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Dave Dee´s musikalische Weltreise, Spencer Davis´Pop - Wettlauf und Manfred Mann´s Müllmann - Erster Abschnitt -
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Als die Beatmusik vor mehr als einem halben Jahrhundert langsam, aber dafür sicher ihre letzten Züge vollzog, weil der Pop, Rock und auch der Prog - Rock ihm den Rang abliefen, blieben viele interessante Erinnerungen an Bands und Titel zurück, die davor die Hitparaden beherrschten.
Zu den Vertretern der tanzbaren Klänge zählte eins die Gruppe um den Sänger Dave Dee ( https://de.wikipedia.org/wiki/Dave_Dee ), die sich 1964 gründete und alsdann nahezu im Vierteljahres - Rhythmus einen Charttitel nach dem nächsten auf den Markt werfen ließ.
Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich prangten nicht nur regelmäßig auf den Seiten diverser Musik - und Jugendzeitschriften ( das Organ der Präpubertierenden, die " BRAVO " leget sogar einen so genannten " Starschnitt " auf ), sondern wurden zu regelmäßigen Gästen im " Beat Club " bei Uschi Nerke. Und nicht nur dort durften die Engländer ihre gängigen Lieder spielen.
Die Erfolgsreise startete 1966 mit dem Stück " Hold Tight ". Davor brachte die Truppe diese Singles heraus: Allerdings konnte sie sich nur in den britischen Charts platzieren.
No Time / Is It Love, 29. Januar 1965
All I Want / It Seems a Pity, 2. Juli 1965
You Make It Move / I Can’t Stop, 5. November 1965
Der einprägende, beinahe stampfende Rhythmus, des 3 Minuten - Stücks wurde später von Fans des Handballs und Fußballs zur Klatsch - und Trommelorgie und als lautstarke Unterstützung der eigenen Mannschaft umfunktioniert.
,Im Mai desselben Jahres erschien dann " Hideaway ". Ein ebenso simpler Song mit einfachen Grund - Rhythmen. Gerade deshalb war er eben auch erfolgreich:
Das 2 - Minutenstück plärrte einst aus jeder " Wurlitzer " - Musikbox. Die Beatband sah mit ihren hoch toupierten Haaren schon echt ulkig aus. Aber jenes Outfit war einst en vogue und führte bei den Altfaschisten in Westdeutschland zu wahren Hassorgien gegenüber der Jugend.
Waren die ersten zwei bzw. drei Charttitel noch als einordbarer Beat - Sound zu erkennen, so kam mit " Bend It " 1967 ein Lied der Gruppe auf den Markt, das eindeutig slawische / russische Rhythmen aufweist. " Bend It " dürfte als eine Abart von Kasatschok anzusehen sein.
Der englische Pop - Kasatschok kam nicht nur dort sehr gut an. " Bend It " belegte Platz Eins der westdeutschen Hitparaden.
Mit " Hard To Love " drifteten die Mannen um Dave Dee indes wieder in das seichte Beat - Brackwasser zurück:
Dieser Schnellschuss erbrachte jedoch nicht den großen kommerziellen Erfolg. In Deutschland / West dümpelte das Lied im Nirgendwo herum; die höchste Chartplatzierung wurde mit Nummer 20 notiert, Auf der Insel ignorierten die Beatanhänger Dave Dee´s Song gänzlich.
Das änderte sich etwas mehr als 2 Wochen danach. Am 14. 12. 1966 warfen die Bosse der niederländischen Plattenfabrik " Save Me " auf den Markt. Der mit karibischen Stahltrommel - Klängen untermalt Titel schoss sogleich auf Rang 3 der britischen Charts; drei Wochen danach erschien er in Westdeutschland und belegte dort ab dem 01.02.1967 sofort den zweiten Platz ( https://chart-history.net/wp-content/uploads/Charts_komplett_1967.pdf ).
Der Text ist simpel und konnte auch von nicht in der englischen Sprache bewandernden Bewunderern der Truppe nachgeplärrt werden:
Save me, save me from myself now Save me, save me from myself now Save me, save me from myself
Save me, oh yeah Save me, woah yeah Save me, woah yeah Save me, wow yeah Save me, wow yeah Save me, oh yeah Save me, oh yeah Save me, save me!
Was die erfolgreichen Engländer nicht davon abhielt, drei Monate später einen weiteren Titel in ähnlicher Machart aufzulegen. Mit " Touch Me, Touch Me " erreichten sie immerhin Platz 13 in den Charts auf der Insel; Rang 8 in Westdeutschland.
Wie nicht so selten in jenen Beat - oder Poptiteln geht es um die Liebe zwischen Frau und Mann ( Touch Me, Oh, Yeah! .... Touch Me, Oh Yeah ... oder so ähnlich ).
Nichtsdestotrotz arbeitete die Moneymaker - Kommerz - Musikgruppe aus England weiter auf Hochtouren.
