Räder rollen gegen die DB
Seit Mittwoch, den 24. Januar 2024, 18.00 Uhr, stehen bei der Tochtergesellschaft der Deutsche Bahn AG ( DB ), der DB CARGO beinahe sämtliche Züge still. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer ( GDL ) lässt erneut die Muskeln spielen und legt die Arbeit nieder. Gemeinhin nennt sich ein solches Verhalten dann " Streik ".
Acht Stunden später folgten die organisierten Kollegen Lokomotivführer des Personenverkehrs bei der DB. Dadurch blieben etwa 80 % aller Züge in den Bahnhöfen und auf den Gleisen stehen.
Auf der Internetseite der DB liest sich das so:
" Weiterer GDL-Streik wird Bahnverkehr vom 24. bis 29. Januar massiv beeinträchtigen ".
Aha!
Medial wurde der " GDL - Streik " ja bereits Tage zuvor von beinahe allen Seiten beleuchtet, belächelt und beschimpft. Je nach Ort und politischer Gesinnung kommentierten die Journalisten und ähnliche Berufsständige jene Aktion der Gewerkschaft in einer bewertenden Bandbreite von " maßlos " über " sinnlos " bis " verständnislos " oder von " nachvollziehbar " über " hinnehmbar " bis " überschaubar ".
Besonders einseitige, sich gegen die Gewerkschaft GDL und den weiteren Streik ausgearbeitete Artikel finden sich in der Tageszeitung " Die Glocke " aus der nordrheinwestfälischen Kleinstadt Oelde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Glocke_(Tageszeitung)
Das CDU nahe Blatt mit grundsätzlich konservativen Kommentaren zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen sowie politischen Ereignissen aus der schwarzen Region rund um das westfälische Münsterland lässt denn auch kein gutes Haar an den bisherigen und jetzigen Aktionen der GDL. Das kleine Blatt, dass seit mehr als 25 Jahren gegen einen massiven Auflagerückgang ( - 32 % bezogen auf das Jahr 1998 ) kämpfen muss, veröffentlicht denn in schöner Regelmäßigkeit solche, eher einseitig abgefasste Artikel:
Nun, ja, die CDU / CSU - Opposition verfügt nach wie vor - auch wenn sie gerade nicht regiert - über willfährige Politik - und Meinungsmacher innerhalb der Vierten Gewalt. Jenseits der billigen Polemik lässt sich indes feststellen, dass der erneute Streik der GDL - Mannen eigentlich so unnötig wie ein Kropf ist. Weselsky´s GDLer werden ihre Maximalforderungen auch damit nicht durchdrücken können, denn der Brötchengeber in Berlin hat nicht einmal ansatzweise die personellen Ressourcen, eine 35 Stundenwoche innerhalb des Konzerns kurzfristig umsetzen zu können. Ob nun mit oderohne oder mit teilweisen Lohnausgleich.
Es gibt die Lokomotivführer und auch anderes Personal ( fachpersonal ) nicht, weil der Markt mehr oder minder leer gefegt ist. Dieses ist aber erforderlich, um den - durchaus berechtigten - Wunsch nach kürzeren Arbeitszeiten, innerhalb des im Drei - Schicht - Ablauf fahrenden Konzerns umstellen zu können, womit die Jobs dort vielleicht etwas attraktiver werden. Zwar geht es der GDL auch um höhere Löhne, vornehmlich aber um einen Abbau der Belastungen durch die Schichtarbeit innerhalb des Konzerns.
So wird der Streik, der bis Montag, den 29. Januar 2024, 18.00 Uhr andauern könnte, nicht der einzige Arbeitskampf bei der Deutsche Bahn bleiben, womit die auch nicht zum letzten mal auf ihrer Internetseite mit dem unverfänglichen Titel " Newsroom " dieses dem Kunden mitteilen muss:
" Die GDL hat kurzfristig einen weiteren flächendeckenden Streik im Personenverkehr von Mittwoch, 24. Januar, 2 Uhr bis Montag, 29. Januar, 18 Uhr angekündigt. Die Arbeitsniederlegung bei DB Cargo beginnt bereits am 23. Januar, ab 18 Uhr. Der erneute Streik wird sich wieder massiv auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken.
Die Deutsche Bahn (DB) bedauert sehr, dass wiederholt die Reisepläne von Millionen Reisenden betroffen sind. Die DB hat während der letzten GDL-Streiks gezeigt, dass sie mit ihrem Notfahrplan ein stabiles und verlässliches Angebot für Fahrgäste bereitstellen konnte. Nur vereinzelt kam es im Notfahrplan zu Zugausfällen. Vor allem die schnelle Aktualisierung aller Fahrplandaten in den digitalen Auskunftsmedien ist hierbei wichtig.
Im Schienengüterverkehr wird es zu erheblichen Einschränkungen für Industrie und Wirtschaft kommen. DB Cargo wird in Abstimmung mit seinen Kunden alles dafür tun, um versorgungsrelevante Güterzüge ans Ziel zu bringen.
Die DB wird wie beim letzten Streik für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr der DB einen Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten anbieten. Für diese Fahrten setzt die DB im Fernverkehr längere Züge mit mehr Sitzplätzen ein, um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können. Aufgrund des eingeschränkten Angebots rät die DB, bei Reisen im Fernverkehr der DB in jedem Fall frühzeitig einen Sitzplatz zu reservieren. Im Regionalverkehr ist es das Ziel, ein stark reduziertes Angebot zu fahren. In welchem Umfang dies möglich ist, unterscheidet sich regional stark. In jedem Fall wird es auch im Regionalverkehr massive Einschränkungen geben. Generell bittet die DB die Reisenden, sich 24 Stunden vor Fahrtantritt erneut über ihre Verbindung zu informieren.
Alle Fahrgäste, die ihre für den 24. bis 29. Januar geplante Reise aufgrund des Streiks der GDL verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. Die Fahrkarte gilt für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort – auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Zudem haben Fahrgäste im Fern- und Regionalverkehr im Rahmen einer Sonderkulanz die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und bereits am 22. oder 23. Januar zu fahren.
Daneben gelten die weiteren tariflichen bzw. gesetzlichen Fahrgastrechte, sodass zum Beispiel auch eine Ticketerstattung unter den entsprechenden Voraussetzungen möglich ist.
Die DB wird so schnell wie möglich über die Auswirkungen des GDL-Streiks auf bahn.de und in der App DB Navigator informieren. Der Notfahrplan für den Fernverkehr wird im Laufe des 22. Januars in den digitalen Auskunftssystemen verfügbar sein. Dort sollten sich Reisende auch vor Fahrtantritt informieren. Darüber hinaus wird die DB ab 10 Uhr eine kostenlose Sonderhotline unter 08000 99 66 33 einrichten. "
- Zitatende - aus:
So gilt bei diesem Streik denn auch das alt bekannte Sprichwort: " Wo der eine Schiffbruch erleidet, sammelt der anderes Strandgut "; will heißen: Die Autovermietungsgesellschaften, die Busunternehmen und selbst die Flughansa können sich vor dem Kundenandrang kaum retten.
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