Der letzte Tango


Im Oktober dieses Jahres darf die ZDF - Krimiserie " Soko Wismar " ein erneutes Jubiläum feiern. Die Damen und Herren von der gemimten Polizei dort hoch im Nordosten gehen dann seit 20 Jahren auf Verbrecherjagd.  

https://de.wikipedia.org/wiki/SOKO_Wismar#:~:text=Während%20der%2012.%20Staffel%20verlassen,seiner%20Ausbildung%20bei%20Interpol%20zurück.

Die 21. Folge der 15. Staffel wurde " Letzter Tango " betitelt. Tatsächlich geht es dabei auch um diese Forme eines lateinamerikanischen Tanzes. Aber nicht nur.

Wie es im realen Leben durchaus sein kann, spielen menschliche Unzulänglichkeiten, verletzte Gefühle sowie der Drang nach Anerkennung eine große Rolle.

Was sich als anfänglich wie ein übliches Gewaltverbrechen, somit als Mord, darstellt, wird jedoch zu einem Unfall herunter gepegelt. Eine Tanzschülerin, die eine eher biedere Finanzbeamtin abgibt, lässt sich auf ein intimes Verhältnis mit dem attraktiven Tangolehrer ein. Der wiederum entpuppt als Hochstapler, denn Herr Fernandez ist in Wahrheit kein Argentinier, noch hat er einen anerkannten Abschluss als Tangolehrer.

Während die Ermittler rund um ihren Chef Jan - Hinrich Reuter dem Mann nach und nach auf die Schliche kommen, erinnerte ich mich an jene Zeit, in der ich auch eine Tanzschule besuchen durfte. 

     https://draft.blogger.com/blog/post/edit/8221564797470254880/1449133935918766403

Mit Tanzen hatte ich eben nichts viel am Hut. Und die Tangomusik war nicht mein Genre. Dabei kannte ich jene Musikrichtung und den zu den klassischen Tänzen gehörenden Tango aus der kleinen Schallplattensammlung meiner Eltern. In bleibender Erinnerung bleibt jener Schmachtfetzen, den einst ein Quartett, bestehend aus bekannten Musikern, wie Lonny Kellner auf Schellack pressen ließ:

https://www.lyrix.at/t/lonny-kellner-der-suedwind-der-weht-1ea

Ja, die mit einer Geschwindigkeit von 78 Umdrehungen pro Minute abgespielte Platte, hatte mich damals irgendwie schon ein wenig fasziniert. Dieses nicht nur, weil sie im Vergleich zu den wesentlich kleineren Vinyl - Scheiben, die mit einer Abspielgeschwindigkeit von 45 Umdrehungen auf dem klobigen Abspielgerät gelegt werden mussten, sondern auch, weil die Schellack - Variante äußerst fragil war. Wenn ein solcher Tonträger aus der Hand und dabei vielleicht auf einen harten Boden fiel, zerbrach sie in viele Stücke, was bei der Vinyl - Scheibe nicht sofort der Fall war.

Neben dem höheren Eigengewicht, der auffälligen Größe sowie der höheren Umlaufschwierigkeit beim Abspielen, bestand die Besonderheit dieses Tonträgers darin, dass dieser nur mit einer entsprechenden Abtastnadel abspielbar war. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Schellackplatte

Eine derartiges Austauschsystem existierte jedoch in vielen Musikmöbeln, so auch in der elterlichen Musiktruhe der Marke " KUBA Imperial " gar nicht (   https://lobster53.blogspot.com/2020/08/der-babysitter-boogie-aus-der-nordmende.html ), der dort eingebaute " ELAC " - Plattenspieler ließ nur das Abdudeln von Vinylplatten zu ( https://lobster53.blogspot.com/2015/12/die-schellackplatte-die-musiktruhe-und.html ).

Was ich einst, so ab Mitte der 1960er Jahre noch nicht wusste und deshalb beim Auflegen der drei - noch vorhandenen - Schellackplatten mich über die hundsmiserable Klangqualität der Aufnahmen ärgerte.

Die technischen Unterschiede jener Abspielgeräte waren mir damals und bis vor kurzem nicht bewusst. Logischerweise konnten die beiden Tonträgervarianten Vinyl und Schellack denn auch nicht gemeinsam auf dem expandierenden Märkten überleben. Die Schellackproduktion wurde deshalb ab 1958 in Westdeutschland endgültig eingestellt. 

So bleib der Tangotitel " Der Südwind weht " von Maria Mucke und Kollegen in der Schellack - Version eine Rarität und dieses nicht nur, weil es beim Abspielen der Platte immer so schön knistert, knackt und rauscht. Für geübte Hi-Fi - Ohren eine echte Zumutung.

Tanzen könnte unter einer derartigen Beschallung zu einer Tortur nun auch für die Ohren und nicht nur die Nase sowie die Füße werden. So wie einst, vor gut 57 Jahren als ich mich widerwillig zu einem Tanzkurs in Bückeburg von den Eltern sowie den aus der Nachbarschaft kutschieren ließ. Zum Thema Tanzen hatte ich eine ähnliche Abneigung, wie sie von dem leitenden Kommissar Reuter aus der oben benannten ZDF - Fernsehreihe in der Folge " Der letzte Tango " zur Schaugestellt wird.    


RARE BIRD  -  Last Tango In Beaulah  -  Born Again  -  1974:




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