Weitere, etwas mehr als 3 Monate, kredenzten Dave Dee´s Mannen mit " Okay " einen, dem Erfolgssong " Bend It " angelehnten Beat - Kasatschok - Verschnitt. Ja, solche Liedchen gingen in den vielen aufkeimenden Klubs und Diskotheken ab wie Hulle. Schön zum Mitgrölen, aber vor allem tanzbar:
Die nicht gerade wenigen, vornehmlich weiblichen Fans der englischen Pop - Maschine erfreuten sich besonders daran.
Weiter ging es dann mit einem - nach meinem Musikverständnis besseren, wenn nicht den bislang besten Titele von " Dave Dee, Dozy, Beaky, Mich & Tich " aus dem gleichen Jahr. Am 01. 12. 1967, erschien in Westdeutschland " Zabadak " auf dem größer werdenden Plattenmarkt.
Auf der Insel drehte sich die 45er - Scheibe bereits ab Mitte Oktober und - kaum zu glauben - selbst in den USA verzeichneten die Engländer damit eine Chartplatzierung.
Bei " Zabadak " ist ein musikalische Melange aus trommelnden Südsee - Klängen zu hören; umsäuselt von Dave Dee´s Mannen, die ein leichtes " Huuuuuuuuuuh " dazu geben. Dass eine Reihe nicht an guter Musik Interessierte das Stück mit " Schlabbersack " oder " schlaffer sack " verballhornten ärgerte mich einst schon ein wenig. Noch mehr aber trieb mir die verhunzende Wiederveröffentlichung durch die " Saragossa Band " die Zornesröte ins Gesicht. Das Original vom leider viel zu früh verstorbenen Dave Dee und seiner Truppe ist um Lichtjahre besser.
Ja, hört sich schon gut an. Oder?
Es dauerte indes mehr als ein Jahr, die Klänge und das dazu gehörige Urlaubsfeeling ( boah, ey, feinstes Denglisch? ) sollte erst in den USA verhallen, da warf die Plattenfirma " Fontana " endlich wieder einen Dave Dee - Titel heraus. Mit " The Legend Of Xanadu " erreichten die Popband in England einen Platz - Eins - Hit; in Westdeutschland rangierte dieses Stück immerhin auf Rang 5.
Die textlich kurz beschriebene Liebesgeschichte ist mit der sagenumwobenen Stadt Xanadu in China verknüpft; die Peitschenknallerei dürfte indes denn eher in Ländern mit entsprechender Folklore, wie Argentinien, den von der Prärie gezeichneten US - Staaten oder gar der Schweiz / den Alpenländern abgekupfert worden sein. Egal, für die Band aus England war es ein Charterfolg.
Knapp ein halbes Jahr danach veröffentlichte die Gruppe " Last Night In Soho ". Mitte 1968 war die Jugend in Westeuropa und in den USA in Aufruhr. Das galt auch für den Musikmarkt. Psychedelische Klänge, gespielt von Band wie " Pink Floyd ", " Grateful Dead " oder auch weniger bekannte Band, wie " The Electric Prunes " oder " Vanilla Fudge " schoben sich in den Vordergrund. Der gute Beat aus England war auf dem Rückmarsch. Dennoch blieben Dave Dee & Co bei ihrer Masche und servierten ein Lied, in dem er den äußersten Rand West - Londons besingt. Das hier unterschwellig psychedelische Klänge herumwandern, war für den dennoch nur mäßigen Erfolg nicht mehr ausschlaggebend.
Im Oktober 1968 bzw. in Westdeutschland zum Ende des Jahres, nämlich ab dem 1. Dezember 1968, ließ die Band eine Single mit dem Titel " The Wreck Of Antoinette " veröffentlichen. Thematisch ein Seefahrer - Abenteuer auf einem der Weltmeere, gepaart mit Liebesbekundungen zu einer Frau. Eines, wenn nicht das beste Lied der englischen Band. Doch die Zeit schien abgelaufen zu sein. Der Musikgeschmack hatte sich vollends gedreht und deshalb waren die Chartplatzierung mit Rang 14 in England / 22 in Westdeutschland denn eher enttäuschend:
Der endgültige Abgesang der Erfolgsgruppe um Dave Dee wurde dann mit " Don Juan " im März ( GB ) bzw. April 1969 / BRD ) sowie " Snake In The Grass " im Mai ( GB ) bzw, Juni ( BRD ) eingeläutet. Die beiden Stücke landeten eher unter ferner liefen in den dortigen Charts. Während " Don Juan " wohl eher als eine Hommage an das bei den Engländern immer beliebter werdende Ferien - Sehnsuchtsziel Spanien zu werten sein könnte, bleibt " Snake In The Grass " eher als nichtssagende Popsong in der Musikgeschichte der Truppe zurück:
Die beiden danach veröffentlichten Stücke " Tonight Today " sowie " Mr. President ", die Ende 1969 / Anfang 1970 veröffentlicht worden, spielte die Band dann schon ohne Dave Dee ein.
Das Ende der Gruppe zeichnete sich mit dem Beginn des neuen Jahrzehnts bereits ab. Die offiziell verkündete Auflösung der Band erfolgte zwei Jahre später. Da hörte sich ihre Musik so an:
" DOZY, BEAKY, MICK & TICH " - They Won´ t Sing My Song " - 1972.
