Wo die Weser keinen Bogen mehr macht
Hochwasser ist für viele Bewohner in den Gebieten der norddeutschen Küstenländer, aber auch in diesem, unseren, so großen Freistaat Bayern nun wahrlich kein fremder Begriff. Und selbst im Binnenland hat dieses, nicht selten Angst eingeflossenes Wort, einen hohen Erinnerungswert. Noch vor einiger Zeit meldeten bestimmte Gebiete im Ahrtal einen Pegelstand von mehr als 7 Metern. Am 14. und 15 Juli 2021 rissen die durch lang andauernden Starkregen auflaufenden Wassermassen mindestens 135 Menschen in den Tod; es entstand ein Milliardenschaden:
https://reportage.wdr.de/chronik-ahrtal-hochwasser-katastrophe#hochwasser-karte-ahrtal
Fast 2 1/2 Jahre später entsteht ein ähnliches Szenario.
Das unter " Weihnachtshochwasser " eingefasste Extremwetterereignis begann am am 23. / 24. 12. 2023, indem in einigen Teilen Thüringens, Nordrhein - Westfalens, Sachsen - Anhalts, Niedersachsens sowie in Bremen hohe Regenmengen registriert wurden, die sowohl auf gesättigte Böden trafen als auch auf große Wassermengen führende Flüsse und mehr als ausreichend gefüllte Talsperren trafen.
Das Stau - und Abflusssystem kollabierte. Flüsse traten über die Ufer und überschwemmten riesige Landflächen. Ortschaften, Straßenzüge und versiegelte Fläche standen Knie hoch in einer braunen Brühe, die nur sehr behäbig wieder abfloss.
https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachtshochwasser_2023
Weil dabei auch die Freie und Hansestadt Bremen, nicht nur durch den sie querenden Fluss Weser, mit den Hochwasserfolgen zu kämpfen hat, sondern auch in dem so genannten Bremer Umland Flüsse, wie die Wümme, die Ochtum oder die Lesum enorme Wassermengen führen, sind angrenzende Stadteile hiervon mit betroffen.
Da wurden böse Erinnerungen an das Weser - Hochwasser von 1981 wach. Hierzu ist nachlesbar:
https://wkgeschichte.weser-kurier.de/der-weserdurchbruch-von-1981/
Das Hochwasser mitsamt seinen fatalen Auswirkungen durfte ich damals selbst miterleben. Am 16. März 1981 überfluteten die Hochwassermassen der Weser den " Sommerdeich ". Durch dessen Bruch die Kleingartenanlage überspült und in Folge dessen 50 Parzellenhäuser mitgerissen wurde. Teile der Uferböschung nebst Baumbestand riss der Fluss mit. Eine Überschwemmung weiterer Stadteile Habenhausens konnten Helfer gerade noch so verhindern.
Nicht nur das Ereignis an sich führte zu einem radikalen Umdenken bei den politisch Verantwortlichen, sondern eine Zahl betroffener Bremer echauffierte sich öffentlich darüber, dass seit Jahren keine entsprechenden Maßnahmen zur Deich - und Flutsicherung getroffen wurden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Weserdurchbruch_1981
Damals wohnte ich im Mensa - Wohnheim an der Universität. Die liegt in der Nähe des Stadteils Horn - Lehe, verfügt über einen eigenen Autobahnanschluss, womit ich mit dem Hochwasser eher weniger zu tun hatte. Wohl aber mit der Sorge, ob das Pflichtspiel meines SV Werder Bremen gegen den OSC Hannover am 17. März 1981 im Weserstadion, dass bekanntlich am Weserborgen liegt, statt finden kann.
Werder kämpfte zusammen mit der Hertha aus Berlin und der Braunschweiger Eintracht um den sofortigen Wiederaufstieg in die erste Bundesliga, nach der Klub 1979 / 1980 abgestiegen war. Der verantwortliche Trainer hieß zu jener Zeit Kuno Klötzer und wurde wenig später aufgrund gesundheitlicher Problem von einem gewissen Otto Rehhagel abgelöst.
Werder gewann gegen den damals noch zweitklassigen Klub aus Hannover mit 4:0 und stieg im Mai 1981 wieder in die Erste auf.
https://www.kicker.de/2-bundesliga/spieltag/1980-81/30
https://www.kicker.de/bremen-gegen-osv-hannover-1981-bundesliga-840933/schema
https://www.kicker.de/2-bundesliga/spieltag/1980-81
Das Weserhochwasser geriet in Vergessenheit. Auch deshalb, weil in die vielen Jahren danach über den Bund, das Land und die EU reichlich Geld in Schutzmaßnahmen hinein gepumpt wurde. Aus gutem Grund, wie die Bilder mehr als 42 Jahre später deutlich zeigen.
WISHBONE ASH - Ballad Of The Beacon - Wishbone Four - 1973:
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