Weihnachtsfahrt der Rentner



Nach einem ergänzenden Weihnachtseinkauf bei frühlingshaften 13 ° C, Nieselregen und leichtem Südwestwind, setzte ich mich leicht ermattet auf das Sofa und aß mein Mittagsmahl. Eher zufällig zappte ich in das Programm des einstigen Flaggschiffes bundesdeutscher Musikkultur, mit dem schönen Namen " Viva ".

" Viva ", der Sender hat ja - unstreitig - TV - Geschichte geschrieben. Galt er ja über 25 Jahre als Konkurrent des am 1. August 1981 gegründeten Vorreiters MTV.

Nun ist am 31.12.2018, eben nach mehr als jenen 25 Jahren, auch für diesen Methusalem soweit. Er stellt zu Silvester genau um 13.00 Uhr seinen noch bestehenden  Rumpfbetrieb endgültig ein.

Dann gehört auch dieser Sender der Vergangenheit an. Er wird in die Mottenkisten der Fernsehgeschichte verbracht, um dort friedlich zu schlummern. Doch auch " Viva " muss dem veränderten Konsumverhalten der - vorwiegend jüngeren - Menschen Tribut zollen. Zuletzt lag der Marktanteil des Senders bei mickrigen 0,1 %. Damit lässt sich natürlich kein Geschäft machen.

Und so schaute ich mir - ehe gelangweilt - einen Clip des Chris Rea - Dauerbrenners " Driving Home For Chrismas " an. Der Aufguss des 1999 aufgelegten Liedes stammt aus dem Jahr 2009. Tja, da ging es mit MTV und " Viva " schon mächtig bergab.






Weil der Evergreen des Briten schon beinahe 20 Lenze auf dem Buckel hat, wurde er - wie so mancher erfolgreicher Titel auch - einige Jahre später erneut aufgehübscht. 

Der Titel bleibt der gleiche, nur wurde er - der Zeit gehorchend - noch weiter aufgepimpt, noch schmalziger vorgetragen.

Rea´s Stück zählt sicherlich zu den Klassikern der sinnfreien Advents - und Weihnachtsbeschallung. Aber: Irgendwie wurde es mir so ein wenig warm ums Herz, als ich die vielen Blechkarossen auf dem verschneiten Highway in den USA in Richtung Irgendwo sah. Hach, Schnee, Frost, Eis und so weiter. Das würde ich mir eigentlich jetzt auch wünschen; so 16 Tage vor Heilig Abend.
Aber, es gibt da noch die Erderwärmung, den Klimawandel und die Wetterkapriolen. 

Leider!

Und wenn ich mir die Protagonisten in dem 2009er Clip des Chris Rea Hits so ansehen, weiß ich, dass so eine Heimfahrt in Richtung der eigenen Herkunft, des elterlichen Hause also, bei Eis und Schnee, dann doch nichts wäre. Schließlich werden wir alle nicht jünger. Und auch hier gilt: Alles hat einmal ein Ende!




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