Thilo Sarrazin und die SPD: Ein Drama in 3 Akten?



Ein Sprichwort: " Drei Mal ist Bremer Recht ". Das könnte auf auf die einstige Volkspartei SPD zutreffen. Die prüft nämlich, ob sie den Genossen Thilo Sarrazin, geboren am 12. Februar 1945 in Gera, aus ihren Reihen ausschließt.

Dieses Bestreben ist nicht neu. Bereits 2010 versuchte der SPD - Kreisverband Berlin - Spandau den Genossen S. aufgrund eines wissenschaftlichen Gutachtens des Politikwissenschaftlers Botsch aus der Partei auszuschließen. Dieses misslang,denn die gestellten Anträge wurden durch die SPD - Landesschiedskommission abgebügelt.


Einen neuen Anlauf nahm die SPD im September des selben Jahres. Hintergrund war das von S. veröffentlichte Buch " Deutschland schafft sich ab ", mit dem er versucht, seine eindimensionale Sichtweise von Integrationspolitik darzustellen.

Das Ausschlussverfahren wurde im April 2011 eingestellt.

Der ungeliebte Genosse S. indes tingelte weiterhin durch das In - und Ausland, um seine kruden Anti - Islam - Hypothesen zu verbreiten.
Zudem schrieb er sich in weiteren Machwerken, wie " Europa braucht den Euro nicht " ( 2012 ), " Der neue Jugendterror " ( 2014 ) und " Feindliche Übernahme - Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht " ( 2018 ) seinen eigenen Lebensfrust vom Leib.

Mit dem letzteren Pamphlet erzürnte er erneut die Genossen in der SPD, die am 17. Dezember 2018 ein drittes Parteiausschlussverfahren anstreben.


https://de.wikipedia.org/wiki/Thilo_Sarrazin


Ist Thilo Sarrazin ein Getriebener der auf Islamkurs abdriftenden bundesdeutschen Industriegesellschaft?

Mit seinen wirren Hypothesen, die er in sämtlichen Veröffentlichungen mittels pseudo - wissenschaftlichen Quellen und per zusammengeklaubten Statistiken in Akribie zu unterlegen versucht, provoziert er die auf den Abgrund zu fahrende SPD. Weil sei mit sich selbst genug zu tun hat, fand er mit seinem erneuten Hetzbuch bei den dortigen Spitzenpolitikern kaum  kritische oder ablehnenden Resonanz. Die alte Tante SPD hat sich inzwischen selbst zerlegt und dümpelt bei den neuen Umfragen mit 15 bis 17 % im Nirgendwo herum. Deshalb wurde der Problembär S. erst jetzt vor die Flinten der Parteigremien gejagt.

Dabei schreibt Genosse S. in seinem letzten Buch nicht viel Neues. Dass diese Staatsreligion sich rückwärts gewandt zeige, dass die dortigen Gesellschaften nach westlicher Definition  nicht  pluralistisch seien und dass sie die überalternden Industrieländer durch ihren gewollten Kinderreichtum überfremden würden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Feindliche_Übernahme:_Wie_der_Islam_den_Fortschritt_behindert_und_die_Gesellschaft_bedroht

Wenn dem so wäre, müsste sich jeder betroffene Europäer die Frage stellen, warum denn sein Land und die EU mit diesen islamischen " Aggressoren " Handelsbeziehungen unterhält und dadurch die vermeintliche Gefahr der feindlichen Übernahme durch diese Weltreligion selbst noch fördert, indem die dortigen Wirtschaftssysteme gestärkt werden und die bestehenden Machtstruktur über extensive Waffengeschäfte gar noch unterstützt werden.
Doch Genosse S. geht es nicht um diesen Aspekt in der jetzigen Entwicklung. Er möchte mit seinem kruden Hypothesengeflecht und der ständig geschürten Angst einer Überfremdung durch Muslime in eine andere Richtung weisen.

Diese Staaten mögen doch bitte dafür Sorge tragen, dass ihre Bevölkerung nicht massenhaft in die befreundeten, westlichen Industriestaaten einfällt und dort für kulturelle Vielfalt sorgt. Dieser Bevölkerungsanteil ist - so die Lesart des SPDlers - dumm, weil schulisch nicht genügend ausgebildet, gefräßig, weil in den dortigen Sozialsystemen eingenistet worden und zudem nicht integrierbar, weil eben islamistisch.

Gestern Abend wurde in der Quasselsendung bei Frank Plasberg eine Zuschauerin benannt, die sich auf dem lokalen Weihnachtsmärkten nicht mehr heimisch fühlt, denn die seien bereits mit Buden und Ständen von Ausländern übersät. Aha! Eine " Feindliche Übernahme " im wahrsten Sinne des Sarrazin´schen Prophetenzitates?

Da muss doch glatt nachgefragt werden:
" Was ist an dem dortigen Kommerzdreck noch christlich? "

Möge Genosse S. ein solcher bleiben, denn er unterscheidet sich nur unwesentlich von dem Schwachsinn den ein verkappter Ausländerhasser in vielen Ortsvereinssitzungen einst von sich geben hat.


" Erna Schmidt " - " Ein Tag aus dem Leben des Menschen P. " - " Live 1969 - 71 ":









Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Ich würde den einfach in der Ecke sitzen lassen und nicht weiter beachten. Hilft bei kleineren Kindern manchmal. Dort kann er in Ruhe bockig sein und nebenbei sein Geld zählen. Typen wie der, atmen nur in Ruhe weiter, wenn sie ständig im Mittelpunkt stehen, was ja mal wieder gelungen ist. ;o)

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