Warum wohl nicht?
David John Harman verstarb am 9. Januar 2009 im Alter von 68 Jahren in London, ( https://de.wikipedia.org/wiki/Dave_Dee ), der Bassist Trevor Leonhard " Dozy " Ward - Davies am 13. Januar 2015 im Alter von 70 Jahren.
Die Band tritt wohl dann und wann noch mit " Beaky ", " Mick " & " Tich ", begleitet von weiteren Musikern bei Oldie - Veranstaltungen auf.
Auch wenn die Band einst in den 1960ern in den USA keinen kommerziellen Erfolg verbuchen konnte, war ihre Musik damals nicht die schlechteste.
Die Single " Hold Tight " bis " Don Juan " gehörten beinahe während jeder Fete / Geburtstagsfeier auf den Plattenteller,
Genauso gerne erinnere ich mich aber an die Sendungen, wie " Hit Line International ", die Samstagsmittags vor dem Bundesligafußball von dem unvergessenen Christian Günther moderiert wurde und in der er tatsächlich und wohl wissentlich, jene beiden Lieder von " DDDBM&T " aus den späten 60ern, nämlich " last Night In Soho " und " The Wreck Of Antoinette " voll ausspielte.
Was heutzutage davon noch bleibt, sind neben diversen Samplern mit Liedern der Truppe, auch eine eigens zum Zwecke des Frönens von Reminiszenzen erworbene CD mit " Hits of... ".
Das eigene Leben spielt einem doch sehr oft einen Streich. Als ich vor einiger Zeit einen Eintrag über meine Erlebnisse im Jahr 1963 während des sechswöchigen Aufenthalts im einstigen AOK-Kindererholungsheim auf der ostfriesischen Insel Norderney in das World Wide Web stellte, war meine Intention eigentlich, mir den damaligen Schrecken aus der Erinnerung zu schreiben. Ein weiterer Grund lag darin, dass ich das Buch des " SPIEGEL " - Redakteurs Peter Wensierski gelesen hatte, der ja bekanntlich über die jetzt peu'a peu'zu Tage kommenden Missstände in den vielen Einrichtungen der Kirchen schreibt. Einen dritten Anlass sah ich darin, dass es den politisch Verantwortlichen immer noch nicht gelungen ist, die Zöglinge von einst für das erlittene Unrecht zu entschädigen. Ein Blogeintrag hat ja im Vergleich zu einem geschriebenen Buch, einen veröffentlichten Artikel oder einem Wortbeitrag in einer Radio - und Fernsehsendung den großen Vorteil, dass dieser für wohl ewige Ze
Wenn der Winter, die eisigen Temperaturen, die langen, dunklen Nächte, dem Mitteleuropäer ( und nicht nur ihm ) so richtig auf´s Gemüt drücken, dann erinnert sich so mancher Frierende, an die warmen Tage des Sommers, an die Ferien und den Urlaub. Vor mehr als einem halben Jahrhundert war dieser Begriff für viele Westdeutsche noch ein Fremdkörper im eigenen Leben. Der Masse ging es zwar zumindest so gut, dass sie weder hungern, noch frieren oder betteln musste. Dennoch: Urlaub machen, in irgendein anderes Bundesland fahren oder sogar das Ausland besuchen, das war finanziell gar nicht möglich. Deshalb wurden auch die wenigen Klassenfahrten, die in der damaligen Zeit angeboten wurden, eher bescheiden gehalten. Als ich vor etwa 46 Jahren an einer solchen Klassenfahrt teilnehmen durfte, stand dessen Ziel bereits fest: die Insel Wangerooge, denn dort unterhielt der Landkreis Schaumburg - Lippe ein so genanntes Landschulheim. Wobei das Wort " Heim " nicht im eigentlichen S
Am 3. November vor 65 wurde die erste Fernsehwerbesendung ausgestrahlt. Damals war das Artikelangebot recht überschaubar, so auch die Reklame hierfür eher bieder und einfältig ausfiel. Zu den kreativen Werbespots in der alsdann stetig steigenden Zahl der beworbenen Produkte zählen zweifelsohne Waschmittel. Vor allem ab den 1960er Jahren, als es den westdeutschen Durchschnittsbürgern finanziell und damit auch materiell besser ging, fluteten Chemiekonzerne, wie Henkel, Procter & Gamble oder Unilever den heiß umkämpften deutschen und europäischen Markt mit immer neuen Markennamen. Damit war es erforderlich, durch neue Wortschöpfungen für jene Produkte dem Verbraucher via Werbung zu suggerieren, dass jene angeblichen Saubermacher nicht nur ständig verbessert, sondern auch gegen vermeintlich überall lauernde Verschmutzungen gut seien. Deshalb kreierte der der Henkel - Konzern in Düsseldorf in den 1990er Jahren den " Gilb ". Eine Fantasiefigur in Form eines Strichmännchens mit
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