Dreiecksgeschäft

 


Die Kreativität jener, durchaus intelligenter Menschen mit krimineller Energie, sich auf Kosten anderer, dann eher nicht so intelligenter Menschen, mit einem gerüttelt Maß an Gutgläubigkeit, zu bereichern, ist schier grenzenlos. Diese Entwicklung hat sich durch das nahezu grenzenlos nutzbare World Wide Web ständig verstärkt. Ein idealer Tummelplatz für derartige kriminelle Aktivitäten bieten die Online - Shops, vornehmlich jene, die sich über die Plattform " ebay " breit gemacht haben.

Hier bieten mittlerweile Zehntausende, zunehmend gewerblich agierende Händler, ihre Vielfalt lässt jedoch betrügerischen Absichten Tür und Tor öffnen. 

Eine neue Masche stellt hierbei das so genannte Dreiecksgeschäft dar. Die Funktionsweise jedes, auf Betrug ausgelegten Geschäftsmodells ist eher simpel; allerdings sehr effektiv.

Ein vermeintlicher Anbieter von gängigen Artikeln eröffnet bei dem Online - Markt " ebay " einen Shop. Seine dazu ein - und angegebenen Daten wurden von diesem zuvor manipuliert. Jener angebliche Händler stellt hierfür ebenfalls gefakte Fotos zu den Artikeln ein. Zumeist wurden diese bei anderen, seriösen Händlern, abgekupfert und / oder mittels Fotobearbeitungsprogrammen aufgehübscht. Jener Betrüger orientiert nun seine Preisgestaltung an den unteren Bereichen anderer Anbieter; zumeist unterbietet er diese minimal, womit er bei der Verwendung bestimmter Kriterien für die bei " ebay " vorgegebene Preisfindungsmaske in den vorderen Rängen eingeordnet wird.

Möchte nun ein Interessent die / den nicht vorhandenen Artikel bei jenem Betrüger kaufen, muss er hierfür seine Anschrift, die Lieferanschrift sowie die Zahlungsart benennen.  

Die so erhaltene Anschrift verwendet der angebliche Händler nun, um bei einem anderen Anbieter jenen Artikel regulär zu bestellen, wobei als Zahlungsweise " auf Rechnung " benannt wird. Wird nun der von dem Betrüger georderte Artikel bei dessen Kunden durch den ehrlichen Händler geliefert, schließt der Betrüger seinen Shop bei " ebay ", um so seine virtuellen Spuren zu verwischen.

Der gelieferte Artikel wird natürlich von dem Betrüger nicht bezahlt. Dafür erhält aber der Kunde nun eine Rechnung und später mindestens ein Mahnung oder später sogar ein gerichtlichen Mahnbescheid über den nicht bezahlten Artikel. 

Dieser muss nun beweisen, dass er den gelieferten Artikel nicht bei dem anderen Lieferanten bestellt hat, was sich nicht so ganz einfach gestaltet.

Der Fakeshop - Betreiber bei " ebay " ist nicht selten kaum zu ermitteln, womit bestenfalls der Zahlungsdienstleister " Klarna " oder beispielsweise " paypal " für den entstandenen Schaden aufzukommen hat.

Der durch den Betrugshändler verursachte Ärger mit dem ehrlichen Lieferanten der erhaltenen Waren/n könnte alsdann sogar dazu führen, dass " ebay " den Kunden für immer sperrt. Auch eine zivilrechtliche Auseinandersetzung ist durchaus denkbar.

Wie ein Kunde sich gegen solche kriminellen Machenschaften schützen kann ist indes eher nebulös. Es gibt nämlich kein gängiges Muster hierfür. Deshalb sollte ein Angebot bei " ebay " auf jeden fall intensiv geprüft werden. Divergiert der Preis dabei von dem anderer Händler, sollten sämtliche Alarmglocken schrillen. Will heißen: Finger weg, da mögliches Dreiecksgeschäft!


TUCKER ZIMMERMAN  -  Brother John  -  Square Dance  -  1980:




  

 




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