammenwirken zwischen den Brüdern des Geistes
Auch das sind nur einige Auswirkungen des angeblich wegen des Wegfalls von Subventionen, die eh keinen Ewigkeitscharakter haben, von den Landwirten und ihrer Interessenvertretung vom Zaum gebrochenen Zwergenaufstands. Es geht jenen Bauern indes um mehr. Sie fühlen sich seit Jahrzehnten ungerecht behandelt. Dieses nicht nur von der Politik. Auch das gesamte, auf Wegwerf - und Massenproduktion aufgebaute Wirtschaftssystem hat ihnen übel mitgespielt. Trotz 9 Milliarden Euro an jährlichen finanziellen Zuwendung durch die EU und aus dem deutschen Wohlfahrtstöpfen, kommt so mancher Landwirt nicht mehr um die Runden.
Er wird sein kleines Unternehmen irgendwann aufgeben müssen. Das zählt jedoch zum eigens ausgewählten Risikobereich. Wenn ein Produzent und Vertreiber von Dienstleistungen und Waren - aus welchen Gründen auch immer - nicht rentabel arbeiten kann, wird er eben vom Markt verschwinden müssen. Das ist in anderen Branchen als der der Agrarökonomie auch der Fall.
So wird sich alsdann die heilige Kuh der Marktwirtschaft von jenen Anbieter auf dem riesigen Sektor der Landwirtschaft trennen werden, die nicht mehr mithalten können. Da helfen jene eher mickrigen Beträge in Gestalt der so genannten Dieselsubventionen und der Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge auch nichts mehr.
Auch wenn er nicht der " Sunnyboy " aller Deutschen sein dürfte, so brachte es Finanzminister Lindner bei seinem Auftritt in Berlin auf den Punkt: " Sie können mir hier nicht erzählen, dass Sie nur wegen der Agrardieselsubventionen gekommen sind. " Der Mob tobte. Doch das Brüllen des waidwunden Stieres wird bald nicht mehr gehört werden. Die Medienmeute wird sich flugs anderen Themen zuwenden. So wie jenem, wonach am Wochenende im nahen Potsdam ein geheimes Treffen der Neo - Faschisten stattgefunden hat, innerhalb dessen über mögliche Pläne und konkrete Maßnahmen zur massenhaften Remigration ( das Unwort des Jahres 2023 ) fabuliert wurde.
Das gab es vor 92 Jahren schon einmal. Damals mordeten und brandschatzten Braune. Die Straße wurde zum Austragungsort der politischen Auseinandersetzung. Und der deutsche Bauer war eifrig dabei. Nun ist 1932 nicht mit den Zuständen in 2023 / 2024 vergleichbar. Doch braunes Gedankengut war dem freilebenden, jedoch verarmten Bauern nicht so ganz unbekannt. Auch nachdem das " tausendjährige Reich " implodierte und aus dem brauen Michel auf dem Lande und im Kuh - und Schweinestall ein schwarzer Stammwähler wurde, blieb der Bauer seiner stramm rechten Grundeinstellung weiterhin hold.
Das bekommen jetzt die Politiker der SPD / FDP / GRÜNE schmerzhaft zu spüren. Auch wenn ein - noch - unbewaffneter Haufen von Rechtsradikalen und AfD - Faschisten dem Wirtschaftsminister Habeck nicht an den Kragen gehen konnte, weil ein besonnen handelnder Kapitän der Fähre die Rückfahrt anordnete, so zeigt dieses mehr als deutlich, wessen Geistes Kind dahinter steckt und dieses Pack durchaus zu weiteren kriminellen Handlung bereit und in der Lage ist.
Faschisten hat es einst nicht nur bis 1945 gegeben. Weshalb dieses menschenverachtende Gedankengut längst wieder salonfähig geworden ist.
Einige AfD - Landesverbände gelten als " gesichert rechtsextrem "; eine Reihe aus dem Pulk der demonstrierenden Traktorfahrern sind es aber auch.
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